Traummann mit Zuckerkuss
›Cupcakes-und-herzhafte-Kleinigkeiten-Café‹?«
» Bist du sicher, dass das dein Metier ist?«, fragte Helena spöttisch.
» Ich habe einen Körper für die Sünde und einen Kopf fürs Geschäft«, zitierte Issy. Dann sah sie zum Popcorn auf ihrem Schoß hinunter. » Leider ist meine Sünde die Völlerei.«
Des versuchte, mit etwas klarzukommen, was als Kolik bezeichnet wurde, vor allem aber bedeutete, dass Jamie weinte und sich krümmte, um sich von ihm loszumachen. Seine Frau und seine Schwiegermutter wollten sich endlich etwas Zeit für sich selbst gönnen und waren zusammen im Spa, als Issy anrief, daher hatte er Schwierigkeiten, sich auf das Telefonat zu konzentrieren. Ach ja, die impulsive junge Frau, die nur mal so vorbeigeschaut hatte. Er hatte eigentlich nicht erwartet, noch einmal von ihr zu hören; er war davon ausgegangen, dass sie nur die Zeit totschlagen wollte. Allerdings hatte die andere Dame sich inzwischen auch bei ihm gemeldet… Verdammt! Dieser Gedankengang wurde abrupt unterbrochen, als Jamie ihn zahnlos in den Daumen biss. Gott, er wusste zwar, dass Babys gar nicht fies sein konnten, aber sein Sohn hatte das offensichtlich noch nicht mitbekommen.
» Ja, richtig. Allerdings liegt mir von der anderen Interessentin inzwischen ein verbindliches Angebot vor.«
Issy war furchtbar enttäuscht. Nein, nur das nicht. Ihr Traum zerplatzte, noch bevor er überhaupt angefangen hatte.
» Es gibt da noch ein paar andere Lokale, die ich Ihnen zeigen könnte…«
» Nein«, unterbrach ihn Issy. » Es muss dieses Objekt sein. Das oder kein anderes!«
Es stimmte, sie hatte sich in den Laden verliebt.
» Na ja«, sagte Des, der einen großen Gewinn kommen sah. » Sie hat weniger geboten, als der Vermieter eigentlich verlangt.«
» Dann gebe ich eben auch ein Angebot ab«, sagte Issy. » Und ich bin eine vorbildliche Mieterin.«
Des ließ Jamie vor dem Fenster hoch- und runterwandern. Jetzt lachte das Baby wenigstens. Eigentlich, dachte Des, war er ja gar kein schlechter kleiner Kerl.
» Ja, das haben die letzten vier auch gesagt«, entgegnete er. » Und haben dann innerhalb von drei Monaten wieder zugemacht.«
» Bei mir wird das ganz anders«, versprach Issy. Der Säugling gluckste, und Des’ Laune wurde gleich besser.
» Okay«, meinte er. » Ich rede mal mit Mr Barstow.«
Als Issy auflegte, fühlte sie sich schon viel besser. Helena verschwand in ihrem Zimmer und kam mit einer Tüte wieder heraus.
» Eigentlich wollte ich damit ja noch warten und es auch als Geschenk einpacken«, erklärte sie. » Aber ich denke, das kannst du jetzt gut gebrauchen.«
Issy öffnete die Tüte. Darin fand sie ein Exemplar von Kleinunternehmen für Dummies.
» Danke«, sagte sie.
Helena lächelte. » Du wirst jede Hilfe brauchen können.«
» Ich weiß«, antwortete Issy. » Aber dafür habe ich ja dich.«
Kapitel 6
Ich kriege, was ich will-Zitronenkuchen
4 oz (110 g) Mehl mit Backpulverzusatz, gesiebt
1 TL Backpulver
4 oz (110 g) weiche Butter
4 oz (110 g) extrafeiner Zucker
2 große Eier
die abgeriebene Schale einer Zitrone
der Saft einer Zitrone
Glasur
2 oz (60 g) Puderzucker
2 EL Wasser
1 TL Zitronensaft
Den Ofen auf 325°F (160°C)/Gas Stufe3 vorheizen. Eine Kastenform fetten. Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben, dann alle anderen Zutaten hinzufügen und energisch umrühren oder mit einem Handmixer vermengen. Den Teig in die Kastenform füllen.
Jetzt kommt der wichtigste Teil:
Zwanzig Minuten backen. Das ist eigentlich nicht lang g enu g.
Der Kuchen sollte gelb, nicht braun sein, innen aber auch nicht mehr feucht. Eine Salmonellenvergiftung ist unseren Träumen selten zuträglich.
Den Kuchen glasieren, bevor er ganz abgekühlt ist. D ie Glasur sollte mit dem warmen Kuchen reagieren und ih n le icht auseinandergehen lassen, während sie von der Masse aufgesaugt wird. Der Kuchen soll beinahe durchsichtig aussehen .
Und an diesem Punkt wird er trotz aller Mühen und guten Vorsätze wie ein hässlicher Fehlschlag aussehen. Wenn die Leute deinen Zitronenkuchen sehen, werden sie dein mangelndes Können belächeln und Mitleid mit dir haben. Nur deshalb werden sie sich dazu erbarmen, sich ein Stück zu nehmen. Und dann wird ihnen das weiche, feuchte, luftige Innere deines in Glasur getränkten Kuchens auf der Zunge zergehen. Sie werden begeistert die Augen aufreißen. Und dann werden sie tun, was auch immer du von ihnen verlangst.
Issy schüttelte den Kopf. Gramps schien wieder in
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