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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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unheilbar. Und schreitet weiter voran.«
    » Er hat lichte Momente«, wandte Keavie ein. » Ehrlich gesagt lief es während der ganzen letzten Tage sogar ganz gut, Sie könnten also Glück haben. Und er freut sich auch immer so über Ihre Besuche.«
    Zum zweiten Mal in zwei Tagen musste Issy sich zusammenreißen und ein unbekümmertes Gesicht aufsetzen, bevor sie in den Raum marschierte.
    » Hallo, Gramps!«, grüßte sie laut. Joe öffnete die Augen ein wenig.
    » Catherine!«, rief er. » Margaret! Carmen! Issy!«
    » Issy«, bestätigte seine Enkelin dankbar, fragte sich allerdings kurz, wer wohl Carmen war. Sie drückte ihn fest und spürte dabei die Bartstoppeln auf seiner Haut, die seinen Schädel bei jedem Besuch ein wenig loser umfing. » Wie geht es dir, Gramps? Warst du oft draußen? Füttern sie dich auch ordentlich?«
    Joe wehrte mit einer Geste ab.
    » Nein, nein, nein«, empörte er sich. » Das nicht.«
    Er lehnte sich so weit wie möglich zu Issy vor und röchelte dabei vor Anstrengung.
    » Manchmal«, vertraute er ihr an, » manchmal bringe ich einfach alles durcheinander, meine liebe Issy.«
    » Ich weiß, Grampa«, sagte Issy und griff nach seiner Hand. » Aber das geht uns doch allen so.«
    » Nein«, keuchte er. » Ich weiß. Aber das meine ich nicht…«
    Er schien abzudriften und sah aus dem Fenster. Dann kam er wieder zu sich.
    » Issy, weil ich ja manchmal die Sachen durcheinanderbringe oder sie einfach nur träume, habe ich mich gefragt…«
    » Jetzt sag schon!«
    » Hast du… hat meine kleine Issy eine Bäckerei?«
    Er sprach von der Bäckerei in einem Tonfall, als meinte er den heiligen Gral.
    » Ja, Grampa! Die hast du doch gesehen, weißt du noch? Du warst ja bei meiner Party.«
    Joe schüttelte den Kopf.
    » Die Schwestern lesen mir jeden Morgen die Briefe vor«, sagte er. » Aber ich kann mir einfach nichts merken.«
    » Ich habe tatsächlich eine Bäckerei«, bekräftigte Issy. » Ja. Na, mehr eine Konditorei. Mit Kuchen und so. Brot backe ich keins.«
    » Brot zu backen ist auch ein schöner Beruf«, wandte Joe ein.
    » Ich weiß. Das weiß ich doch. Aber mein Laden ist mehr wie ein Café.«
    Issy bemerkte, wie feucht die Augen ihres Großvaters wurden. Das war nicht ideal, es war keine gute Idee, ihn so sentimental zu stimmen.
    » Meine kleine Issy ist jetzt also Bäckerin!«
    » Ich weiß! Und du hast mir alles beigebracht!«
    Der alte Mann umfasste ihre Hand mit festem Griff.
    » Und, läuft es gut? Kannst du dir damit deinen Lebensunterhalt verdienen?«
    » Hm«, machte Issy. » Na ja, wir haben ja gerade erst eröffnet. Ehrlich gesagt ist es… ein wenig schwierig.«
    » Das liegt daran, dass du jetzt eine Geschäftsfrau bist, Issy. Die ganze Last ruht auf deinen Schultern… Hast du Kinder?«
    » Nein, Gramps. Noch nicht«, erklärte Issy ein wenig traurig. » Nein. Ich habe keine Kinder.«
    » Oh. Aber dann musst du nur für dich selbst sorgen. Na, das ist doch gut.«
    » Hm«, machte Issy wieder. » Aber weißt du, ich muss die Kundschaft trotzdem irgendwie anlocken.«
    » Ach, das ist ganz leicht«, meinte Joe. » Die Leute müssen einfach nur den Kuchen riechen, dann kommen sie schon.«
    » Und genau das ist mein Problem«, murmelte Issy. » Sie können uns nicht riechen. Der Laden liegt etwas abseits.«
    » Das ist wirklich zu dumm«, sagte Joe. » Aber bringst du deine Produkte denn zu den Leuten? Draußen auf der Straße? Zeigst du den Leuten, was ihr habt?«
    » Eigentlich nicht«, gab Issy zu. » Die meiste Zeit stehe ich ja am Ofen. Und würde das nicht ein wenig… verzweifelt aussehen, wenn wir den Leuten die Sachen hinterherwerfen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich annehmen würde, wenn mir jemand auf der Straße etwas anbietet.«
    Joe verzog besorgt das Gesicht.
    » Ja, hast du denn gar nichts von mir gelernt?«, knurrte er. » Weißt du, es geht nicht nur um gefüllte Hörnchen und French Cakes.«
    » Ich dachte, wenn meine Cupcakes nur groß genug sind…«
    » In Manchester habe ich 1938 angefangen. Kurz vor dem Krieg. Alle waren starr vor Angst, und für ausgefallene Kuchen hatte keiner Geld übrig.«
    Issy hatte die Geschichte schon oft gehört, freute sich aber immer, ihr noch mal lauschen zu dürfen. Sie lehnte sich behaglich in ihrem Stuhl zurück, so als wäre sie wieder ein kleines Mädchen und Gramps würde abends sie gut zudecken und nicht umgekehrt.
    » Mein Vater ist im ersten Krieg gestorben, und die Bäckereien waren ein hartes Pflaster.

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