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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Antwort.«
    Dermot nahm sie in die Arme. »Keine Ahnung, wie du es mit einem Stinkstiefel wie mir aushältst. Wirklich nicht. Es muss …«, er hielt bewusst inne,« … ein Albtraum gewesen sein.« Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu, und sie lachte. »Hör mal«, fuhr er fort. »Ich rufe Esther selbst an und sage ihr, dass sie in zehn Tagen mit dem endgültigen Entwurf rechnen kann. Was hältst du davon? Wenigstens kann sie Wasserman etwas Positives erzählen.«
    »O ja, bitte! Ja, mach das!«, drängte Neela. »Wenn ich mir ihre besorgte Stimme noch einmal anhören muss, werde ich verrückt. Sie mag dich, musst du wissen. Du bist ihr Lieblingsprotegé – sie erwartet Großes von dir, und du hast sie die letzten Male nicht enttäuscht. Sie lässt dich nie fallen. Das weiß ich. Aber es ist bestimmt schwer für sie, Dan ständig abwimmeln zu müssen.«
    Dermot griff nach dem Telefon, wählte und schaltete den Apparat auf Lautsprecher, damit Neela mithören konnte.
    »Hi, Janey, hier ist Dermot Nolan. Kann ich Esther sprechen?«
    »Ich stelle Sie durch, Mr. Nolan. Ich bin sicher, sie freut sich sehr, von Ihnen zu hören.«
    »Danke.«
    Dermot nahm Neelas Hand und streichelte sie. Esther kam sofort ans Telefon.
    »Dermot, mein Lieber. Schön, von dir zu hören, Neela erzählt mir Tag für Tag, dass ich mich auf etwas Wunderbares freuen kann. Ich kann es kaum noch erwarten.«
    »Die gute Nachricht ist: Ich kann dir in zehn Tagen ein Manuskript abliefern. Nicht redigiert, nur mit Neelas Korrekturen. Der Stoff ist Dynamit – das muss ich selbst zugeben.«
    Esthers Überschwänglichkeit machte einer gewissen Vorsicht Platz. »Dynamit, mein Lieber? Haben wir uns in die Welt der Thriller vorgewagt?«
    »Es ist ziemlich radikal, ja. Ein fundamentaler Genrewechsel für mich. Aber denk an Picasso! Hätte er in seiner Blauen Periode verharrt, dann hätten wir seinen analytischen und synthetischen Kubismus niemals kennengelernt.«
    Esther war keineswegs überzeugt. »Aber, mein Lieber, ich habe immer dein Herz und den eleganten Stil bewundert …« Sie war drauf und dran, noch mehr Lobeshymnen zu singen, Dermot schnitt ihr jedoch das Wort ab.
    »Hör zu – ich weiß, dass du nichts für die übermäßig kommerziellen Sachen übrighast. Mir geht es genauso. Ich habe jedoch das Gefühl, dass dieses Buch das Genre übertrifft und möglicherweise ein neues schafft. Außerdem kennen wir beide Dans Hauptinteresse. Die Verkaufszahlen. Dieser Roman könnte viel Geld in unser aller Kassen spülen. Dann kann ich mir für den nächsten Roman so viel Zeit lassen, wie ich will – und es wird hoffentlich eine Fortsetzung von Incoming Tide.“
    »Oh, das ist ja großartig«, entgegnete Esther. »Nicht so sehr das Geld«, beteuerte sie eilends, »sondern die Fortsetzung.«
    »Ich weiß, was du meinst. Die Sache ist die – ich brauche das Geld, und das ist einer der Gründe, warum ich dieses Buch geschrieben habe.«
    »Worum geht es darin, mein Lieber? Wenigstens so viel kannst du mir verraten. Sehen wir einem Edgar-Award entgegen? Das ist zwar ein ganz anderer Preis, aber immer noch ein Preis.«
    »Es ist nichts verkehrt am Edgar. Er ist so gut wie ein Pulitzer, was die Filmrechte betrifft … Mir wäre es lieber, wenn ich dir nicht jetzt schon Andeutungen machen müsste – ich möchte dir das Manuskript als ganze Überraschung präsentieren, damit du kein voreiliges Urteil triffst. Okay? Und sag Dan, das Buch ist so gut wie die Lizenz zum Gelddrucken. Das wird ihn sicher freuen.«
    »Ganz bestimmt, Darling«, gab Esther ein wenig verschnupft zurück. »Also kann ich Wasserman tatsächlich Bescheid sagen? Ihm einen Zeitrahmen bieten? Zwei Wochen oder so?«
    »Klar, warum nicht?«, meinte Dermot.
    »Wie lautet der Titel? Kannst du mir zumindest das sagen?«
    Dermot warf Neela einen fragenden Blick zu, und die nickte enthusiastisch.
    »Worst Nightmares. Verstehst du jetzt?«
    Sie zögerte einen kleinen Moment. »Klingt gewalttätig.«
    »In vielerlei Hinsicht ist es das auch.«
    »Also, dann setz dich dran. Ich brauche dieses Manuskript pronto.«
    »Du bekommst es. In zehn Tagen. Tschüs.«
    »Tschüs.«
    Dermot starrte ins Leere und atmete tief durch. Das Telefonat hatte gemischte Gefühle geweckt, allerdings nicht in Neela. Er war sich bewusst, worauf er sich da einließ, und ahnte, dass ihm auf dem Weg Gefahren drohten. Er wusste, dass er sich in eine zwielichtige Welt moralischer Verfehlungen vorgewagt hatte, indem er die Wahrheit

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