Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
Vom Netzwerk:
beendete die Fragestunde. »Im Namen von Gunning and Froggett und sicherlich auch in Ihrer aller Namen möchte ich mich bei Dermot Nolan bedanken, weil er uns bemerkenswerte Einblicke in seinen Roman Worst Nightmares gewährt hat.«
    Tosender Applaus.
    »Ab drei Uhr wird Dermot Nolan sein Buch im Willsroom signieren.«
    Dreihundertvierzig Exemplare signierte Dermot an diesem Nachmittag. Gegen sechs Uhr abends war er zu Hause und saß mit Neela und einem Wodka-Martini im Jacuzzi. Das Leben wurde mit jeder Minute leichter, und er war endlich der Meinung, dass er sich ein wenig entspannen und nicht ständig an die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidungen zu denken.
    Ein verhängnisvoller Irrtum.

Kapitel 35
    Dermot hatte seit seiner Rückkehr aus Europa keinen einzigen Albtraum mehr gehabt. Zudem glaubte er, dass die Anfälle von Depressionen der Vergangenheit angehörten. Seine Beziehung zu Neela war besser denn je.
    Und plötzlich sauste das Damoklesschwert auf ihn nieder.
    Dermot hatte gerade eine Kanne Kaffee aufgebrüht und blätterte in der LA Times, als ihm eine Schlagzeile regelrecht in die Augen sprang: P OLIZEI ROLLT DEN T ODESSPRUNG -F AI . I . NEU AUF . Dermot las den dazugehörenden Artikel.
    Es ging um den Toten vom Gordon Building. Abel Conway – den Flieger. Dermot bekam Magenkrämpfe. Sein Herz raste, während er las. Neue Informationen, die kürzlich erst ans Licht gekommen waren, zwangen die Polizei, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.
    Dermot legte die Zeitung weg und rief nach Neela. Erschrocken rannte sie zu ihm. Dermots Gesicht war weiß wie die Wand.
    »Guter Gott, Liebling, was ist passiert? Ich hätte deinen Schrei sogar noch in Santa Barbara gehört.«
    »Lies das«, sagte er und zeigte auf den Artikel.
    Sie überflog ihn. »Die Polizei rollt den Conway-Fall neu auf? Ja und? Das ist keine große Sache.«
    »Was soll das heißen?«, brüllte er sie an. » Natürlich ist das eine große Sache! Arnold hat ihn ermordet. Ich habe in Worst Nightmares genau beschrieben, wie er es gemacht hat. X-tausende dürften mein Buch gelesen haben, darunter auch eine ganze Reihe von Cops wie Mike. Meinst du nicht, dass sie tuscheln werden: »Hey, der Typ in Nolans Buch ist beinahe auf dieselbe Weise gestorben«?«
    »Deine Leser kommen bestimmt nicht auf die Idee, dass Abel Conways Sturz auch nur entfernt etwas mit Dan Laskys Tod in Australien zu tun haben könnte. Warum sollten sie? In dem Artikel sind keine Details erwähnt – da steht nur, dass der Mann vor einiger Zeit hier in der Nähe aus dem siebzehnten Stockwerk eines Gebäudes zu Tode gestürzt ist.«
    »Die Leute wissen, dass ich hier lebe. Sie werden denken, dass das ein gewaltig großer Zufall ist.«
    An diesem Abend sah sich Mike Kandinski ein Hockeyspiel an, während seine Frau Zeitung las.
    »Mike? Hast du Worst Nightmares schon gelesen?«
    Die Sabres hatten gerade ein Tor geschossen, deshalb hörte er seiner Frau nur mit halbem Ohr zu.
    »Was meinst du?«
    »Dermot Nolans Buch. Hattest du schon Gelegenheit, es zu lesen?«
    »Ich arbeite siebzehn Stunden täglich. Wann soll ich da noch Zeit zum Bücherlesen haben?«
    »Nun, du solltest dir die Zeit nehmen. Immerhin hast du ihm bei den Recherchen geholfen. Dein Name steht in der Danksagung.«
    Mike antwortete nicht – die Kings schössen ein spektakuläres Tor, und er jubelte.
    »Du solltest wirklich mal hineinsehen. Du erinnerst dich doch an den Taxifahrer, der von der siebzehnten Etage des Gordon Building gefallen ist, oder?«
    »Sicher. Das war mein Fall.«
    »In Nolans Buch fällt auch ein Mann vom siebzehnten Stock. Und er war ebenfalls Taxifahrer. Er hat sich an der Feuerleiter festgehalten und hielt immer noch ein Stück davon in den Händen, als er unten aufkam.«
    Kandinski wandte sich seiner Frau zu, sah sie kurz an, dann widmete er sich wieder dem Fernseher. »Und?«
    »Nun, die Nolans wohnen nur fünf Minuten vom Gordon Building entfernt.«
    Kandinski schwieg.
    »Ich frage mich, ob Dermot den Abel-Conway-Fall für sein Buch genutzt hat.«
    »Vielleicht hat er das getan. Wahrscheinlich stand etwas darüber in den Zeitungen.«
    »Ja, vermutlich. Aber da ist etwas … Nolan sagt, er hätte all diese Geschichten erfunden. Ich frage mich, wie viele andere Mordfälle er noch aus der Zeitung hat. Oder aus dem Internet. Was meinst du?«
    Die Sabres waren wieder erfolgreich, und Kandinski schaltete den Fernseher aus – das Spiel dauerte nur noch drei Minuten, und die Kings lagen drei

Weitere Kostenlose Bücher