Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
Vom Netzwerk:
seither hat er überlegt, ob er mit seinem Wissen zur Polizei gehen soll? Das erscheint mir doch eher unwahrscheinlich. Möglich wäre, dass er sich beim Lesen von Nolans Buch an frisch umgegrabene Erde irgendwo erinnerte.«
    »Es ist fast ein zu großer Zufall, dass die Landschaft in dem Buch genauso beschrieben wird wie die Stelle im Topanga Park.«
    »Wissen wir, was aus dem Ehepaar Nash geworden ist?«
    »Das werden wir in Kürze erfahren, falls der Informant recht behält und dort wirklich Menschen begraben sind. Hoffentlich kann der Gerichtsmediziner möglichst schnell die Identitäten feststellen. Mein Informant meint, dass das, was wir im Topanga Park vorfinden werden, dem im Buch beschriebenen Mord an dem Ehepaar Wood auffallend ähnlich ist.«
    »Na ja, es könnte Zufall sein, wenn die Leichen bisher noch nicht gefunden wurden, oder? Ich meine, Nolan hätte die Nashs selbst unter die Erde bringen müssen, um all die Einzelheiten zu wissen, die er in sein Buch aufgenommen hat – vorausgesetzt, die Ähnlichkeiten sind tatsächlich so gravierend.« Schipp bedachte Melhuish mit einem Lächeln. Sekunden tickten dahin.
    »Spielen Sie auf das an, was ich denke?«, fragte der Chefredakteur schließlich.
    »Wir hätten eine Bombenstory, wenn Nolan in Wahrheit ein Massenmörder wäre, oder?«
    »Und wir könnten eine tolle Seite eins aufziehen, wenn der Papst auch einer wäre – doch das ist kaum wahrscheinlich. Rufen Sie die Polizei an und sagen Sie ihnen, dass Sie etwas wissen, was sie unter Umständen interessieren könnte. Machen Sie ihnen klar, dass Sie ihnen aber nur weiterhelfen, wenn sie Ihnen eine Gegenleistung anbieten. Verlangen Sie eine Exklusivstory. Sehen Sie, was Sie herausfinden, und melden Sie sich wieder bei mir. Wie wollen Sie die Sache in Gang bringen?«
    »Erst fahre ich allein zu dem Park und verschaffe mir einen ersten Eindruck, und wenn alles koscher ist, rufe ich die Cops.«
    »Viel Glück. Ich wette, es ist vergebene Mühe. Jedenfalls kann man sich kaum vorstellen, dass ein Schriftsteller von Nolans Rang ein Serienmörder sein könnte.«
    »Ja, aber selbst wenn Nolan nichts mit den Todesfällen zu tun hat, könnte dies eine ergiebige Story werden. Das Buch macht so viel Furore wie damals der Da Vinci Code. Jeder liest es, also hat auch jeder eine Meinung dazu. Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir: V ERSCHARRTE L EICHEN UND DAS B UCH DES J AHRZEHNTS – Z UFALL ODER F AKTEN ? Nolans Name neben einem Foto, auf dem Cops die Leichen aus der Erde heben – das wäre die Seite eins.«
    »Warum überlassen Sie es nicht mir, die Seite eins zu gestalten, und bewegen Ihr Hinterteil?«
     
    Dermot saß in einem Studio und beantwortete Hörerfragen in Frank Viteks Radioshow.
    »Schön – die nächste Hörerin in der Leitung ist Jeannie aus Sherman Oaks. Guten Morgen, Jeannie. Haben Sie eine Frage an Dermot?«
    Eine schwache Stimme antwortete. »Mr. Nolan? Spreche ich wirklich mit Ihnen?«
    »Das tun Sie, Jeannie. Was wollen Sie wissen?«
    »So ein hübscher Name – Dermot. Mein Großvater kam aus dem County Wicklow. Er war sein ganzes Leben lang Tierarzt an der Curragh-Rennbahn in Irland. Er hatte zwölf Söhne und zwei Töchter …«
    Vitek unterbrach die Hörerin: »Wundervoll, Jeannie, aber wie lautet Ihre Frage?«
    »Oh, Entschuldigung. Ich wollte nur sagen, dass mir Ihr Buch sehr gefallen hat. Am kommenden Donnerstag werde ich achtzig Jahre alt, und ich kann Ihnen sagen, dass ich noch nie zuvor ein so gruseliges Buch gelesen habe.«
    »Darauf würde ich wetten«, gab Vitek lachend zurück.
    »Hier ist meine Frage: Wie konnten Ihnen so grässliche Sachen einfallen, wenn Sie nicht selbst ein Ungeheuer sind?«
    »Ob ich ein Ungeheuer bin, müssen Sie meine Frau fragen.« Dermot lachte. »Sie hält mich eigentlich für einen halbwegs anständigen Mann. Zumindest hoffe ich das.«
    Dermot hörte das herzliche Lachen der Anruferin und wartete auf die nächste Frage. Er langte nach dem Wasserglas, das auf dem Schreibtisch zwischen ihm und Vitek stand. Vitek nahm den nächsten Anruf entgegen. »Hier habe ich Arnold aus Venice in der Leitung. Hallo, Arnold. Haben Sie eine Frage an Dermot?«
    »Guten Morgen, Mr. Nolan.« Die Stimme war heiser – Jack Palance mit Bronchitis. Nolan stockte der Atem; sogar Vitek merkte, dass etwas nicht stimmte, und sprang ein, um das betretene Schweigen zu füllen.
    »Guten Morgen, Arnold.«
    »Es heißt Mr.  Arnold. Arnold ist mein Nachname.«
    »Okay. Möchten Sie

Weitere Kostenlose Bücher