Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
griff nach der noch nicht abgespülten Bratpfanne und warf sie nach ihm. Er wehrte sie ab, und ich schlug mit dem Pfannenheber auf ihn ein. Seine Miene blieb unbewegt. Er riss mir den Pfannenheber aus der Hand, packte mich am Handgelenk, und dann wurde es Nacht um mich. Das Letzte, was ich hörte, war Carls Kreischen.
»Iip!«
18
Als ich zu mir kam, war ich müde. So erschöpft, dass ich kaum atmen konnte. Zu müde, um meine Augen zu öffnen. Irgendjemand sagte etwas zu mir, aber es klang, als wäre die Person unter Wasser.
»Lass mich schlafen«, murmelte ich.
»Steph!«
Ich schlug die Augen auf und sah Diesel vor mir.
»Alles in Ordnung?«, fragte er.
»Nein. Ich fühle mich sterbenselend. Wo bin ich?«
»In deiner Wohnung.«
»Ja, natürlich. Schon klar.«
Ich lag ausgestreckt auf meinem Bett, Carl beobachtete mich von der Kommode aus, und Diesel hatte seine Finger um mein Handgelenk gelegt.
»Was tust du da?«, fragte ich. »Mein Handgelenk brennt.«
»Ich habe einen Kühlbeutel daraufgelegt«, erklärte Diesel.
Er nahm seine Hand weg, und ich sah, dass er einen mit Eiswürfeln gefüllten Waschlappen auf mein Handgelenk gelegt hatte. Unter dem Waschlappen blitzte eine rote Stelle in Form einer Hand hervor. Wulfs Hand.
»Er hat mir sein Brandzeichen verpasst!«
Diesel schob den eisgefüllten Waschlappen wieder darüber. »Die Brandwunde ist nicht schlimm. In ein paar Wochen wird sie nicht mehr zu sehen sein. Lass das Eis noch eine Weile drauf und reib dann ein wenig Salbe auf die verbrannte Haut.«
»Ich glaube, ich habe einen Teil der Handlung verpasst. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass Wulf mich in meiner Küche gepackt hat und ich ohnmächtig geworden bin. Ich hasse das. Das war jetzt das dritte Mal, dass er das mit mir angestellt hat. Wie macht er das?«
»Das ist nicht schwer. Ein Taschenspielertrick. Wie Löffel verbiegen.«
»Kannst du das auch?«
»Ja. Und du kannst es auch – mit einem Elektroschocker.«
»Wie lange war ich bewusstlos?«
»Wahrscheinlich zehn bis fünfzehn Minuten. Er hatte dich wie einen Sack Mehl über die Schulter geworfen, als ich auf den Parkplatz fuhr. Als er mich sah, ließ er dich fallen und verschwand hinter einem Lichtblitz. Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, wie er das macht. Das ist neu. Ich finde diese Nummer mit dem Licht und dem Rauch ein wenig übertrieben, aber das ist typisch Wulf. Er hatte schon immer einen Hang zum Dramatischen.«
»Er sagte, Munch würde Trübsal blasen und könne nicht mehr produktiv arbeiten, weil sich seine Gedanken ständig um mich drehten. Deshalb wollte er mich holen und mich zu Munch bringen.«
»Da bekomme ich eine Gänsehaut. Bis wir den Fall gelöst haben, werde ich dich nicht mehr aus den Augen lassen.«
»Oh, großartig …«
»Du solltest dich freuen, dass der große böse Diesel dich beschützen wird.«
»Ich weiß das zu schätzen, aber ich bilde mir gern ein, dass ich selbst auf mich aufpassen kann.«
Diesel zog mich hoch. »Verlass dich besser nicht darauf. Wulf ist nicht normal. Und ich weiß nicht so recht, wie ich es dir sagen soll, aber deine Selbstverteidigungskünste beschränken sich darauf, einem Mann in die Eier zu treten.«
Ich stand auf meinen Füßen, fühlte mich jedoch noch ziemlich wacklig. »Ich spüre meine Beine nicht«, sagte ich zu Diesel.
»Du kommst schneller wieder zu dir, wenn du herumläufst.«
Ich ging einen Schritt vorwärts, und meine Knie knickten ein. Diesel hob mich auf und trug mich in den Flur. Carl hüpfte hinter uns her. Diesel lehnte mich gegen seine Schulter, griff nach meiner Handtasche und öffnete die Wohnungstür.
Er schaute nach unten zu Carl. »Du bleibst hier. Und lass die Finger von den gebührenpflichtigen Fernsehkanälen.«
»Wenn du mir noch einen Augenblick Zeit gibst, kann ich allein laufen«, erklärte ich.
»Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn wir bei Strunchek sind, wird es dir wieder gut gehen.«
Er trug mich zum Aufzug und über den Parkplatz und lud mich in den Subaru. In meinen Händen und Füßen kehrte das Gefühl langsam wieder zurück, aber mein Hintern war immer noch eingeschlafen.
»Was hast du bei Eugenes Vorgesetztem herausgefunden?«, fragte ich Diesel.
Er setzte sich hinter das Steuer und fuhr los. »Nicht viel. Er wollte nicht über das Projekt sprechen. Er sagte, Eugene habe nie etwas über ein Haus in den Barrens gesagt. Er wusste, dass Eugene eine Schwester in Philadelphia und eine zweite in irgendeiner
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