Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
dann flippte Eugene aus und sagte, Wulf solle ihn abfinden. Eugene wollte fünfzig Millionen Dollar, sonst würde er meine Forschungsarbeiten veröffentlichen. Also hat Wulf ihn umgelegt. Wulf fackelt nicht lange. Er hat vier BlueBecs auf Abschussrampen für mich besorgt. Weißt du, was diese Dinger kosten? Ungefähr zwei Millionen pro Stück. Nicht, dass das ein großer Verlust wäre. Er wird all das Geld zurückbekommen, und noch viel mehr. Wenn ich erst einmal so weit bin, werde ich jedes Stromnetz im Land zerstören können. Sie werden uns zahlen, was wir verlangen.«
»Du willst Großstädte erpressen?«
»Ja. Ist das nicht geil?«
»Wenn Wulf so viel Geld hat, warum hast du dann den Transmitter gestohlen?«
»Es hätte zu lange gedauert, einen zu bestellen. Im Augenblick benützen wir einen Generator, aber er erzeugt nicht genug Energie. Die Anlage des Radiosenders ist gigantisch.«
»Wo ist Gail Scanlon?«
»Sie ist im Hauptsitz. Sie ist Teil eines Nebenexperiments, das ich begonnen habe. Es hat sich herausgestellt, dass das menschliche Gehirn mit niederfrequenter, elektromagnetischer Energie arbeitet. In wachem und aktivem Zustand kann man etwa vierzehn Schwingungen pro Sekunde feststellen. Im Schlaf sind es nur vier Schwingungen. Allerdings muss ich meinen Testpersonen Helme aufsetzen, um ihre Gehirnwellen den Resonanzfrequenzen anzupassen, die ich erzeuge. Ich kann ihre Gedanken noch nicht kontrollieren, doch ich kann Affen in einen Schlaf versetzen oder sie depressiv oder wütend machen. Versuche am Menschen sind mein nächstes Ziel.«
Meiner Meinung nach schliefen Affen ohnehin sehr viel. Und depressiv und wütend wäre ich auch, wenn ich gezwungen wäre, einen Helm zu tragen, während Munch irgendwelche Experimente an mir durchführte.
22
Munch hob die Schere vom Tisch auf. »Ich sollte mich an deine Klamotten machen, bevor meine Zeit vorbei ist.«
»Das sind die einzigen Kleidungsstücke, die ich bei mir habe«, sagte ich. »Wenn du sie zerschneidest, habe ich nichts mehr anzuziehen.«
»Ja, aber du brauchst keine mehr. Du kannst doch einfach nackt herumlaufen.«
»Das klingt scheußlich.«
»Du wirst dich dran gewöhnen. Du wirst so etwas wie meine Sexsklavin sein. Außerdem werde ich deine Stimmung kontrollieren können, sobald ich meine Gedankenkontrollmaschine perfektioniert habe, wenn du verstehst, was ich meine.«
»Möchtest du nicht lieber eine Freundin haben?«
»Machst du Witze?« Munch suchte nach einer geeigneten Stelle, wo er die Schere ansetzen konnte. »Welcher Mann würde nicht lieber eine Sexsklavin haben?«
»Da gibt es viele Männer.«
»Sie lügen. Eine Sexsklavin ist das einzig Wahre. Mit einer Sexsklavin kann man alles machen, was man will.«
Ich trug Jeans und Diesels Sweatshirt. Das Sweatshirt war aus dickem Stoff und hatte keinen Reißverschluss. Munch fing an, an dem Saum herumzuschnippeln.
»Au!«, beklagte ich mich.
»Was?«
»Du hast mich gestochen.«
»Habe ich nicht. Hör auf herumzuzappeln.«
»Was meinst du damit, dass du mit einer Sexsklavin alles machen kannst? Du bist doch nicht abartig, oder?«
»Ich weiß es nicht. Ich will einfach ein paar Sachen ausprobieren.«
»Was für Sachen?«
Ich wollte nichts davon hören, aber ihm blieben nur noch zwanzig Minuten übrig. Wenn ich ihn dazu ermutigte weiterzureden, konnte ich mein Nacktsein noch erheblich hinauszögern.
»Alles.«
»Ich mache aber nicht alles mit«, entgegnete ich.
»Eine Sexsklavin muss alles tun.«
»Diese nicht.«
»Meine Güte«, stieß Munch hervor. »Nun mach mal halblang. Es hat mich viel Mühe gekostet, dich hierherzubekommen. Du könntest dich jetzt wenigstens kooperativ zeigen.«
»Das fiele mir leichter, wenn du mich losbinden würdest.«
»Ich traue dir nicht. Letztes Mal hast du mich in die Eier getreten.«
»Das würde ich dieses Mal nicht tun.«
»Wulf wäre sauer auf mich. Er hat mir befohlen, dich nicht loszubinden.«
»Wie willst du alles mit mir machen, wenn ich an diesem Stuhl festgebunden bin? Ein paar meiner besten Körperteile sind nicht zu erreichen.«
»Daran hat Wulf bereits gedacht. Er sagte, ich solle erst einmal so mit dir Spaß haben, und wenn ich etwas anderes machen wolle, wie die Sache, wo alles dazu gehört, dann solle ich mir die beiden Männer von draußen zu Hilfe holen.«
Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Kopf wich und mir kalter Schweiß ausbrach.
»Das wäre Vergewaltigung«, sagte ich.
»Stell dir einfach vor, es wäre ein
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