Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)
der Show, die nach dem Kapitänsdinner stattfand, mit den Künstlern noch einmal genau durchgesprochen. Doch all ihre Bemühungen, auf andere Gedanken zu kommen, waren umsonst gewesen.
Sie konnte immerzu nur an
ihn
denken.
Nun, wenigstens war ansonsten alles reibungslos abgelaufen. Weder beim Dinner noch bei der Show hatte es irgendwelche Katastrophen gegeben. Filippa war zufrieden mit ihrer Leistung – ebenso wie Jörgen Eklund, wenn sie sein knappes Nicken beim Verlassen des Stockholmdecks richtig gedeutet hatte.
„Und?“, riss Majken, die es sich im Bett bequem gemacht hatte, sie aus ihren Gedanken. Abgesehen vom Kapitän und den leitenden Offizieren teilten sich alle Mannschaftsmitglieder ihre Kabine mit mindestens einer weiteren Person. Da Filippa und Majken zwar verschiedene Positionen, aber den gleichen Rang bekleideten, hatte man ihnen eine gemeinsame Unterkunft zugewiesen. „Hast du in unserer geheimen Mission irgendetwas herausfinden können?“
Filippa brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, wovon ihre Mitbewohnerin sprach. Dann begriff sie: Der Kritiker – natürlich!
Du solltest endlich damit aufhören, ständig an diesen Mann zu denken, und dich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren!
„Fehlanzeige“, antwortete sie seufzend. „Alles, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Westenbergs aus Kabine 334 definitiv nicht die sind, die wir suchen. Die beiden hatten nur Augen füreinander. Ich glaube, die
Midsommarsolen
hätte auf Grund laufen können, ohne dass sie auch nur das Geringste bemerkt hätten.“
„Nimm’s nicht so schwer – es war ohnehin kaum anzunehmen, dass du direkt mit den ersten Kandidaten auf deiner Liste einen Volltreffer landest.“
„Tja, nur dass meine übrigen Hauptverdächtigen auch nicht wirklich infrage kommen. Der ältere Herr aus 423 und die beiden jungen Frauen aus 207 scheiden ebenfalls aus.“
„Wart nur ab, du wirst den oder die Richtige schon noch ausfindig machen. Wen hast du als Nächstes im Visier?“ Majken stützte sich auf ihren Ellbogen und grinste breit. „Ich meine, von diesem umwerfenden Erik Andersson mal abgesehen …“
„Ach, hör mir mit dem auf!“, stöhnte Filippa und versuchte, das aufgeregte Herzklopfen, das allein sein Name schon wieder in ihr hervorrief, zu ignorieren. „Er hat mich vorhin, als ich auf Beobachtungsposten war, so überrumpelt, dass ich doch tatsächlich zugesagt habe, morgen Abend mit ihm essen zu gehen.“
„Du hast –
was
?“ Erschrocken fuhr Majken hoch. „Ist nicht dein Ernst! Du und Andersson?“
„Nicht so laut!“, zischte Filippa und bedachte ihre Kabinengenossin mit einem tadelnden Blick. „Du weißt doch, wie dünn die Wände hier sind. Es muss ja nicht gleich jeder Bescheid wissen, oder?“
Majken, die hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Sorge schien, schüttelte den Kopf. „Was sagt man bloß dazu!“, sprach sie deutlich leiser weiter. „Ich meine, ich hab dir doch gleich angesehen, dass du was für Andersson übrig hast, aber … dir ist schon klar, was für ein Risiko du damit eingehst, oder? Wenn Eklund von der Sache Wind bekommt, bist du die längste Zeit Chefhostess gewesen. Er wirkt vielleicht ganz umgänglich, aber in solchen Dingen ist er knallhart.“
„Glaubst du, das weiß ich nicht?“ Unschlüssig fuhr Filippa sich durchs Haar. „Vielleicht sollte ich besser gar nicht erst hingehen …“
„Bist du verrückt geworden? Ich hab ihn mir vorhin während des Dinners angeschaut. Du willst dir ein Date mit einem solchen Traummann doch nicht wirklich entgehen lassen, oder?“
„So toll ist er nun auch wieder nicht. Außerdem – hast du nicht gerade selbst gesagt, dass ich mich vor Eklund in Acht nehmen soll? Ich hab keine Lust, wegen einer solchen Sache meinen Job zu verlieren.“
„Ich wollte damit nur sagen, dass du vorsichtig sein musst. Von Kneifen war nicht die Rede!“
„Kneifen? Ich …“
Mit einer knappen Handbewegung schnitt Majken ihr das Wort ab. „Was ziehst du an?“
„Keine Ahnung.“ Filippa schüttelte den Kopf. „Außer meiner Arbeitskleidung und ein paar Freizeitklamotten hab ich nichts dabei. Siehst du, ich
kann
gar nicht zu diesem Treffen, ob ich nun will oder nicht.“
Doch Majkens Lächeln ließ erahnen, dass das Thema für sie damit noch längst nicht erledigt war. „Lass das ruhig meine Sorge sein“, entgegnete sie geheimnisvoll. „Wenn du mein Beautyprogramm durchlaufen hast, wirst du dich selbst nicht mehr
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