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Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Filippas Herz schneller schlagen. Als er auf sie zutrat und die Hand hob, um ihr Haar zu berühren, wich sie hastig aus. „Bitte nicht …“ Sie schüttelte den Kopf. „Hör auf damit, Erik. Hör auf, mir Komplimente zu machen,
okej
? Mein Leben ist schon kompliziert genug, auch ohne einen Mann, der es noch tiefer ins Chaos stürzt.“
    „Wer sagt, dass ich dich ins Chaos stürze?“
    „Mach die Augen auf – das ist doch schon längst passiert! Du bist hier, in meiner Kabine, und ich habe nicht den leisesten Schimmer, wie ich dich unbemerkt wieder von hier fortbringen soll. Ich weiß, es ist nicht deine Schuld, aber deinetwegen stecke ich bis zum Hals in Schwierigkeiten.“ Sie atmete tief durch. „Das mit uns kann einfach nicht gut gehen.“
    „Woher willst du das wissen, wenn du nicht einmal bereit bist, es auf einen Versuch ankommen zu lassen?“
    Er schaute ihr jetzt geradewegs in die Augen, und wieder einmal verfehlte sein Blick seine Wirkung auf sie nicht. Sie standen einander so dicht gegenüber, dass sie den verlockenden Duft seines Aftershaves riechen konnte. Doch da war noch etwas anderes. Etwas, das viel tiefer ging und ihr beinahe den Verstand raubte.
    Die erdrückende Enge der Kabine wurde ihr mit einem Mal überdeutlich bewusst. Es gab keine Möglichkeit, aus Eriks irritierender Nähe zu entkommen. Sie konnte lediglich versuchen, sich dagegen zu wappnen und das Beste zu hoffen.
    Doch als er schließlich die Hand hob und ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als seine Finger ihre Wangen streiften. Es war eine Berührung, so leicht wie ein Windhauch, doch sie reichte aus, um alle Schutzmauern, die Filippa um sich herum errichtet hatte, in sich zusammenbrechen zu lassen.
    Wie von selbst schloss sie die Augen und legte den Kopf in den Nacken, bot ihm ihre leicht geöffneten Lippen.
    Ihre Brust hob und senkte sich heftig.
    Mit klopfendem Herzen stand sie da und wartete auf das Unvermeidliche.
    Und dann – endlich! – küsste er sie.
    Filippa konnte nicht in Worte fassen, was Eriks Kuss in ihr auslöste. Sie war Mitte zwanzig und hatte durchaus einige Erfahrungen mit Männern gemacht. Doch das, was sie mit Erik erlebte, ließ sich mit nichts vergleichen, was sie bisher erlebt hatte. Und das, obwohl es nicht einmal ihr erster Kuss war.
    Der Boden unter ihren Füßen schien zu schwanken, und es lag gewiss nicht am Seegang. Sie schlang die Arme um Eriks Nacken, weil sie das Gefühl hatte, nicht mehr aus eigener Kraft stehen zu können. Flüssiges Feuer schien durch ihre Adern zu pulsieren, und sengende Hitze breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
    Sie spürte das Spiel seiner Muskeln durch den dünnen Stoff ihrer Bluse, und es raubte ihr schier den Verstand. Sie wusste genau, dass sie sich unvernünftig, nein, dass sie sich absolut unverantwortlich verhielt. Doch das Hämmern ihres Herzens übertönte die Stimme ihrer Vernunft.
    Trotzdem gelang es ihr in einem kurzen Augenblick der Klarheit, sich von Erik zu lösen. Schwer atmend stützte sie sich gegen die Kabinenwand. Sie spürte, dass ihre Wangen wie im Fieber glühten, und der Drang, sich wieder in seine Arme sinken zu lassen, war beinahe übermächtig.
    „Wir sollten das nicht tun“, stieß sie hervor; ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern. „Wir sollten aufhören, ehe es zu spät ist, Erik. Es wäre ein schrecklicher Fehler.“
    Schweigend erwiderte er ihren Blick – in seinen grauen Augen loderte dasselbe Feuer, das auch sie zu verzehren drohte.
    „Ich weiß“, sagte er schließlich. „Und vermutlich werden wir es beide bitter bereuen …“ Er kam auf sie zu. „Schick mich fort, Filippa, ich bitte dich. Wenn du das hier aufhalten willst, dann schick mich einfach fort. Du musst nur ein Wort sagen, und ich verschwinde auf der Stelle.“
    Doch sie brachte die Worte einfach nicht über die Lippen. Sie wollte nicht, dass er ging. Sie wollte, dass er blieb, dass er sie hielt und sie all ihre Sorgen und Probleme vergessen ließ, und sei es auch nur für einen flüchtigen Augenblick.
    Mit einem Seufzen, das aus tiefster Seele kam, trat sie auf ihn zu, schlang die Arme um ihn und küsste ihn nun ihrerseits.
    Es verblüffte sie, zu welcher Leidenschaft sie fähig war. Sie hatte sich immer für relativ kühl und reserviert gehalten. Stets hatten die Männer den ersten Schritt machen müssen. Dass sie einmal ein solches

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