Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)
„Ich bedaure es überhaupt nicht. Trotzdem weiß ich nicht, wie es nun mit uns weitergehen soll.“ Seufzend warf sie einen Blick auf die Uhr, dann stand sie auf und sammelte ihre verstreuten Kleidungsstücke vom Boden auf. „Es ist wohl besser, wenn ich mich wieder an Deck sehen lasse.“
Auch Erik fing an, sich anzuziehen. Er schloss gerade seinen Gürtel, als das Geräusch eines Schlüssels erklang, der sich im Schloss drehte. Kurz darauf wurde die Kabinentür geöffnet.
„Bist du hier, Filippa? Eklund will dich unbedingt …“ Als Majken eintrat und Filippa und Erik erblickte, starrte sie die beiden mit offenem Mund an. „Ach du Schreck, was tut
er
hier?“
Oh Gott! Filippa spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss.
„Ich … Ich kann das erklären, es …“
Majken winkte ab. „Mach dir um mich um Himmels willen keine Gedanken, ich kann schweigen. Allerdings bezweifle ich, dass Eklund es ebenso locker sehen wird, wenn er einen Passagier in unserer Kabine vorfindet – und der ist gerade auf dem Weg hierher.“
„Was?“ Erschrocken riss Filippa die Augen auf. „Oh nein!“
8. KAPITEL
V erzweifelt blickte Filippa sich in der winzigen Kabine um. Hoffnungslos. Hier gab es nicht einmal genug Platz, um eine Maus zu verstecken, geschweige denn einen Mann von über einem Meter neunzig.
„Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe“, sagte Erik, der schon dabei war, sich anzuziehen.
„Lieber nicht!“ Majken schüttelte den Kopf. „Eklund könnte Sie sehen – wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.“
„Aber was?“ Filippa war der Verzweiflung nahe.
„Ich versuche, euch etwas Zeit zu verschaffen“, sagte Majken und ging zur Tür. Ehe sie auf den Korridor hinaustrat, drehte sie sich noch einmal um. „Viel Glück.“
Es dauerte nicht lange, da hörte Filippa ihre Kabinengenossin draußen auf dem Korridor mit jemandem sprechen.
Eklund …
Sie ballte die rechte Hand zur Faust und kaute nervös auf ihrem Knöchel. Erik trat von hinten an sie heran und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schultern. Trotz der unmöglichen Situation, in der sie sich befand, löste seine Berührung wieder dieses Prickeln in ihr aus, das durch ihren ganzen Körper pulsierte.
Hastig drehte sie sich um. Dabei fiel ihr Blick auf die Badezimmertür. „Schnell“, flüsterte sie. „Dort hinein!“
Sie schob Erik in den winzigen Raum, der so eng war, dass er sich darin kaum umdrehen konnte. Dann stellte sie das Wasser in der Dusche an, schnappte sich ein Handtuch vom Handtuchhalter und schloss die Tür hinter Erik.
Im nächsten Augenblick klopfte es auch schon. „Filippa? Würden Sie bitte kurz aufmachen, ich möchte mit Ihnen sprechen.“
Es war Jörgen Eklund. Filippa klopfte das Herz bis zum Hals, als sie ihren Bademantel überstreifte, sodass er ihre Kleidung verdeckte. Dann schlang sie sich das Handtuch so um den Kopf, als hätte sie sich gerade die Haare gewaschen. Sie warf noch einen kurzen prüfenden Blick in den Spiegel, ehe sie Eklund, der bereits zum zweiten Mal geklopft hatte, die Tür öffnete.
„Darf ich …?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, trat Filippas Vorgesetzter an ihr vorbei in die Kabine, wobei er die Tür offen stehen ließ. Er blickte sich aufmerksam um, als suche er etwas.
Irritiert runzelte Filippa die Stirn. „Dürfte ich wohl erfahren, was es mit diesem Überfall auf sich hat?“ Es fiel ihr nicht sonderlich schwer, verärgert zu klingen, denn sie fand Eklunds Verhalten tatsächlich sehr unangemessen. Für einen Moment vergaß sie fast, dass Erik sich in ihrem Badezimmer versteckte. „Sie poltern hier so einfach in meine Kabine – ich denke, dafür habe ich eine Erklärung verdient, oder?“
Eklund räusperte sich angestrengt. „Ein Gast hat angegeben, dass ein Crewmitglied, auf das Ihre Beschreibung passt, mit einem Passagier zu den Mannschaftsunterkünften gegangen sei. Ich …“
Obwohl Filippa schrecklich nervös war, zwang sie sich, ruhig zu bleiben. „Was?“ Sie lachte auf. „Also, da muss es sich um eine Verwechslung handeln. Ich bin nur hier, weil mir jemand versehentlich seinen Drink über die Uniform geschüttet hat. Aber wie Sie sicher bemerkt haben, bin ich vollkommen allein und …“
Als Eklund zur Badezimmertür ging und die Hand danach ausstreckte, blieb Filippa vor Schreck fast das Herz stehen. „Ich muss doch sehr bitten!“
„Es tut mir leid, aber ich sehe mich leider gezwungen, einem solchen Hinweis nachzugehen. Dafür haben Sie sicher
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