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Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Titel: Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Angela
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vorbei ziehen lassen. Manche haben sich schon von der Tafel erhoben, um einfach irgendwo an Deck, meist im Schutz der Reeling, laut schnarchend, ihren Rausch auszuschlafen. Andere haben es gar nicht erst so weit geschafft und den schweren Kopf einfach auf die inzwischen leergegessenen Tafel sinken lassen.
    Auch Philipp spürt, dass langsam eine träge Müdigkeit über ihn kommt. In der hauchdünnen Scheibenwelt zwischen Wachsein und Traum sieht er Jack und Klaus, mit ernsten Minen über den Meeresgrund schlendern. Ab und zu bückt sich Klaus hinunter, um hier und da das eine oder andere zurechtzurücken. Als er sich zu Jack umwendet, steigen nur Luftblasen aus seinem Mund auf statt der Worte, die Philipp aber trotzdem gut verstehen kann. „Ach, Jack! Schau´ Dir das nur an! All´ diese guten, tapferen Piraten! So viele der feinsten Seeleute! Tja …“ Klaus seuft ein wenig vor sich hin in Erinnerung an die gute alte Zeit. „Jetzt liegen sie alle hier irgendwo tief auf dem Grunde unserer sieben Weltmeere!“ Leise tritt Jack an ihn heran und legt ihm wie tröstend die Hand auf die Schulter …

KAPITEL 9
Regatta Hoorn
    Vorsichtig haben Andy und Marge die schlafenden Kinder in eine Burg aus Kissen und Decken eingekuschelt, die Jack und Klaus vom Unterdeck herbei geholt haben. Währenddessen hat Xing auf recht einfache Weise den Tisch abgeräumt. Nachdem er die noch am Tisch eingeschlafenen Seeleute einfach an der Schulter gepackt und achtlos nach hinten auf die Schiffsplanken hat fallen lassen, wo sie schnarchend weiter schlafen, geht er vor Kopf der Tafel.
    Mit einem Ruck reisst er die Decke vom Tisch, um dann über der Reeling seelenruhig alle Flecken und Krümel einfach auszuschütteln.
    Das schmutzige Geschirr, Töpfe und Terrinen sind gerade in dem Moment einfach so verschwunden, als er die Damastdecke vom Tisch zieht. Mühelos schwingt Xing danach die wieder blütenweisse Decke zurück, federleicht senkt sie sich auf die Eichenholzplatte nieder.
    Nur die silbernen Kerzenleuchter stehen, wie unberührt, weiterhin an ihren Plätzen. Warm schimmert das Licht der Kerzen, die noch um keinen Millimeter herunter gebrannt sind.
    Nachdem Klaus auch den in einen unruhigen Schlaf gefallenen Philipp in die Kissenburg gebettet hat, sind nur noch Andy und Marge sowie die unzertrennlichen Piraten Jack und Klaus auf den Beinen. Selbst Ahab, der unerschrockene Kapitän, hat sich in die Welt der Träume zurückgezogen.
    „Noch einen Genever , auf den schönen Abend?“
    Jack jongliert vier Gläser und eine Flasche eisgekühlten Wacholderschnaps herbei, um sich zu Andy und Marge zu gesellen. Langsam löst sich Marge´s Blick von dem immer noch traumhaft anmutenden Bild des Baldachins aus Zaubersternen, die nach wie vor über dem grossen Eichenholztisch schweben.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin verblassen die Sterne langsam, ebenso wie auch die Kerzen auf dem Tisch nach und nach erlöschen. Darüber wird die Sicht wieder frei auf den Sternenhimmel draussen im Weltall, dessen Strahlen sich glitzernd auf der Wasseroberfläche des Meeres brechen.
    „Oh, ja! Vielen Dank! Wie aufmerksam von Dir!“
    Gerne lassen sich Andy und Marge auf Jack´s Angebot ein. Beide lehnen sie wieder an der Reeling, unter sich das Rauschen der See, durch das sich unablässig der Kiel der Santa Maria pflügt.
    Auch Klaus ist hinzugetreten. Wie andächtig ist sein Blick über die weite See gerichtet.
    „Ist das nicht gefährlich?“
    „Ich meine, bei Nacht zu segeln?“
    Andy ist beileibe keine Wasserratte.
    Aber er glaubt, irgendwo schon einmal gelesen zu haben, dass es vielleicht sogar verboten sei, nachts zu segeln!
    „Nein, Nein! Keine Sorge!“
    „Wir segeln ja nicht wirklich!“
    Klaus ist bemüht, Andy nicht zu verunsichern.
    „Schau, die Santa Maria macht das schon!“
    „Es ist wie beim Fliegenden Holländer , verstehst Du?“
    Auch wenn Andy höflich nickt, kann er sich überhaupt nicht vorstellen, was Klaus meint. Aber vielleicht sollte er einfach vertrauen, dass die Beiden wissen, was sie tun. Was bleibt ihm schon anderes übrig?
    Jack ist Andy´s Verwirrung dagegen schon aufgefallen.
    „Wir werden es Euch später noch genauer erklären!“
    „Aber zuerst ´mal Prost!“
    Wie lange schon miteinander vertraut, stossen Andy und Marge mit den beiden Seeleuten an. Marge muss jedoch schnell heftig husten, als ihr fast die Luft wegbleibt. So stark und alkoholhaltig hatte sie sich den Genever nicht vorgestellt. Klaus und Jack hingegen

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