Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

auf ihren Schultern liegen.
    „Ob das Schiff jetzt wohl noch schneller fahren wird?“ geht es Krissie fragend durch den Kopf.
    „Nein, Engelchen! …“
    Jack beugt sich mit ihrem Kosenamen ganz dicht zu ihr hinunter.
    „Die Zaubersterne werden uns tragen!“
     
    *
     
    In dem Moment ahnen sie mehr als dass sie es wirklich spüren, wie sich der Bug der Santa Maria langsam nach oben richtet.
    Höher, immer höher und weiter hinauf, erhebt sich der mächtige Schiffsrumpf aus der See. Und dann löst sich ganz langsam der Bug von der Wasseroberfläche!
    Unentwegt steigt das Schiff hinauf …
    Nur noch letzte Schaumkronen benetzen den Rumpf. Die Santa Maria erhebt sich in die Luft, um in das Reich des ewigen Eises zu fliegen!
    Getragen von Millionen und Millionen …
    … von Zaubersternen.
    Immer schneller fliegt das Schiff dahin. In einer Wolke winziger, flirrender Flügel …
     
    *
     
    Zeit und Raum verlieren sich.
    Dicht über der Wasseroberfläche schiesst ein silbrig glitzerndes Segelschiff dahin, frei und losgelöst von allen Dimensionen.
    Wie in Trance stehen Klaus und Krissie, Hand in Hand, dicht nebeneinander an Deck des Schiffes …
    Zart und leise nur spürt Krissie ihre eigene Hand in der des vertrauten Piraten …
    Ohne ein Wort zu sprechen, sind Klaus´ Gedanken doch klar und deutlich in ihrem Kopf. Der Traumländer hofft und bangt zugleich. Wie Sturzbäche wirbeln Phantasien und Albträume durch ihr vereintes Denken und Fühlen.
    Und Krissie spürt, wie die Erkenntnis eiskalt ihre Brust umspannt …
    Nur noch ein seidener Faden von Leben durchpulst das Herz des Zauberers.
    Alle Hoffnung der Traumwesen ruht jetzt im …
    … Flug der Zaubersterne!
     
    *
     
    … Mit einem tiefen Brummen zerbirst urplötzlich die Schallmauer und fliegt in Tausenden von Bruchstücken durch sie hindurch …
    … Wie ein bunter Pusteflug Seifenblasen jagen die Küsten und Fjorde Norwegens auf sie zu.
    Zerplatzen mit einem leisen „Pling“ auf Krissie´s Gesicht und Oberarmen, während schon die nächsten Bilder auf sie zurasen …
    … Ein von Horizont zu Horizont sich erstreckender, mit warnend rot – weiss gestreifter Markierung versehener, Schlagbaum nimmt Krissie die Sicht.
    Immer näher und bedrohlicher kommt das Hindernis.
    „Keine Angst, Krissie!“ …
    hört sie in ihrem Kopf Klaus´ beruhigende Stimme.
    … „Wir sind schon nahe an der Grenze!“
    „Dort vorne beginnt Eisland!“ …
    Klaus und Krissie, Hand in Hand, dicht nebeneinander stehend.
    Der Traumländer und das Menschenkind.
    Ohne Worte fliessen ihre Seelen zusammen, bereit, die Grenze in das Reich der Phantasie zu überschreiten.
    „Duck´ Dich nur ein wenig!“ Ruhig ertönt wieder die Stimme, direkt in ihren Gedanken.
     „Die Passformalitäten sind schnell erledigt!
    … Wir fliegen einfach da durch!“
    Zum Glück ist Krissie Klaus´ Anweisung instinktiv und schnell gefolgt. Mit einem scharfen Lufthauch fegt der Schlagbaum über sie hinweg und kitzelt gerade noch so eben ihre Haarspitzen.
    Während Klaus einfach stehenbleibt!
     
    *
     
    Ein wildes, lautes Geschnatter und Gekreische lässt Krissie zusammenfahren. Leise trudelt eine einzelne Möwenfeder auf ihre Hand nieder.
    „Guten Tag! Junge Dame!“ …
    „Es wäre ausgesprochen freundlich von Euch, nicht mit solch einem halsbrecherischen Tempo durch meine Flugschule zu rasen und meine Schüler durcheinander zu wirbeln!“ …
    „Fletcher! Bist Du okay?“ wendet sich die Möwe, ohne eine Antwort abzuwarten, nach hinten um.
    „Oh, ja, ich verstehe! …
    Entschuldigen Sie bitte vielmals!“ Krissie ist noch ganz eingeschüchtert durch das plötzliche Auftauchen des Vogels.  
    „Aber ich bin dafür eigentlich nicht so verantwortlich!“ versucht sie, gegen den Vorwurf einzuwenden.
    „Ach, Paperlapapp! …
    Du kennst doch wohl auch die Weisheit der Alten: …
    „Am weitesten sieht, wer am höchsten fliegt“
    Kindchen!“
    Schnell und geschmeidig umkreist sie dabei die Möwe, sodass Krissie fast schwindlig wird, …
    alleine vom Schauen, den Vogel nicht aus dem Blick zu verlieren.
    Der aber achtet kaum auf sie und setzt munter fort …
    „Und deshalb unterrichte ich Fletcher hier. Er ist ein sehr gelehriger und wissbegieriger junger Vogel. Ja, das ist er wohl. Wenn auch manchmal ein wenig ungestüm.“
    „Der Präzisionsflug ist nur ein Schritt weiter in der Darstellung unserer wahren Natur…
    Wir müssen alle Begrenzung hinter uns lassen …“
    Und mit diesen merkwürdigen