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Traveblut

Traveblut

Titel: Traveblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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Lohberg«, sagte er. »Ich bin Kriminalhauptkommissar Birger Andresen von der Kripo Lübeck. Und das ist meine Kollegin Hauptkommissarin Ida-Marie Berg.«
    »Ja, ja, schon gut.« Lohberg ging ein paar Schritte voraus. »Gehen wir am besten gleich in mein Kabuff.«
    Sie folgten ihm in eine kleine Abstellkammer am Ende des Flurs. Der Raum war so klein, dass drei Leute kaum Platz darin fanden. In der Mitte des Zimmers stand ein Schreibtisch mit zwei Stühlen.
    »So, bitte.« Lohberg zeigte auf die Stühle. »Mehr kann ich Ihnen nicht anbieten. Ich kann auch stehen, allzu lange wird es ja hoffentlich nicht dauern.«
    »Voraussichtlich nicht«, antwortete Andresen. »Hängt allerdings auch von Ihrer Hilfsbereitschaft ab.«
    »Dann fangen wir am besten gleich an«, sagte Lohberg ungeduldig. »Ich muss zur nächsten Pause wieder auf dem Schulhof sein.«
    Andresen begann, seine Fragen zu stellen, doch Lohberg zeigte sich unkooperativ und schweigsam.
    »In meinen fünfundzwanzig Jahren an dieser Schule habe ich Dutzende Lehrer und Hunderte Schüler kommen und gehen sehen. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass wir hier jemals größere Probleme gehabt hätten. Wenn Sie mich fragen, sollten Sie nach einem anderen Zusammenhang suchen. Hier werden Sie nichts finden, das Ihnen weiterhilft.«
    »Das lassen Sie mal unsere Sorge sein«, sagte Ida-Marie knapp. »Können Sie sich denn an die drei Lehrerinnen erinnern?«
    »Wie hießen die noch gleich?«, fragte Lohberg.
    »Brigitte Jochimsen, Katharina Kock und Hanka Weichert.«
    »Zwei der Namen sagen mir noch etwas. Katharina Kock habe ich allerdings noch nie gehört.« Lohberg kratzte sich am Knie, das durch die zerrissene Jeans zu sehen war.
    Andresen nickte. Die Antwort ergab Sinn. Katharina Kock war schließlich nur wenige Monate an der Blücher-Schule tätig gewesen. »Irgendwelche besonderen Erinnerungen an Brigitte Jochimsen oder Hanka Weichert?«, hakte er nach.
    »Nein«, entgegnete Lohberg gleichgültig. »Hab nie sonderlich viel Kontakt zum Kollegium gepflegt. Die tun ihren Job, ich meinen.«
    »Verstehe«, sagte Andresen. Er hatte keine weiteren Fragen mehr. »Dann vielen Dank fürs Erste.« Sie verließen das Kabuff und traten auf den Flur. Andresen reichte dem Hausmeister seine Karte, als sein Handy klingelte.
    »Andresen.«
    »Hallo, Birger. Julia hier. Ich muss dringend mit dir sprechen. Wo steckst du gerade?«
    »Wir sind an der Schule. Was ist denn los?«
    »Du erinnerst dich bestimmt an das Tagebuch von Brigitte Jochimsen? Seit gestern Morgen durchforste ich es auf der Suche nach irgendetwas Brauchbarem. Bis eben.«
    »Das heißt, du hast etwas gefunden?«
    »Ich glaube, ich habe tatsächlich etwas entdeckt, das uns weiterbringen könnte. Allerdings brauche ich deine Hilfe. Kannst du kommen?«
    »Hat das nicht Zeit bis nachher?«
    »Vielleicht«, antwortete Julia unschlüssig. »Aber wenn du mich fragst, ist es wirklich wichtig für unsere Ermittlungen.«
    »Na gut, bleib mal einen Augenblick dran«, sagte Andresen. »Ida-Marie, kannst du bitte Bescheid geben, dass wir unsere Gespräche heute Nachmittag fortsetzen?«
    Ida-Marie nickte und wandte sich wieder Lohberg zu. Gemeinsam verschwanden sie im Sekretariat.
    »Wir sind in zwanzig Minuten da«, sagte Andresen. »Dann können wir in Ruhe reden.«
    Er legte auf. Es dauerte ein paar Minuten, ehe Ida-Marie zurückkam. Ihr Blick verriet, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
    »Was ist los mit dir? Du siehst aus, als hättest du da drinnen eine weitere Leiche entdeckt.«
    »So ähnlich«, antwortete Ida-Marie. »Diese Schulleiterin hat sich vielleicht gerade aufgeführt, als ich ihr gesagt habe, dass wir heute Nachmittag noch mal wiederkommen. Was uns denn einfallen würde, so den Ablauf an der Schule zu stören. Ob wir auch mal an die Lehrer gedacht hätten, die sich nachmittags um ihre eigenen Familien kümmern müssten? Und überhaupt die Schüler, die das Ganze total verunsichern würde. Dabei sind die heute Nachmittag längst zu Hause. Eine fürchterliche Frau!«
    Andresen lachte und legte einen Arm um Ida-Maries Schulter. Sie entzog sich seiner Berührung jedoch sofort.
    »Beruhig dich«, sagte Andresen. »So empfindlich kenne ich dich ja gar nicht.« Aber sein Beschwichtigungsversuch schlug fehl. Ida-Marie regte sich nur noch mehr über Gisela Sachs auf.
    »Komm«, sagte Andresen schließlich. »Wir müssen jetzt los. Ich will wissen, was Julia so Wichtiges in dem Tagebuch gefunden hat.«
    Er fluchte

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