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Traveler - das Finale

Traveler - das Finale

Titel: Traveler - das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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deine Körperwärme reagieren. Das Computerprogramm, das die Kameras steuert, überwacht, ob sich durchgehend ein warmes Objekt, das in etwa deine Größe hat, im Zimmer befindet.«
    »Dann lass mich hier. Boone hat gesagt, die Wachleute werden jeden verletzen, der ins Haus eindringt.«
    »Du hast Nathan Boone gesehen?«
    Alice schüttelte den Kopf. »Ein Mann namens Clarence bringt mir das Essen. Einmal hat er ein Handy mitgebracht und gesagt, Boone wolle mit mir reden. Boone hat den Wachen in diesem Haus nichts zu befehlen. Er hat gesagt, er würde mir helfen, wenn er wieder in London ist.«
    »Er lügt.« Maya beobachtete, wie die Kameras von dem Becher abschwenkten und sich Maya zuwandten. »Sind in dem Schrank noch mehr Klamotten?«
    »Clarence hat ein paar Sachen aus dem Kaufhaus mitgebracht.«
    »Geh zum Schrank. Hänge ein paar Pullover auf einen Kleiderbügel, dann hängst du ihn in die Dusche und drehst das Wasser auf, so heiß es geht.«
    »Okay.«
    »Wenn die Pullover nass sind, kommst du aus dem Bad und hältst sie dir dicht vor den Körper.«
    »Ich verstehe. Die Kameras werden sich auf die warmen Kleider einstellen, nicht auf mich.«
    »Hoffentlich.«
    Alice hängte zwei Pullover und einen Wollrock an einen Kleiderbügel und lief ins Badezimmer. Maya hörte das Wasser durch die Leitungen rauschen, als Alice die Dusche anstellte. Ein paar Minuten später kam Alice mit den nassen Kleidern heraus.

    »Und jetzt?«
    Maya hielt den Bolzenschneider in die Höhe. »Du hängst den Kleiderbügel an die Bogenlampe dort drüben, und dann kommst du sofort raus. Bist du bereit?«
    »Okay. Ich werde es versuchen.« Alice hängte den Bügel auf und war mit drei Schritten durch die Tür. In einer schnellen Bewegung trennte Maya die Freiheitsfußkette durch und warf die Fessel ins Schlafzimmer zurück. Die Kameras waren in Aktion getreten und hatten wirr hin und her geschwenkt, aber nun waren alle vier auf den nassen Pullover gerichtet.
    Alice starrte auf die Fußfessel, die wenige Schritte entfernt auf dem Teppich lag. »Hätte das Ding mir wirklich wehtun können?«
    »Ja.«
    »Sehr?«
    »Du solltest nicht mehr daran denken.«
    Alice umarmte Maya. »Ich hatte gehofft, dass du kommst. Ich habe es mir ganz fest gewünscht.« Sie ließ Maya los und trat einen Schritt zurück. »Tut mir leid, ich weiß, dass du es nicht gern hast, wenn man dich berührt.«
    »Nur noch ein Mal.« Maya streckte die Arme aus und drückte das Mädchen wieder. »Alice, wir müssen sehr vorsichtig sein. Möglicherweise wird es nicht einfach, einen Ausgang zu finden.«
    »Alle Wachmänner haben Pistolen. Ich habe sie gesehen.«
    »Ja, ich weiß. Also, wenn ich dich so an der Schulter berühre«  – Maya drückte Alice’ Schulter – »möchte ich, dass du die Augen zumachst.«
    »Warum?«
    »Weil mein Vater es so gemacht hat, als ich noch ein kleines Mädchen war und keine schlimmen Sachen sehen sollte.«
    »Ich bin schon groß!«
    »Das weiß ich. Aber tu es für mich. Wir gehen jetzt nach draußen, die Treppe hinunter, und dann …«

    Maya hörte ein leises Ploppen und fuhr herum. Die schweren, tropfnassen Kleider waren vom Plastikbügel gerutscht. Die Kameras surrten wieder, und die roten Lämpchen an den Halterungen blinkten.
    »Hat der Computer was gemerkt?«
    »Ja. Wir müssen von hier weg.«
    Maya holte die Pumpgun heraus und rannte mit Alice aus der Suite. Sie schlugen einen Bogen um den bewusstlosen Wachmann und liefen ins Treppenhaus. Kühl und unbeteiligt schätzte Mayas Verstand die Gefahrenlage ein. Im Gebäude befanden sich immer noch drei bewaffnete Männer, und es gab nur einen Ausgang.
    Maya nahm immer zwei Treppenstufen auf einmal, und an den Absätzen packte sie das Geländer und schwang herum. Sie erreichte das Erdgeschoss als Erste und hielt die Pumpgun im Anschlag, als Alice sie einholte.
    »Wirst du jemanden erschießen?«
    »Nur, wenn es sein muss. Bleib hier, bis ich dich hole.«
    Maya rüttelte an der Tür zur Lobby. Sie war abgeschlossen. Die Pumpgun war mit normaler Munition geladen, aber Maya lud die zweite Schrotpatrone nach und pumpte sie in den Lauf. Mach dich bereit , dachte sie. Der Schrot riss ein Loch in die Tür, und Maya trat zu.
    Der am Ausgang postierte Wachmann zog eine Pistole, warf sich hinter den Tresen und schoss zwei Mal blind in ihre Richtung. Maya feuerte direkt auf den Tresen, und die Geschosse schlugen in die Metallfront ein. Den Gewehrschaft fest an die Schulter gepresst, setzte sie einen

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