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Traveler - das Finale

Traveler - das Finale

Titel: Traveler - das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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einem Namen und einer Vergangenheit gewesen. Jetzt war er nur noch ein Ziel.
    »Harlequins sind weder Terroristen noch Attentäter, Mr. Wilson. Unsere einzige Aufgabe ist es, die Traveler zu beschützen.«
    »Kann es Ihnen nicht egal sein, was ich mit meinem Leben anfange?«
    »Ihr Verhalten würde unerwünschte Aufmerksamkeit auf den Traveler ziehen. Das kann ich nicht zulassen. Was bedeutet, dass Ihnen zwei Optionen bleiben: Entweder Sie verlassen Großbritannien oder …«
    Die Drohung blieb unausgesprochen, aber die Botschaft war klar. Hollis würde von einer Kugel aus Lindens Pistole über das Dachgeländer gefegt. In seiner Vorstellung sah er sich als wirres Knäuel aus rudernden Gliedmaßen vom Dach stürzen. Die Polizei würde seine Leiche fotografieren, und dann würde man ihn vom Gehweg kratzen, etikettieren und abtransportieren wie ein Stück Abfall. Der Gedanke machte Hollis keine Angst, aber genauso wenig besänftigte er seinen Zorn. Wenn er starb, würde auch die Erinnerung an Vicki sterben. Dann wäre sie zum zweiten Mal ausgelöscht.
    »Wie lautet Ihre Antwort?«, fragte Linden.
    »Ich … Ich werde ausreisen.«
    Linden drehte sich um und verschwand durch das Oberlicht. Und dann war Hollis wieder allein, das nutzlose Gewehr immer noch in Händen.

VIER
    A m nächsten Morgen wachte Hollis in seinem gemieteten Zimmer in der Camden High Street auf. Er fühlte sich wie der letzte Mensch auf Erden, als er sein Morgenprogramm absolvierte – zweihundert Liegestütze und ebenso viele Sit-ups auf dem verdreckten Teppich, gefolgt von einer Reihe von Kampfsportübungen. Als sein T-Shirt schweißnass war, duschte Hollis und rührte dann auf der Kochplatte neben dem Waschbecken einen Topf Haferschleim an. Nachdem er das Zimmer aufgeräumt und alle Spuren verwischt hatte, ging er nach draußen.
    Auf der Straße waren nur wenige Leute unterwegs, hauptsächlich Ladenbesitzer, die die morgendlichen Anlieferungen entgegennahmen oder den Asphalt vor ihrem Geschäft fegten. Hollis schlenderte durch die High Street, überquerte den Regent’s Canal und betrat schließlich das Labyrinth aus Marktständen und Imbissbuden, die das Bild von Camden Lock prägten. Es war Samstag, und das Gedränge auf dem Markt würde nicht vor zehn oder elf Uhr einsetzen. Manche Leute kamen her, um sich von einem Tätowierer ein Tribal stechen zu lassen, andere erstanden schwarze Lederhosen oder tibetische Gebetsschalen.
    Bei den »Katakomben« handelte es sich um ein Tunnelsystem unter der Hochbahnstrecke, die mitten durch den Marktplatz verlief. Im neunzehnten Jahrhundert waren hier die Stallungen der Kanalpferde untergebracht, aber inzwischen hatten unter den Backsteinbögen zahlreiche kleine Läden und Ateliers eröffnet. Hollis betrat einen der Tunnel, in dessen
Mitte Winston Abosas Trommelgeschäft lag. Der Westafrikaner stand gerade an einem Tisch im hinteren Teil des Ladens und goss aufgeschäumte Milch in seinen Kaffee.
    Als Winston Hollis entdeckte, zog er sich hinter die Holzskulptur einer Schwangeren mit Elfenbeinzähnen zurück. »Guten Morgen, Mr. Hollis! Ich hoffe, bei Ihnen ist alles in Ordnung?«
    »Ich werde das Land verlassen. Ich wollte mich nur von Gabriel verabschieden.«
    »Ja, natürlich. Er ist gerade im Falafel-Imbiss, um ein paar Leute zu treffen.«
    Weil die Tabula ihn suchte, war Gabriel gezwungen, den meisten Teil seiner Zeit in dem geheimen Apartment hinter Winstons Laden zu verbringen. Wenn Anhänger des Widerstandes ihn sprechen wollten, traf er sie an einem anderen Ort. In einer Markthalle mit Blick auf den Kanal betrieb eine libanesische Familie eine Falafel-Bude. Sie erlaubten Gabriel gegen ein geringes Entgelt, den Lagerraum über dem Lokal zu benutzen.
    Im Falafel-Imbiss ging Hollis an einem mürrischen, jungen Mädchen vorbei, das Petersilie hackte, und trat durch die Tür hinter dem Perlenvorhang. Nachdem er die Treppe hochgestiegen war, hielt er überrascht inne, weil schon so viele Leute warteten. Gabriel saß am Fenster und unterhielt sich mit einer Nonne in der Tracht der Klarissen. Linden stand mit vor der Brust gekreuzten Armen an der Tür und bewachte den Eingang. Sobald er Hollis sah, verschwanden seine Hände in den Manteltaschen.
    »Ich dachte, wir hätten uns verstanden«, sagte Linden.
    »Haben wir auch. Ich wollte mich nur von meinem Freund verabschieden.«
    Linden dachte kurz nach und wies dann zu einem freien Stuhl. »Warten Sie, bis Sie dran sind.«
    Hollis setzte sich ans hintere

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