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Traveler - das Finale

Traveler - das Finale

Titel: Traveler - das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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und Beine durch und verdrehte dann den Rückspiegel, um einen Blick durch die Heckscheibe zu werfen. Der Fahrer protestierte, aber Linden funkelte ihn
böse an. »Wenn Sie sich was dazuverdienen wollen, sollten Sie die Finger davon lassen. Beim Reisen lege ich Wert darauf, meine Vergangenheit im Blick zu haben.«
    Die Sonne stieg, und der Fahrer schaltete die Klimaanlage ein. Etwa einmal stündlich kamen sie an einer Stadt mit hohem Schornstein, einem Kraftwerk, einer Moschee und einer Ansammlung von zartrosa Apartmenthäusern vorbei. Ganze Gemeinden waren auf der sandigen Ebene aus dem Boden gestampft worden. Es waren keine Ägypter mehr zu sehen, abgesehen von ein paar Frauen, die am Straßenrand standen und Melonen verkauften.
    Um neun Uhr morgens hatten sie die Hotelanlagen am Golf von Suez erreicht. Für die Ägypter versinnbildlichte die Palme Erholung und Luxus, und so kündigten prächtige Dattelpalmen auf dem Mittelstreifen – manchmal auch nur ein paar verkümmerte Doumpalmen am Straßenrand – das nächste Hotel an. Kurz darauf war ein Schild und die von Königspalmen gesäumte Einfahrt zu sehen, die zum Hotel und dem dahinter gelegenen Strand führte.
    Sie passierten weitere Kontrollpunkte – einige waren von der Polizei errichtet, andere von der Armee. Linden warf Simon Lumbroso einen Blick über die Schulter zu. »Sieht danach aus, als sei die eine Hälfte der Ägypter damit beschäftigt, die Pässe der anderen Hälfte zu kontrollieren.«
    »Die Arbeitslosenquote ist hoch«, erklärte Simon. »So haben die Leute wenigstens etwas zu tun.«
    Nach einer kurzen Rast an einer Tankstelle ließen sie die Strandhotels hinter sich und fuhren landeinwärts auf ein graues Gebirgsmassiv zu. Der Wind hatte die Felsen und Hügel ringsum abgetragen, und die zweispurige Straße war teilweise von Sand bedeckt. Simon war eingedöst, aber Gabriel spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. Linden justierte den Rückspiegel nach, dann legte er eine Hand an eines der Messer, die er an den Unterschenkeln trug.

    »Anhalten«, sagte er.
    Der Fahrer erschrak. »Gibt es ein Problem, Sir?«
    »Anhalten. Sofort.«
    »Bis zum Kloster sind es nur noch etwa dreißig Minuten.«
    »Ich möchte le paysage bewundern.«
    Der Fahrer lenkte den Wagen von der Straße und hielt auf dem sandigen Seitenstreifen. Linden griff nach seinem Rucksack und drehte sich zu Simon und Gabriel um. »Wir alle wollen die Landschaft bewundern«, verkündete er. »Los jetzt.«
    Die beiden Männer folgten Linden auf eine von Wüstensträuchern bedeckte Anhöhe. Auf dem Hügel war es heiß und trocken, und es gab keine Bäume, die sie vor der Sonne hätten schützen können.
    »Ich genieße den Anblick einer malerischen Landschaft immer sehr«, sagte Lumbroso, »aber diese Wüste finde ich wenig ansprechend.«
    »Ich glaube, wir haben ein Problem«, sagte Linden, griff in den Rucksack und zog ein Fernglas heraus. »Seit zehn Kilometern folgt uns ein silberner Pickup. Ich möchte wissen, ob er dieselbe Abbiegung genommen hat wie wir.«
    Simon und Gabriel warteten schweigend, während der Franzose die Straße beobachtete.
    »Können Sie etwas sehen?«, fragte Simon.
    »Nein.«
    »Gut«, sagte Gabriel, »dann können wir jetzt zum Auto zurückgehen.«
    Linden ließ das Fernglas sinken, machte aber keine Anstalten, den Abhang hinunterzuklettern. Er überragte Gabriel und war mit zwei Porzellanmessern bewaffnet. Wie die meisten Harlequins war er sich seiner Überlegenheit auf arrogante Weise bewusst.
    »Ich halte diesen Ausflug für eine große Dummheit. Zum Kloster führt nur eine Straße, die wahrscheinlich durch mehrere
Sperren von Armee und Polizei gesichert wird. Die meisten Touristen werden in Bussen hergebracht. Wir machen uns verdächtig, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind.«
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Gabriel.
    Linden gab sich keine Mühe, seine Verachtung zu verhehlen. »Zuerst müssen wir die versteckte Kapelle finden, dann müssen wir hinein. Und dann?«
    »Klingt so, als würden Sie es mir sagen.«
    »Dann wechseln Sie in die gefährlichste aller Sphären hinüber. Vielleicht finden Sie Maya, vielleicht auch nicht. Vielleicht ist sie längst tot.«
    »Sie ist nicht tot«, sagte Gabriel.
    »Maya würde nicht wollen, dass Sie ihretwegen Ihr Leben aufs Spiel setzen. Es gibt nur eine einzige logische Vorgehensweise. Falls wir in der Kapelle einen Einstiegspunkt finden, werde ich derjenige sein, der ihn benutzt.«
    »Sie waren noch nie in

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