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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Bücker
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Wieder im Haus zündete Wolle ein paar Windlichter an und setzte heißes Wasser auf. »Jetzt brauch ich erst mal einen Tee«, meinte sie fröstelnd und griff ins inzwischen gut gefüllte Teeregal. » Sommernachtstraum , beruhigend und entspannend, scheint mir jetzt genau das Richtige zu sein.«
    Als sie alle mit ihren Bechern am Tisch saßen, atmete Devin tief durch.
    »Bei uns zu Hause ist dicke Luft«, begann er. »Meine Eltern liegen sich von früh bis spät in den Haaren. Es fing damit an, dass mein Vater ständig viel zu spät von der Arbeit nach Hause kam und sich um nichts mehr gekümmert hat. Und meiner Mutter wuchs der Haushalt wegen ihres neuen Jobs immer mehr über den Kopf. Und dann ist sie auch noch dahintergekommen, dass mein Vater was mit einer Kollegin aus seinem Büro hat.« Er schluckte.
    »Tja, von da an gab’s nur noch Zoff. Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Ich konnte das alles nicht mehr ertragen. Seitdem drehen die sich nur noch um sich selbst. Dass ich vielleicht auch noch da bin …« Er schluckte wieder. »Ich bin für die nur noch ein Streitobjekt. Und heute hab ich es einfach nicht mehr länger ausgehalten und bin weg.«
    Er blickte ratlos in die Runde.
    »Vielleicht keine so schlechte Idee. So merken sie wenigstens, dass es dich auch noch gibt«, gab Wolle zu bedenken.
    »Und wie bist du auf Buschschlüters Kleingarten gekommen?«, wollte Bruno wissen.
    »Meine Oma kennt ihn. Ich helf ihr manchmal beim Einkaufen. Taschen schleppen und so. Und da haben wir ihn im Laden getroffen. Er hat ein Pläuschchen mit ihr gehalten und erzählt, dass er für zwei Wochen zu seiner Schwester verreist und er sich ein bisschen Sorgen macht, den Garten so lange allein zu lassen, weil er ja keine Alarmanlage hat und so. Der war ganz schön redselig. Hat erzählt, dass ein Freund ihm die Pflanzen gießt, und für den hätte er extra einen Schlüssel in der Regenrinne versteckt. Tja, das hat mich dann auf den Gedanken gebracht.«
    »Herr Buschschlüter, Herr Buschschlüter, tz-tz-tz!« Bruno schüttelte gespielt den Kopf. »Da guckt er regelmäßig Aktenzeichen XY und erzählt jedem, der es wissen will, wie schlecht die Welt ist, und dann ist er selbst so leichtsinnig und plaudert alles aus.«
    »Und wie soll es jetzt weitergehen?«, erkundigte Jo sich. »Deine Eltern werden sich doch höllische Sorgen machen.«
    Devin zuckte mit den Schultern. »Das ist ja auch Sinn der Sache, dass sie sich Sorgen machen. Selber schuld! Es sind Ferien, und zwei Wochen hab ich Zeit, bis der Alte zurückkommt. Das sollte eigentlich langen.«
    »Und was ist mit dem Mann, der die Pflanzen gießt?«, meinte Karo. »Bei den Temperaturen schaut der bestimmt öfter mal vorbei.«
    Devin zuckte wieder mit den Schultern. »Muss ich mich halt verstecken.«
    »Das kann aber ganz schön ins Auge gehen«, bemerkte Wolle. »Wenn der Typ dich überrascht – na dann gute Nacht.«
    »Mensch, vielleicht könnte Devin ja hier bei uns wohnen«, fiel Jo ein.
    Devin blickte fragend in die Runde. Und die Parzelle-4- Bewohner sahen sich gegenseitig an.
    »Wenn keiner etwas dagegen hat«, fing Karo an, »kannst du fürs Erste hierbleiben. Also, willkommen in Parzelle 4 . Unsere Frau Erichsen wird ja vorerst nicht aus dem Krankenhaus zurückkommen.«
    »Wir sind die ganzen Ferien hier in unserem Bandenquartier«, erklärte Jo strahlend. » Parzelle 4 – das sind nämlich wir vier.«
    »Aha«, sagte Devin grinsend. »Ich hoffe, ich muss jetzt keine Mutprobe machen oder irgendeinen heiligen Schwur leisten?«
    Beim Wort Bandenquartier war Karo etwas tiefer in ihren Stuhl gerutscht. Sie ertappte sich dabei, dass es ihr vor Devin peinlich war, dass Jo davon sprach. Devin fand die Sache mit der Bande bestimmt total albern. Schließlich war er ja zwei Jahre älter als sie. Karo wunderte sich über sich selbst. Es war zwar nicht ihre Idee, sondern Jos Wunsch gewesen, eine Bande zu sein. Aber eigentlich fand sie die Gründung von Parzelle 4 ziemlich genial. Das Beste, was ihr seit Langem passiert war. Das hier waren immerhin ihre Freunde. Warum also war ihr das auf einmal vor diesem Jungen peinlich? Sie kannte diesen Devin doch kaum. Ausgerechnet Bruno war es, der jetzt auf Devins Äußerung ansprang. Bruno, der selbst auch über Jos Idee mit der Bande gewitzelt hatte. Er hatte Karos Unbehagen natürlich wieder sofort gepeilt, und das konnte er nicht unbeantwortet lassen.
    »Wir hatten eher an eine Blutsbrüderschaft gedacht«, sagte er bestimmt. Er zog

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