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Treffpunkt Scheuermühle

Treffpunkt Scheuermühle

Titel: Treffpunkt Scheuermühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Sack an der Außenseite der Kutte hängen. Sie ließ die Finger hineingleiten und ertastete etwas Kaltes, Hartes. In diesem Moment stand sie direkt neben der Schale. Lilo zögerte nicht lange, sondern zog das Ding heraus und warf es hinein. Es klimperte metallisch.
    „Nein“, japste das Mädchen, als es sah, was da schon alles lag. Doch es konnte die Sachen nicht länger betrachten, da die Schale sich zu drehen begann und in der Wand verschwand.
    Die geisterhafte Prozession hatte sich in Richtung Ausgang in Bewegung gesetzt, und Lieselotte marschierte als letzte hinten nach. Plötzlich aber konnte sie nicht weiter. Ihre Kutte mußte am Boden irgendwo hängengeblieben sein. Das Mädchen riß daran, doch der Stoff gab nicht nach.
    Der Abstand zu ihrem Vordermann wurde größer. Lilo zog und zerrte an der Kutte, doch sie schaffte es nicht, sich zu befreien.
    Der vorletzte Kapuzenmensch hatte bereits den Ausgang erreicht und trat auf den Steg. Lieselotte packte die Panik. Sie bückte sich und suchte nach dem Nagel, der sie  nicht weitergehen  ließ.  Ihre Hände waren naß vor Schweiß!
     
    Hinter den Büschen vor der Mühle kauerten noch immer die anderen Mitglieder der Knickerbocker-Bande. Alle hatten erleichtert aufgeatmet, als das Mühlrad wieder aufgeschwungen war.
    „Sie kommen zurück! Das heißt, Lilo ist auch gleich wieder da!“ flüsterte Poppi froh.
    „... zehn... elf... zwölf...“ zählte Axel. Bis jetzt waren nur zwölf Kapuzenleute aus der Mühle getreten. Wo blieb Nummer dreizehn?
    „Ist etwas?“ erkundigte sich Dominik, der Axels ängstlichen Gesichtsausdruck bemerkte.
    „Es... es wird ein anderer drinnen geblieben sein“, stammelte der Junge. „Ich glaube... ich habe Lilos Gang erkannt. Sie ist der zwölfte Kapuzenmensch! Sicher!“ versuchte sich Axel selbst zu beruhigen.
    Wie von Geisterhand bewegt, schwenkte das Mühlrad wieder zu, und der Zug der Kapuzenmenschen entfernte sich. Bald waren die gruseligen Gestalten auf der anderen Seite des Baches im Wald verschwunden.
    „Hinter uns!“ piepste Poppi plötzlich und zupfte Axel am Ärmel.
    „Was hast du denn?“ fragte sie der Junge ärgerlich. Er war äußerst nervös, weil er sich große Sorgen um Lilo machte.
    „Da war jemand. Ein schwarzer Mann mit einem großen, schwarzen Kopf, erklärte ihm Poppi und drängte sich dicht an ihn. Axel stieß sie sanft zur Seite und knurrte: „Blödsinn! Schwarzer Mann!“ Er drehte sich nicht einmal um, sondern fingerte ungeduldig an den Bändern seiner Turnschuhe herum.
    „Wo bleibt denn Lilo?“ erkundigte sich Poppi nun.
    „Vielleicht geht sie noch ein Stück mit den anderen, um herauszufinden, woher sie kommen“, vermutete Dominik unsicher.
    Eine Viertelstunde verstrich, doch von Lilo gab es noch immer keine Spur. Die drei Knickerbocker bekamen es nun mit der Angst zu tun.
    „Ich glaube... ich meine... sie... sie ist noch drinnen“, stotterte Axel entsetzt. „Es sind ja nur zwölf Kapuzenmenschen herausgekommen.“
    „Was sollen wir tun?“ fragte Poppi ängstlich.
    Axel hatte darüber in den vergangenen fünfzehn Minuten angestrengt nachgedacht und wußte es jetzt: „Ich werde versuchen, in diese Mühle zu kommen. Es muß eine Möglichkeit geben, das Mühlrad von außen zu öffnen.“
    „Nein, das wäre Wahnsinn. Wir... wir holen die Polizei!“ beschloß Dominik. Doch Axel hielt wenig von dieser Idee. „Es dauert mindestens eine Stunde, bis die Polizei hier ist. In dieser Zeit kann so viel geschehen. Wir müssen Lilo sofort helfen!“
    Axel lief zum Mühlbach und betrachtete das mächtige, hölzerne Rad. Es mußte eine Möglichkeit geben, es von außen zu öffnen. Der Junge überlegte nicht lange, sondern überquerte den Bach und lief zum Ufer. Wenn er sich an die Hauskante lehnte, konnte er sogar den äußersten Rand des Mühlrades anfassen.
    „Ich werde versuchen, auf das Rad zu klettern und die Tür aufzustemmen“, beschloß der Junge. Axel packte mit beiden Händen das glitschige Holz und stieß sich ab. Geschickt landete er mit den Füßen auf einem der Schaufelbretter. Vorsichtig kletterte er nun weiter auf den höchsten Punkt. Das war keine einfache Sache, da er immer wieder abrutschte und beinahe in den Mühlbach gefallen wäre.
    Axel warf wiederholt einen besorgten Blick in die Tiefe, wo es rauschte und schäumte. Das Wasser war durch die Schleuse an dieser Stelle besonders schnell und wild. Ein Sturz in den Bach konnte äußerst gefährlich sein.
    Endlich war Axel oben

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