Treffpunkt Scheuermühle
völlig geschockten Knickerbocker beschlossen zuerst einmal, heiß zu duschen. Axel fror entsetzlich und spürte bereits ein Jucken in seiner Nase. Nein, krank werden durfte er nun unter keinen Umständen.
Am späten Nachmittag trafen die Junior-Detektive dann Tante Clarissa, die in der Küche ein großes Abendessen vorbereitete.
„Na, habt ihr einen schönen Tag gehabt? Ist die Gespenster-Party gelungen?“ erkundigte sie sich lachend.
Lilo, Poppi und Dominik warfen einander fragende Blicke zu. Was meinte die Tante damit?
„Natürlich ist sie gelungen“, versuchte Axel die peinliche Situation zu retten. Er hatte vergessen, seinen Freunden von der angeblichen Party zu berichten, die er dem Schuhu vorgeschwindelt hatte. „Es war... beeindruckend!“ fügte er schwach hinzu und preßte die Hände auf seinen Rücken.
„Was ist? Hast du Rückenschmerzen?“ wollte Tante Clarissa wissen. Ihr Neffe nickte.
Die Tante wußte sofort einen Rat. „In St. Thomas am Blasenstein gibt es dafür eine gute Abhilfe. Das hilft dir ganz bestimmt. Dort gibt es nämlich zwei Steinplatten, zwischen denen man durchschlüpfen muß, dann vergehen die Rückenschmerzen. Wir sollten vielleicht hinfahren.“
Axel winkte ab. „Sie werden auch so vergehen“, meinte er und fügte ein leises „Hoffentlich!“ hinzu.
„Darf ich euch jetzt übrigens das Programm für morgen bekanntgeben?“, rief Tante Clarissa. „Ich möchte euch gerne das schöne Hallstatt zeigen. Zugegeben, ich habe dort auch etwas zu erledigen, aber wir können ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden!“
Die Knickerbocker-Bande war einverstanden. Auf weitere Nachforschungen hatten die vier im Augenblick keine Lust. Ein Ausflug war eine tolle Sache und genau das richtige.
„Ich muß morgen nämlich diesen Kuno Haupitz besuchen“, knurrte der Schuhu. „Diesen elenden Halsabschneider!“ zischte Tante Clarissa wütend.
„Wer ist das, Frau Trotter?“ wollte Lilo erfahren.
Die Tante ließ ihre Wut an der Petersilie aus und hackte sie zu Mus. „Kuno Haupitz gehört fast alles hier. Mein Grundstück, der Wald und was weiß ich noch alles!“ fauchte sie. „Er kann einfach nicht genug bekommen, dieser Ganove, und deswegen erhöht er ständig das Pachtgeld.“
Lieselottes Gesicht hellte sich auf. „Kennen Sie eigentlich die alte graue Mühle im Wald, Frau Trotter?“ fragte sie vorsichtig.
Tante Clarissa überlegte kurz und schüttelte dann energisch den Kopf. Der dünne Pferdeschwanz, den sie heute gebunden hatte, flog von einer Seite auf die andere.
„Glauben Sie, gehört diesem Kuno Haupitz auch diese Mühle? Ich meine, sie steht schließlich im Wald!“ forschte Lilo weiter.
„Durchaus möglich“, vermutete der Schuhu. Nun fragte das Superhirn der Bande aber nicht weiter. Lieselotte spürte, daß die Tante nicht mehr darüber reden wollte.
Am Abend zog das Mädchen dann ein kleines Notizbuch hervor und schrieb die Beobachtungen des Tages nieder. Die Fragen, die sich nun stellten, beschäftigten es sehr:
HANDELT ES SICH BEI DEN VORGÄNGEN IN DER MÜHLE TATSÄCHLICH UM GEISTERERSCHEINUNGEN? (QUATSCH!)
WAS IST DER ZWECK DIESER BESCHWÖRUNGEN?
WER VERBIRGT SICH UNTER DEN GRAUEN KAPUZEN?
STEHEN DER SAURIER UND DIE ÜBRIGEN EREIGNISSE IN EINEM ZUSAMMENHANG?
Im Nebenzimmer hustete Axel laut. Bereits während des Abendessens hatte seine Nase zu rinnen begonnen. Außerdem war sein Gesicht rot und glühend heiß geworden. Er schien sich ernsthaft erkältet zu haben. Lilo sah das mit großer Besorgnis. Auch sie hatte ein Fieber gepackt: das große Tüftel- und Schnüffelfieber. Trotz der Schrecken des Nachmittags wollte sie in Sachen Schauermühle weitere Nachforschungen anstellen.
„Falls dieser Kuno Haupitz tatsächlich Besitzer der Mühle ist, wird er sicherlich einiges darüber wissen“, trug das Superhirn ein. „Oder er wird versuchen, sich herauszureden“, schrieb sie darunter.
Der schwarze Schatten
Hustend und mit einer roten Nase lag Axel im Bett und wollte nur eines: Schlafen! Tief und fest schlafen!
„Wir bleiben bei dir und vertreiben dir die Zeit!“ beschloß Poppi, als sie am nächsten Morgen von Axels Verkühlung erfuhr. Aber das wollte der Junge gar nicht.
„Bitte fahrt mit Tante Clarissa nach Hallstatt. Ich will mich ohnehin nur ausruhen und auskurieren. Morgen bin ich wieder topfit!“ sagte er und löffelte genüßlich eine Kiwi, von der er sich einen kräftigen Vitamin-C-Schuß erhoffte.
So kam es, daß
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