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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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Hells Angel-eins in Kutten, die man sich ebenso gut auch als Fahrgäste in einem Autoscooter auf der Kirmes vorstellen könnte. Auf dem Rückweg sagte ich zu Toni: „Du bist zehn Jahre in dem Verein und läufst hier ohne Kutte auf, und diese Kinder laufen breitbeinig mit ihren nagelneuen Patches herum. Was war das denn? Sind das etwa die neuen Engel?“ Ein Freund von mir saß einmal bei einer Käfigkampf-Veranstaltung im VIP-Bereich neben einem Tisch von Hells Angels und Prinz Marcus von Anhalt. Er berichtete mir Ähnliches: „Ich habe zwar genau hingeguckt, aber meinen Augen nicht richtig trauen können. Wie können denn Jugendliche mit Full-Member-Status ausgerüstet sein? Das waren Kinder und Halbwüchsige …“ Und genau das ist das Problem und meiner Meinung nach auch der Anfang vom Ende. Eine Kette ist immer nur sostark, wie ihr schwächstes Glied. Aus Qualität wird zunehmend Quantität. Alle Grundsätze werden verraten, weil Gier und Profitdrang einiger Weniger der Antrieb sind. An dieser Stelle möchte ich auch noch einen Fall aufgreifen, der in meinen Augen ebenfalls symptomatisch ist und eindeutig zeigt, dass die Entwicklung bedenklich verläuft: Im Jahr 2009 griffen mehrere Bandidos und Supporter des Berliner Chapters El Centro einige Hells Angels in der Nähe von Berlin an. Bei einem der drei schwerverletzten Hells Angels haben die Angreifer versucht, mit Axthieben das rechte Bein abzutrennen. Er wurde per Hubschrauber in eine Unfallklinik geflogen, wo eine Amputation in letzter Sekunde abgewendet werden konnte. Zu den Opfern dieser Nacht gehört auch der Präsident der Hells Angels Nomads. Er wurde von einem Clubmitglied in die Unfallklinik gefahren, während ihm noch ein abgebrochenes Messer im Rücken steckte. Genau diese Bandidos und Supporter des Chapters El Centro gerieten Monate später in Streit mit dem Bandidos MC. Unter Vermittlung einiger hoher Hells Angels, lief das gesamte Chapter zu den Hells Angels über. Zahlreiche junge Männer, ohne Führerschein und ohne Motorrad, bekamen über Nacht das Full-Colour des Hells Angels MC Turkey Nomads. Damit waren es vollwertige Hells Angels, die als Nomaden-Charter dem Hells Angels MC Turkey angegliedert sind. Mittlerweile nennen sie sich Hells Angels Berlin City. Das ganze ist in meinen Augen eine unfassbare Komödie: Ehemalige Bandidos und Unterstützer, die noch vor mehreren Monaten mehrere hochrangige Hells Angels angegriffen und schwer verletzt haben, dürfen sich nun deren Brüder nennen. Was muss in den Köpfen der Hells Angels vorgehen, die ihrem Club jahrelang treu und loyal ergeben waren und viele Entbehrungen auf sich genommen haben, um endlich voller Stolz den Death Head zu tragen? Und was sollen sie davon halten, wenn sie den Pressesprecher des HAMC Germany, mit Namen Django (Hells Angels MC Westside), vor laufender Kamera sagen hören: „Verrat ist schlimmer als Mord. Denn Verrat tötet Vertrauen.“ Warum zum Teufel werden dann Verräter aufgenommen? Angeblich, so munkelt man, sind 250.000 Euro dafür locker gemacht worden, um das schlagkräftige frühere Chapter der Banditen einzukaufen. Wenn das stimmt, dann sind Hells Angels also käuflich. Und wer käuflich ist, ist nicht loyal. Und wer nicht loyalist, sollte nichts bei den Hells Angels zu suchen haben. Aber lassen wir den Präsidenten mit dem Messer im Rücken sprechen: „Ich befürworte den Übertritt“ [Spiegel TV Reportage auf SAT 1 vom 26.4.2010]. Und ein weiterer hochrangiger Angel gab von sich: „Ich find’, dass sie gut passen. Ich find’ die Jungs in Ordnung.“ Ist das so? Dann habe ich keine weiteren Fragen mehr. Allerdings möchte ich noch auf eine „kleine Ungereimtheit“ hinweisen: Auf der Internetseite der „Hells Angels Germany“ findet man unter der Rubrik „Häufig gestellte Fragen“ (FAQ) auch die: „Wie wird man ein Hells Angel?“ Die Antwort lautet „Das Schlüsselwort heißt Motorradclub, was bedeutet, dass es sich bei den Angels um wahre Motorradenthusiasten handelt und ihr Motorrad ihr primäres Fortbewegungsmittel ist. Im Durchschnitt legt ein Clubmitglied über 25.000 Kilometer im Jahr mit seinem Bike zurück, und dieses bei Regen, Schnee oder Sonnenschein …“ Das ist ja interessant. Ich bin mir sicher, die meisten der neuen Hells Angels fahren nicht mal 1.000 Kilometer im Jahr mit dem Motorrad oder besitzen erst gar keinen Motorradführerschein. Es kann also nur so sein, dass sie sich mit Hilfe des Death Heads profilieren und sich

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