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Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser

Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser

Titel: Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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existenziellen Zukunftsängsten
Unterscheidung der Gefühle und Handlungen auf der Paar- und Elternebene
Distanzierung als Paar und Zusammenarbeit als Eltern
Sorge um die Kinder und darum, ihren Bedürfnissen und Schwierigkeiten gewachsen zu sein
Erschöpfung, depressive Einbrüche, psychosomatische Symptome wie Schlafstörungen, Verspannungen, Kopfschmerzen, Essstörungen …
Verlust der positiven Gefühle und Verunsicherung in der eigenen Wahrnehmung. Hat er/sie mich je geliebt? Habe ich sie/ihn je geliebt oder war alles nur eine Täuschung?
Trauer um ungenutzte Chancen und um das Ende der Beziehung
Auseinandersetzung mit Schuld und Schuldgefühlen
Befreiung, da die Phase der Ambivalenz, der Ungewissheit, des Drucks vorbei ist
Verstehen und anerkennen des eigenen und gemeinsamen Scheiterns
Loslösung voneinander und Eltern bleiben
Entwicklung von Zuversicht und Hoffnung
Vertraute, aber auch neue Kräfte (Ressourcen) aktivieren
Zukunftsperspektiven entwickeln
    Diejenigen, die sich aktiv trennen, haben eine andere psychische Ausgangssituation und in gewisser Hinsicht einen Vorsprung im
     Abschiedsprozess. Andererseits haben auch sie eine Menge Belastungen zu tragen. Wenn auch frei gewählt oder aus einer großen Not heraus, müssen auch sie
     Verluste betrauern und ihr Leben neu organisieren.
    ▶ ÜBUNG:
    Sich zu trennen, ist immer auch mit Sorgen und Befürchtungen verbunden, wie alles weitergehen wird. Auch Sie werden sich immer wieder mit den schwierigen Folgen Ihrer Trennung befassen. Es hilft, die Befürchtungen genau zu formulieren und zu klassifizieren:

    Anleitung
    1. Schritt
    Nehmen Sie ein großes Stück Papier und schreiben Sie in die Mitte einen Satz, der Ihre Entscheidung oder Befürchtung beinhaltet (z. B. Ich trenne mich oder Ich suche mir eine Wohnung oder Was befürchte ich für die Kinder oder Ich will oder muss einen Job annehmen ).
    2. Schritt
    Um das Wort herum schreiben Sie ungefiltert alle Befürchtungen, die Ihnen einfallen . Was könnte Negatives passieren: mit Ihren Kindern, mit Ihrem Partner, finanzielle Situation, Gesundheit, Wohnen, Zufriedenheit, Lebensstandard …
    3. Schritt
    Markieren Sie:
    A die völlig unwahrscheinlichen Folgen (am besten schwarz durchstreichen )
    B die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht eintreffenden Folgen (blaue Fragezeichen)
    C die möglicherweise eintreffenden Folgen (Ausrufezeichen in Rot)
    D die sicher eintreffenden Folgen (unterstreichen in Rot)
    4. Schritt
    Konzentrieren Sie sich zuerst auf die mit Rot unterstrichenen, sicher zu erwartenden Folgen . Erstellen Sie dazu eine neue Mind-Map , indem Sie die Folgen in die Mitte eintragen:
Unter welchen Bedingungen ist mit diesen Folgen zu rechnen?
Welche Sachverhalte müssen Sie noch klären?
Wen könnten Sie fragen und was sollten Sie tun, um die Folgen abzuwenden, abzufedern oder sogar konstruktiv zu nutzen?
    So können Sie sich nach und nach mit den weiteren ›möglicherweise‹ – ›mit großer Wahrscheinlichkeit‹ – ›unwahrscheinlichen‹ Folgen befassen und unterscheiden, um was Sie sich zuerst und zuletzt kümmern müssen. Es hilft, den Überblick zu bewahren und nicht in eine Problemtrance zu geraten.
    VERLASSEN
    »Ein Abschied schmerzt immer,
    auch wenn man sich schon lange darauf freut.«
    Arthur Schnitzler
    Diejenigen, die die Trennung initiieren und realisieren (›Verlassende‹), brauchen psychische Kraft und Entschiedenheit. Besonders Frauen, die sich aus einer gewalttätigen oder coabhängigen Beziehung lösen, haben in der Regel viel Leid hinter sich und einen schweren Weg der Selbstrealisierung vor sich. Auch unter günstigeren Lebensvoraussetzungen haben diejenigen, die gehen, eine längere Zeit der tiefen Unzufriedenheit und schon einen Teil des Abschieds hinter sich. Nicht wenige vermeiden und verdrängen den notwendigen Abschiedsprozess mithilfe einer neuen Liebesbeziehung.
    Sie befinden sich in der Regel in einer besseren psychischen Verfassung als die ›Verlassenen‹, da sie sich auf die Trennung
vorbereiten konnten (neue Zukunftsideen, juristische Informationen, konkrete Auszugspläne …) und sich schon weitgehend aus der Beziehung
verabschiedet haben:
    »Endlich bin ich durch, endlich kann ich weitergehen.« »Ich fühle mich wie befreit.« Die Trennungsaktiven
leiden weniger unter Einbußen des Selbstwertgefühls und sind nicht so sehr in Gefahr, sich selbst abzuwerten, es sei denn, sie haben eine langjährige
unterdrückende oder gewalttätige Beziehung hinter sich.

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