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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ich die Erlaubnis, die sechs Kunstwerke überprüfen zu dürfen, die ich in Glovstoaks Tresor gefunden habe. Die, die ich untersucht habe, scheinen zu einer Reihe von insgesamt zehn zu gehören, die vor fünf jähren während eines Angriffs auf eine Rebellenzelle auf Krintrino aus einer Galerie gestohlen wurden.«
    Das Gesicht des Imperators verdüsterte sich. »Also hat Glovstoak nicht bloß veruntreut, sondern steckt möglicherweise auch mit der Rebellenallianz unter einer Decke?«
    »Oder er hat Verbindungen zu den imperialen Streitkräften, die den Angriff durchgeführt haben«, merkte Mara mit einer gewissen Vorsicht an: der Imperator war ein weiser und gütiger Mann, aber zuweilen legte er die seltsame Neigung an den Tag, sogar dort Rebellen und Rebellenverschwörungen zu sehen, wo es überhaupt keine gab. »Oder aber es waren Piraten oder Diebe, die sich einfach das Durcheinander beim Angriff zunutze gemacht haben, um sich alles Wertvolle zu schnappen und dann zu verschwinden. Das Interessante daran ist, dass Glovstoak die Kunstwerke offenbar über ein Auktionshaus erworben hat, was nahelegt, dass er und der Verkäufer dem Geschäft den Anschein von Rechtmäßigkeit geben wollten.«
    »Du sagst, dass zehn gestohlen wurden«, sagte der Imperator, »aber bloß sechs davon befanden sich in Glovstoaks Tresor?«
    »Ja«, bestätigte Mara. »Und anscheinend wurden alle sechs vor ungefähr achtzehn Monaten gleichzeitig gekauft.«
    »Wo sind die anderen vier?«
    »Soviel ich weiß, werden sie noch immer vermisst«, sagte Mara. »Das ist eine der Fragen, auf die ich gern eine Antwort hätte. Eine andere ist, warum der ursprüngliche Besitzer vor anderthalb Jahren plötzlich zu dem Schluss gelangte, dass er eine so große Geldspritze braucht.«
    Eine Minute lang schwieg der Imperator, und Mara verspürte ein Aufflackern von Zufriedenheit. Privater Handel mit kostbaren Gegenständen fand im Imperium ständig statt, sowohl völlig gesetzmäßiger als auch recht fragwürdiger. Wären Maras Anmerkungen von einem der vielen anderen Ratgeber und Assistenten des Imperators gekommen, wären sie aller Wahrscheinlichkeit nach unverzüglich als irrelevant abgetan worden.
    Aber Mara war die Hand des Imperators, von ihm persönlich rekrutiert und ausgebildet, und er vertraute auf ihre Instinkte. »Der Verlust des Todessterns war selbst für meine loyalsten Anhänger ein großer Schock«, sagte er schließlich. »Vielleicht fragen sich einige, ob mein Imperium tatsächlich als Sieger aus dem Konflikt mit der Rebellenallianz hervorgeht.«
    »Natürlich wird es das«, sagte Mara automatisch.
    Der Imperator schenkte ihr ein weiteres dünnes Lächeln. »In der Tat«, stimmte er zu. »Aber nicht jeder sieht die Dinge so klar wie du und ich. Wenn Glovstoak nicht mit der Rebellion unter einer Decke steckt, hat möglicherweise einer unserer wohlhabenderen Bürger beschlossen, ein doppeltes Spiel zu treiben. Sag mir, wie steht es um die gegenwärtige Rebellenpräsenz im Shelsha-Sektor?«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte Mara. »Ich hatte die Absicht, eine Verbindung nach Shelkonwa herzustellen und das Büro von Gouverneur Choard darum zu bitten, ein Resümee für mich zusammenzustellen.«
    »Tu das nicht«, sagte der Imperator, und seine Mundwinkel bogen sich vor Verachtung nach unten. »Barshnis Choard ist ein fähiger Administrator, aber er unterhält bei weitem zu viele Beziehungen zu den Reichen und Mächtigen seines Sektors. Möglicherweise lässt er gerade gegenüber den Leuten Informationen über deine Ermittlungen durchsickern, die du suchst. Nein, du wirst stattdessen meine Privatbibliothek für deine Nachforschungen benutzen.«
    Mara neigte den Kopf. »Vielen Dank, Mylord.«
    Der Imperator streckte ihr die Hand hin. »Geh«, sagte er.
    Mara trat vor und ergriff seine ausgestreckte Hand; sie spürte, wie eine neuerliche Woge der Wärme und Stärke in sie hineinströmte, dann trat sie wieder zurück. »Eines noch, Mylord«, sagte sie. »Ich möchte Euch darum bitten, dass Ihr, wenn Ihr Mufti Glovstoak und seine Verwaltung festnehmen lasst, bei einem Mitglied seines Stabes, nämlich General Deerian, von einer Bestrafung abseht.«
    Der Imperator betrachtete sie nachdenklich. »Glaubst du, er weiß nichts von Glovstoaks Hochverrat?«
    »Dessen bin ich mir sicher«, antwortete Mara. »Außerdem ist er ein ehrlicher und ehrbarer Mann. Ich möchte nicht, dass das Imperium künftig auf seine Dienste verzichte n muss.«
    Beim Wort ehrbar

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