Treueschwur

Triebwerken führte. Sie zog ein Paar schwarzer Kampfhandschuhe aus ihrem dunkelgrünen Overall, stülpte einen davon über jedes Ende des Griffs ihres Lichtschwerts, um bloß die wenigen Zentimeter schimmernden Metalls in der Mitte unbedeckt zu lassen. In der verhältnismäßigen Dunkelheit dort draußen sollten die Handschuhe die Waffe hinreichend vor unfreundlichen Augen abschirmen. Sie schob die Waffe in die Öffnung und benutzte die Macht, um sie den schmalen Schacht hinunter zu befördern und um die Ecke herum zum Auslass.
    Als sie zurückkam, warteten die anderen an der Luke auf sie.
    »War irgendwas?«, fragte sie, als sie ihr Haar rasch zu einem Pferdeschwanz zusammenfasste und es mit einem dekorativen fächerförmigen Kamm hinter dem Kopf zusammensteckte.
    »Sie haben noch nicht angeklopft, falls Sie das wissen wollen«, antwortete Tannis. »Vermutlich suchen sie die Außenhülle nach irgendwas Nettem ab, das wir vielleicht für sie in petto haben.«
    »Das können sie gern tun«, sagte Mara ruhig. Es war schon eine sehr eingehende Untersuchung des Entlüftungsrohrs nötig, um das von ihren Handschuhen bedeckte Lichtschwert zu entdecken, und sie nahm nicht an, dass die Jungs derart sorgfältig waren. Zumindest nicht, bevor sie die Besatzung des Schiffs eingehend unter die Lupe genommen hatten.
    Von draußen erklang das gedämpfte Hämmern eines Blastergriffs gegen Metall. »Los geht's«, sagte Tannis, atmete tief durch und betätigte den Öffner. Mara bedeutete Brock und Gilling mit einem Handzeichen, die Nachhut zu bilden, und folgte Tannis nach draußen.
    Das Dutzend Männer aus den Landspeedern erwartete sie, in einem Halbkreis ein paar große Schritte vom Ende der Rampe entfernt, die Waffen gezogen und schussbereit.
    »Hey, Bobbler«, sagte Tannis und nickte dem großen Mann in der Mitte des Bogens zu. »Könnten deine Jungs diese Dinger vielleicht irgendwo anders hin richten?«
    »Keinen Schritt näher!«, befahl Bobbler. Seine Blicke pendelten zwischen Mara und den beiden ISB-Männern hin und her. »Tannis, komm her. Allein!«
    Schweigend kam Tannis der Anweisung nach. Der Pirat rechts von Bobbler trat mit einem Handscanner vor und fuhr damit rasch über Tannis' Körper. »Scheint sauber zu sein«, verkündete er.
    »Ja, aber der Schein kann trügen«, sagte Bobbler und richtete den Blick auf Mara. »Wir überprüfen ihn drinnen. Du, Mädchen - komm her.«
    »Ich heiße Celina«, sagte Mara, als sie zu ihm rüberging.
    »Wie auch immer.« Bobbler musterte sie von oben bis unten. »Was bist du denn, der zusätzliche Bonus?«
    »Sie gehört zu einer Gang.«, begann Tannis.
    »Halt die Klappe!«, unterbrach ihn Bobbler. »Vinis, Waggral - durchsucht sie!« Er grinste böse. »Seht mal nach, ob irgendwas Interessantes an der Kleinen dran ist.«
    Zwei der Piraten holsterten ihre Blaster und stolzierten vorwärts.
    »Wartet eine Sekunde«, sagte Tannis, die Stimme hoch vor Besorgnis. »Jorhim könnte sie doch einfach scannen und.«
    »Wenn ich dir noch mal sagen muss, dass du die Klappe halten sollst, mache ich das mit dem Kolben meines Blasters«, knurrte Bobbler. »Bedeutet sie dir irgendwas, oder was ist?«
    Tannis schloss fest den Mund. Mara drehte sich leicht um und warf Brock und Gilling einen warnenden Blick zu, dann wandte sie sich wieder um, um Bobbler anzusehen. »So sollten Sie Ihre Gäste wirklich nicht behandeln.«
    »Ach?«, entgegnete er. »Wie denn?«
    Die beiden Männer erreichten Mara, und die Finger des ersten schlössen sich um ihren rechten Oberarm. Daraufhin drehte Mara ihren Arm nach innen: Die Bewegung löste seinen unvollständigen Griff und brachte ihn leicht aus dem Gleichgewicht. Er fluchte keuchend, sprang auf sie zu und griff erneut nach ihrem Arm.
    Mara lehnte sich ein Stück weiter aus seiner Reichweite, dann ließ sie sich plötzlich auf die Knie fallen, als auch der zweite Mann sie zu packen versuchte. Beide Handpaare fuhren nutzlos durch die Luft über ihrem Kopf.
    Daraufhin stieß Mara ihre eigenen Hände zu beiden Seiten vor und verpasste den Männern einen doppelten Hieb in ihre entblößten Mägen, ehe sie geschickt ihre Blaster aus ihren Halftern riss.
    Die Männer erholten sich von den Schlägen und versuchten es erneut. Aber wieder waren sie einen Sekundenbruchteil zu langsam.
    Mara richtete sich auf und schwang dabei die Blaster nach oben, um jedem einen kräftigen Hieb gegen das Kinn zu verpassen.
    Und während die Kerle nach hinten taumelten, wirbelte sie die