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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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bemerken, dass die Unterwäsche, die ich trug, nicht mehr als ein Hauch von Spitze war.
    Als er mir die Haare aus dem Nacken strich und mich sanft zu küssen begann, fühlte ich etwas, das ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Etwas, das ich sonst nie fühle, wenn ich im Dienst bin. Ein Kribbeln zwischen den Beinen.
    Ich schloss die Augen und genoss das wohlige Schaudern, das die Berührung seiner Lippen auslöste.
    Er drehte mich erneut schwungvoll herum, und kaum standen wir uns gegenüber, küsste er mich auf den Mund.
    Ich wehrte mich nicht. Das tue ich nie. Doch diesmal war etwas anders. Ich wollte mich nicht wehren. Weit und breit
keine Spur von dem Impuls, ihn von mir zu stoßen, den ich sonst in solchen Situationen mit aller Macht unterdrücken muss.
    Sein Kuss war leidenschaftlich, maskulin und schmeckte nach Whisky Cola. Ich bekam geradezu weiche Knie.
    Was zum Geier ist nur mit mir los?, dachte ich. Liegt es am Alkohol?
    Lächerlich. Normalerweise trank ich drei Mal so viel und würde trotzdem spielend einen Alkoholtest bestehen.
    Nein, hier war etwas anderes im Gange. Etwas Unerklärliches und definitiv Erschreckendes.
    Für meinen Job existiert natürlich kein Verhaltenskodex. Jedenfalls kein schriftlich festgehaltener. Aber wenn es einen gäbe, dann wäre mein augenblickliches Benehmen auf der allerersten Seite als eines der größten Vergehen aufgelistet. Die goldene Regel für Treuetesterinnen lautet: Gib ihm das Gefühl, dass du nicht genug von ihm und all den unanständigen Sachen kriegen kannst, die er mit dir anstellt, aber was er auch tut, es muss dich kaltlassen. Keine Gefühle, keine Erregung, kein Genuss. Eine Treuetesterin muss quasi von der Stirn abwärts betäubt sein.
    Doch was Parkers Hände und Lippen mit mir anstellten, ließ mich nicht kalt. Im Gegenteil. Es war betörend. Eigentlich hätte mein Körper weder auf den Alkohol noch auf seine Berührungen reagieren dürfen. Aber heute Abend kam ich mir unbeschreiblich leicht vor. Ich war berauscht, von einem einzigen Song, von einer Berührung. Von einem einzigen unglaublichen Kuss.
    »Lass uns abhauen«, flüsterte er mir ins Ohr.
    Ich nickte. Ich musste gar nichts sagen. Ich hatte sogar Angst, etwas zu sagen, das ich später bereuen würde. Etwas, das unter Garantie ein Kündigungsgrund war und meinem Ruf irreparable Schäden zufügen konnte.

    Nicht agieren, nur reagieren , sagte ich mir. Doch meine Gedanken kreisten um eine Frage: Zählt es überhaupt, wenn ich es genieße?
    Er schlang die Arme um mich und marschierte im Gleichschritt hinter mir her. Seine Lippen sandten mir noch immer Schauer über den Rücken bis hinunter in die Zehenspitzen.
    Ich versuchte verzweifelt, nicht aus der Rolle zu fallen. Ashlyn ist ein Profi. Ashlyn ist keine Frau, die sich von einem Wildfremden abschleppen lässt. Sie würde über seine Avancen kichern.
    Also kicherte ich.
    »Du riechst unglaublich gut«, murmelte er und hielt inne, um meinen Geruch zu inhalieren.
    »Was ist mit deinen Freunden?«, fragte ich und warf einen Blick in Richtung Bar, wo der Abend aus dem Ruder zu laufen begonnen hatte.
    »Die werden mich nicht vermissen«, versicherte er mir. »Heute ist mein Junggesellenabschied.«
    Das ernüchterte mich auf einen Schlag. Aber nicht etwa, weil es mich daran erinnerte, dass er mit einer anderen verlobt war und es definitiv ein No-go war, wenn er mich auch nur ansatzweise antörnte. Es lag vielmehr an dem, was er mir zwischen den Zeilen damit zu verstehen gab: Meine Freunde erwarten das von mir. Es hätte auch jede andere sein können. Du warst eben zufällig da – zweimal an einem Abend.
    Ich war wohl zusammengezuckt, denn er fragte: »Ist das okay für dich?«
    Reiß dich am Riemen! Locker bleiben. Bloß nicht aus der Rolle fallen. Ich spürte, wie Ashlyn wieder das Steuer übernahm, ihm mit dem Finger spielerisch über die Wange bis unters Kinn fuhr. »Aber klar doch. Noch bist du ja nicht verheiratet, oder?«
    Die Taubheit kehrte in meine Beine zurück, breitete sich in
meinem Körper aus. Bauch, Arme, Brüste. Als wir den Club verließen, wirbelte er mich noch einmal herum und küsste mich auf den Mund. Gut, auch aus meinen Lippen war jedes Gefühl gewichen. Alles wieder im Lot. Hoffentlich jedenfalls.
     
    Parker warf mich verspielt aufs Bett und begrub mich unter sich, und ich stöhnte lustvoll auf, als er durch das Kleid hindurch meine Schenkel massierte.
    Gleich würde er mich wieder küssen und sich an mir reiben, und ich

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