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Trias

Titel: Trias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Kayser
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übergeben wollte. Vielleicht konnte man sich auf diese Weise auch muslimische Terrorzellen zu Nutze machen. Trias roch geradezu nach einem guten Grund, Selbstmordattentäter nach Berlin, Moskau und Washington auszusenden. General Kong fühlte sich wieder obenauf.
    Doch zunächst musste Senator Smith unschädlich gemacht werden. Er war der letzte verbliebene Trias - Unterhändler. Mit seinem Tod, erhoffte sich Kong, wäre die Kopflosigkeit aller drei Regierungen programmiert und der Vertrag vorerst am Ende.
    Doch so einfach, wie er glaubte, kamen seine Agenten an den Senator nicht heran. Er war gut abgeschirmt. Sein Personenschutz war nach den Anschlägen auf Rumpf und Kirijenko verdreifacht worden. Sein Wagen fuhr immer in einer Kolonne, hatte zwei Doubles und war gepanzert. Sein Wohnhaus glich einer Festung, und vor seinem Büro im amerikanischen Kongress saßen sich die Muskelmänner im Weg.
    Ling Yu würde es nicht einfach haben. Lee Kong erwartete ihren Vorschlag für morgen.
    Er griff nach dem Telefon.
    »Saanigri? Ah, seien Sie gegrüßt. Wie ist das Wetter in Casablanca?« Sie redeten englisch miteinander. Wegen ihrer unterschiedlichen Akzente bekam ihr Gespräch einen dissonanten Klang.
    »Kühl, Mister Kong. Sehr kühl für diese Jahreszeit. Gerade einmal 15 Grad. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wann ist denn mit der Operation in Semtin zu rechnen? Ich weiß gern, was läuft und woran ich bin.«
    Er vertraute dem Marokkaner, weil dieser sich bisher stets loyal verhalten hatte. Doch Kong glaubte - so, wie BKA-Vizepräsident Kaltenborn auch -, dass Saanigri für jeden Auftraggeber arbeitete, der mit dem Lohn nicht knauserte. Solange er sich dabei an die Regeln hielt, hatte Kong damit kein Problem.
    »Keine Sorge, Mister Kong. Mister Hess weiß nichts von der wahren Verwendung des Sprengstoffs und hat meine Cover-Story geglaubt. Wenn ich mich richtig erinnere, rollt der Transport noch in dieser Woche, wahrscheinlich am Freitag. Haben Sie schon entschieden, wo die Trucks entladen werden sollen, Mister Kong?« Saanigri war froh, in Kong einen Auftraggeber zu haben, der ihm augenscheinlich vertraute und ihm kleinere Nebenkriegsschauplätze nachsah. Dennoch blieb er vorsichtig.
    »Wenn ich richtig informiert bin, geht der kürzeste Weg über die Slowakei zur ukrainischen Grenze in Uschhorod. Unsere Freunde in Kiew haben die Grenzbeamten bereits geschmiert. Wir nehmen die Lieferung kurz hinter der ukrainischen Grenze in Empfang. Ist denn die Spedition schon klar?«
    »Natürlich, Mister Kong. Ein kleines Familienunternehmen aus der Nähe der ostböhmischen Stadt Hradec Kralove. Sprechen fließend Russisch und Ukrainisch, haben hervorragende Kontakte in die Ukraine. Sind auf den Gütertransport von Prag nach Kiew spezialisiert. Neutrale Planen, 15-Tonner. Es wird ein Konvoi von zehn Trucks. »
    »Ich empfehle, die Kolonne mindestens zu dritteln, wenn nicht sogar zu vierteln. Falls die Laster aus irgendeinem Grunde angegriffen werden, verlieren wir wenigstens nicht alle Fahrzeuge.«
    »Mit Verlaub, das ist unnötig«, erwiderte Saanigri. »Wenn die Kolonne Semtin verlässt, wird sie in maximal zwölf Stunden die ukrainische Grenze erreicht haben. Mit solchen Katzentransporten habe ich Erfahrung.«
    »Katzentransport? Was meinen Sie damit?« Lee Kong klang irritiert.
    »Nachts sind alle Trucks grau. Ob drei Laster oder fünfundzwanzig.«
    »Das leuchtet mir ein, Mr. Saanigri. Was steht auf den Frachtbriefen?«
    »Zement. Die Semtex-Pakete sind von Zementpaketen kaum zu unterscheiden. Falls wir wirklich in eine Kontrolle rutschen, kämen wir mit dieser Deklarierung noch am weitesten.«
    »Und was wissen die Fahrer?«
    »Sie wissen nur, dass sie mit ihren LKW unbedingt zügig in der Ukraine ankommen müssen, weil sonst die Bauarbeiten für einen Lebensmittel-Supermarkt wegen fehlenden Zements unterbrochen werden müssen.«
    »Supermarkt? Warum Supermarkt?«
    »Sind momentan die einzigen Gebäude, die schnell und unbürokratisch genehmigt werden. In Tschechien, der Slowakei wie auch der Ukraine. Das ist allgemein bekannt.«
    »Eine gute Tarnung«, befand Kong. »Haben die Männer denn schon ihren Extralohn bekommen?«
    »250 Dollar für jeden Fahrer bei Lieferung.«
    »Na, dann viel Erfolg, Mister Saanigri. Ich hoffe, auf die Deutschen ist Verlass.«
    »Ich kenne Hess seit Jahren. Er hat mich noch nie enttäuscht.«
    »Er wird nicht selbst nach Semtin fahren?«
    »Nein, aber er hat einen Adlatus, auf den er große

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