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Trigger - Dorn, W: Trigger

Titel: Trigger - Dorn, W: Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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hatte, aber in dieser Nacht bekam sie kein Auge zu.
    Eine gute halbe Stunde lang tigerte sie in ihrem Zimmer auf und ab. Lara Baumanns Foto und dieses Gefühl, ihr sei etwas Schlimmes zugestoßen, ließen ihr keine Ruhe. Was wusste dieser ehemalige Ermittlungsleiter, und warum weigerte er sich so vehement, darüber zu reden?
    Seine Aussage, das Böse könnte zurückkehren, wenn man darüber sprach, klang wie ein Zitat aus einem schlechten Horrorroman. Dennoch schien er fest davon überzeugt gewesen zu sein. Das hatte sein ängstlicher Blick verraten, den er auch mit seiner griesgrämigen Art nicht hatte verbergen können. Aber was versuchte er zu vertuschen? Was war damals geschehen?
    Ellen warf sich aufs Bett und schaltete den Fernseher ein, um sich abzulenken. Sie musste dringend zur Ruhe kommen und ein wenig schlafen. Nach einer knappen halben Stunde war sie jedoch noch immer hellwach und aufgekratzt. Obendrein stellte sie fest, dass es gute Gründe gab, warum sie so gut wie nie fernsah. Gründe, wie zum Beispiel
Riesenbrüste, die im Viertelstundentakt über den Monitor schwappten, peitschenschwingende Dominas, die einen aufforderten, sofort eine kostenpflichtige Nummer anzurufen, oder – sozusagen als Alternative – dümmlich grinsende Hausfrauen und -männer, die ihrem Publikum erklärten, warum Superclean reine Ochsengallenseife mit jedem Fleck fertig werden konnte.
    Dazwischen wurden die Fragmente eines Hitchcock-Streifens ausgestrahlt, in dem Gregory Peck einen Psychiater mimte, der auf äußerst einfältige Weise Opfer der Freud’schen Theorien geworden war.
    Das war ihr zu viel. Sie schaltete den Fernseher aus, feuerte die Fernbedienung aufs Bett und beschloss, eine Dusche zu nehmen.
    Der heiße Wasserstrahl tat gut, und Ellen ließ sich Zeit. Doch Lara Baumann wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Das Gesicht des lachenden Mädchens vor dem Kinderkarussell …
    Du musst mich vor ihm beschützen, wenn er mich holen kommt!
    Als Ellen sich um halb acht endlich mit Mark zum Frühstück treffen konnte, fühlte sie sich wie gerädert. Gegen Morgen war ihre Migräne zurückgekehrt, langsam und schleichend, und nun tobte sie in ihrem Kopf wie ein wild gewordener Tiger. Hinzu kamen kleine weiße Tüpfelchen, die in ihren Augenwinkeln tanzten. Diese ersten Anzeichen einer Aura versprachen, dass sie sich spätestens in ein paar Stunden in einen abgedunkelten, schalldichten Raum mit einem kühlen Bett wünschen würde.
    »Willkommen im Club«, wurde sie von Mark begrüßt,
der bereits am Frühstückstisch mit einer Portion Kaffee auf sie wartete. »Du siehst genauso frisch aus, wie ich mich fühle.«
    »Danke, immer wieder danke. Hast wohl auch nicht geschlafen?«
    »Keine Minute. Mir ist ständig durch den Kopf gegangen, was mit diesem Mädchen passiert sein könnte. Also habe ich gestern Nacht noch mit der netten Dame von der Auskunft telefoniert. Die einzige Lara Baumann, die sie für mich ausfindig machen konnte, lebt in Wuppertal, ist dreiundachtzig und alles andere als begeistert, wenn man sie um halb zwei Uhr morgens aus dem Bett holt. Aber …« Mark stützte sich auf die Tischplatte und rückte ein Stück näher zu ihr. Er roch nach Kaffee und Zigarettenrauch und schien sein Rasierzeug vergessen zu haben.
    »Heute Morgen«, flüsterte er, »habe ich mich beim Hotelpersonal umgehört. Jeden, der mir über den Weg lief, habe ich nach Lara Baumann gefragt.«
    »Und?«
    »Nichts. Die beiden Zimmermädchen waren zu jung, um etwas über Lara wissen zu können. Aber bei der Hotelwirtin habe ich so einen Verdacht. Als sie mir erklärte, sie habe den Namen noch nie gehört, sind mir die typischen nonverbalen Anzeichen der Lüge aufgefallen. Du weißt schon, Blick nach rechts unten, Lippen lecken, übertriebene Ausdrucksweise und so. Als ich nachhaken wollte, ist sie einfach weggegangen.«
    »Himmel, das ist ja wie in diesen Dracula-Filmen«, seufzte Ellen und massierte sich die Schläfen. »Die Dorfbewohner verleugnen das Schloss, das unmittelbar hinter ihnen aufragt, weil sich dort etwas Schreckliches verbirgt.«

    Nicht Dracula, aber ein Monster. Ein zotteliges Monster mit …
    »Komm schon, ist ja gut.« Ellen winkte ab und schenkte sich Kaffee ein.
    Mark sah sie irritiert an. »Wie bitte?«
    »Das mit dem Monster, meine ich. Ich bin heute noch nicht in der Stimmung für Witze.«
    »Ich habe nichts von einem Monster gesagt.«
    »Oh!« Ellen stutzte. »Dann … habe ich es mir wohl eingebildet. Mein Kopf bringt

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