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Trigger - Dorn, W: Trigger

Titel: Trigger - Dorn, W: Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Schmerzen wahr, doch die Gedankenexplosionen in ihrem Geist waren weitaus schlimmer als jeder körperliche Schmerz.
    Und als es endlich vorbei war, blieb eine eisige Leere in ihr zurück. Sie spürte, wie ihre Muskeln pochten und zitterten, fühlte, wie die Gurte von ihrem Körper gelöst wurden, wie man sie vom Tisch hob und irgendwohin trug, aber es wollte ihr nicht gelingen, all diese Abläufe geistig zu erfassen.
    Nur ein einziger klarer Gedanke fand kurze Aufmerksamkeit in ihrem sonst so gedankenleeren Kopf: Jetzt wird er mich töten.

Kapitel 30
    Die Leere in ihrem Kopf war keine Schwärze. Eher ein blasses, eisiges Blau, das sich mit dem eines spiegelglatten Gletschersees vergleichen ließ. Und über allem schwebte ein sanftes Schwingen, als ob jemand in weiter Ferne eine Harfensaite angeschlagen hatte.
    Es war die Kälte, die Ellens Verstand wieder zurückholte. Während sich ihr Sehvermögen allmählich aufklarte – ein Vorgang, der an das Bild einer Kamera erinnerte, deren Schärfegrad Schritt für Schritt justiert wird -, spürte sie, dass diese Kälte nicht nur das Resultat ihrer irritierten Nervenstränge war.
    Diese Kälte war echt.
    Diese Kälte war nass.
    Diese Kälte war …
    Wasser!
    Ellen fand sich in einer der vier Badewannen des modrig riechenden Hydrotherapieraums wieder. Irgendetwas roch fürchterlich. Entsetzt stellte sie fest, dass der Gestank von ihr selbst stammte. Während des Stromstoßes hatte sie die Kontrolle über sämtliche Muskeln verloren – einschließlich des Schließmuskels.
    Doch noch viel schlimmer war, dass die Wanne mit eiskaltem Wasser volllief, während Ellen selbst noch zu wenig Herrin ihrer Muskeln war, um sich aus ihrer Lage befreien zu können. Hilflos zappelnd versuchte sie, den Wannenrand zu greifen, doch weder ließen sich ihre Arme in die richtige Richtung lenken, noch gelang es ihr, als sie endlich mit der Hand gegen den Wannenrand stieß, ihre Finger
zu krümmen, um danach zu greifen. Sie strampelte mit den Beinen und schaffte es zumindest, ihren Oberkörper ein Stück weit aus dem Wasser zu stemmen. Die Panik, in wenigen Minuten im eisigen Wasser ertrinken zu müssen, verlieh ihr ungeahnte Kräfte. Sie presste die Fußsohlen gegen den Wannenrand, drückte zitternd und schlotternd mit den Beinen dagegen, wobei sie ihre Hände zu Hilfe nahm – die ihr noch immer nicht ganz gehorchen wollten -, und schob sich so ein kleines Stück aus dem Wasser, das unaufhaltsam stieg und stieg.
    Und dann wurde sie in Dunkelheit getaucht, als die schwere Holzabdeckung über die Wanne gelegt wurde.
    Ellen kreischte, schlug gegen den Deckel und hörte durch den Wannenrand verstärkt, wie die Verschlüsse an allen vier Seiten einschnappten.
    Zwar half ihr die Kälte, schneller wieder die Kontrolle über ihre Muskeln und Nerven zu erlangen, aber gleichzeitig spürte sie, wie ihr Körper immer klammer wurde. Das Wasser war eisig kalt, und wenn sie nicht sofort aus dieser Wanne herauskam, würde ihr Bewegungsapparat sehr schnell träge werden. Sie schob sich hoch, drückte ihr Gesicht aus der Deckelöffnung – und sah den Schwarzen Mann in der Tür des Hydrotherapieraums stehen.
    »Bitte lass mich hier raus«, flehte sie durch das Plätschern des immer noch einlaufenden Wassers.
    Wie in Zeitlupe schüttelte der Mann mit der Maske den Kopf.
    »Denk nach«, sagte er mit gedämpfter Stimme. Dann schloss er die Tür hinter sich.
    Ellen schrie, brüllte, tauchte unter und hämmerte weiter mit den Fäusten gegen den Deckel. Doch er hielt ihren
Schlägen stand. Sie tauchte wieder auf, presste keuchend das Gesicht aus der Öffnung, kreischte und schrie erneut.
    Die Tür blieb geschlossen, der Raum dunkel und leer. Da war niemand, der sie hörte. Niemand, der ihr helfen konnte.
    Das Wasser spritzte mittlerweile durch den schmalen Spalt zwischen Wannenrand und Deckel. Ellen blieb kaum Gelegenheit, für länger als ein paar Sekunden Luft zu schnappen, ehe sie wieder kurz abtauchen musste, um das eisige Wasser ablaufen zu lassen.
    Sie spürte, wie die Kälte ihren Muskeln zusetzte. Jede noch so kleine Bewegung fiel ihr zunehmend schwerer.
    Bald wirst du sehen, was du besser kannst: die Luft anhalten oder dich zur Öffnung hochstemmen.
    Nur ihrer Panik und dem Adrenalin, das sie dabei freisetzte, hatte sie zu verdanken, dass sie noch eine Weile durchhielt, dass es ihr wieder und wieder gelang, Mund und Nase aus der Öffnung zu strecken, einzuatmen und zu schreien.
    Irgendwann gab sie das

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