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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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auf, so als wäre er von Brauns Ein­tre­ten über­rascht wor­den. In ei­ner Ecke des Büros lehn­te ein Mann im grau­en An­zug, die Hän­de vor der Brust ver­schränkt, und be­trach­te­te Braun mit aus­drucks­lo­ser Mie­ne. Vor dem Schreib­tisch saß Ober­staats­an­walt Rit­ter in sei­nem ob­li­ga­ten Drei­tei­ler und er­hob sich, um nicht in der schlech­teren Po­si­ti­on zu sein.
    Vol­le Be­set­zung!, dach­te Braun.
    „Chef­in­spek­tor!“, sag­te Dr. Wag­ner, stand auf und ging mit hin­ter dem Rücken ver­schränk­ten Hän­den vor der Be­spre­chungs­ecke auf und ab. Rit­ter und der Typ im grau­en An­zug stan­den wie Öl­göt­zen her­um und mach­ten den Ein­druck, als wären sie nur zu­fäl­lig hier. „Der Fall Bog­dan Dra­ko­vic schlägt hohe Wel­len“, fuhr Dr. Wag­ner fort, ohne sein ner­vi­ges Auf- und Ab­ge­hen zu be­en­den. „Er war ein pro­mi­nen­ter Bür­ger un­se­rer Stadt, ein Pro­mi­nen­ter mit so­zia­lem En­ga­ge­ment und na­tür­lich ein In­ve­stor, der un­glaub­lich viel für die­se Stadt ge­tan hat.“
    „Ist das jetzt ein Nach­ruf, den soll­ten Sie sich für das Be­gräb­nis spa­ren“, un­ter­brach ihn Braun, dreh­te sich dann zu Ober­staats­an­walt Rit­ter um und sag­te de­mons­tra­tiv: „Sie ha­ben Ih­ren Golf­part­ner ver­lo­ren, tut mir to­tal leid“, da­bei grins­te er pro­vo­kant.
    „Ab­so­lut un­qua­li­fi­ziert, Braun. Das be­stärkt nur das Bild, das ich von Ih­nen habe!“, schoss der Ober­staats­an­walt gif­tig zu­rück.
    „Dan­ke, mir geht’s ge­nau­so“, kon­ter­te Braun und wand­te sich wie­der Big Boss Wag­ner zu. „Wol­len Sie einen Be­richt über den Stand der Er­mitt­lun­gen? Dann muss ich Gru­ber da­zu­ho­len! Ich kann nur so­viel dazu sa­gen: Es ist ein in­ter­na­tio­na­ler Kil­ler, das­sel­be Mus­ter wie in Prag, der­sel­be Elek­tro­schocker wie bei Yu­ri­ka Me­kas, auch wenn er das nicht wahr­ha­ben will“, sag­te er und deu­te­te zu Rit­ter.
    Dr. Wag­ner war der Ver­lauf des Ge­sprächs sicht­lich un­an­ge­nehm, sorg­sam kne­te­te er sei­ne Hän­de.
    „Das klingt al­les hoch­in­ter­essant, hat al­ler­dings für uns kei­ne Be­deu­tung mehr“, sag­te Dr. Wag­ner ge­dehnt und be­trach­te­te kon­zen­triert sei­ne glän­zen­den Schuh­spit­zen, als wür­de er von dort Un­ter­stüt­zung be­kom­men.
    „Was soll das schon wie­der?“, ent­rüs­te­te sich Braun und wäre am liebs­ten auf sei­nen Chef zu­ge­stürzt, hät­te ihn am Auf­schlag sei­nes An­zugs ge­packt und ge­rüt­telt, um so ein we­nig Mumm in sei­ne Kno­chen zu schüt­teln.
    „Es gibt kei­nen Fall Bog­dan Dra­ko­vic mehr für Sie!“ Der Satz war wie eine Ohr­fei­ge und für einen Au­gen­blick war selbst Braun sprach­los.
    Der Mann im grau­en An­zug, der die gan­ze Zeit schwei­gend in ei­ner Ecke am Fens­ter ge­stan­den hat­te, setzte emo­ti­ons­los fort:
    „Wir ha­ben den Fall Bog­dan Dra­ko­vic über­nom­men, Chef­in­spek­tor! Sie und Ihr Kol­le­ge In­spek­tor Gru­ber wer­den alle Un­ter­la­gen an mich über­ge­ben! Die Son­der­kom­mis­si­on ist mit so­for­ti­ger Wir­kung auf­ge­löst.“ Der Mann lehn­te sich selbst­ge­fäl­lig an das Fens­ter­brett, ließ den über­heb­li­chen Mi­nis­te­ri­al­af­fen her­aus­hän­gen, der im­mer ir­gend­wo in den höchs­ten Sphären schwebt, Zu­sam­men­hän­ge er­kennt und sich mit Din­gen be­schäf­tigt, von de­nen klei­ne Arschlöcher wie Braun so­wie­so kei­ne Ah­nung ha­ben – war sei­ne Mei­nung. Aber ein­fach auf­ge­ben war auch nicht sei­ne Sa­che.
    „Wer ist wir?“, star­te­te er den ers­ten Ver­such, den grau­en An­zug aus der Re­ser­ve zu locken.
    „Das In­nen­mi­nis­te­ri­um über­nimmt den Fall. Das ist Sek­ti­ons­chef Mayer, er ist jetzt da­für zu­stän­dig“, in­for­mier­te ihn Dr. Wag­ner, dem an­zu­se­hen war, dass ihm die Si­tua­ti­on ziem­lich un­an­ge­nehm war.
    „In­nen­mi­nis­te­ri­um?“ Braun kam lang­sam in Fahrt. „Verste­he, die große Ver­tu­schungs­ak­ti­on der grau­en Anzü­ge, die sich für über­schlau hal­ten und je­dem in den Arsch krie­chen, nur da­mit sie wei­ter­kom­men!“
    „Sie ha­ben Recht mit Ih­rer Ein­schät­zung“, sag­te der

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