Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
war Tony Braun, der sich mit seinem schwarzen Anzug und den schweren Schnürstiefeln allerdings deutlich von der Masse unterschied. Noch in Linz hatte er eine Nummer in Palma angerufen und während er auf dem Flughafen von Palma zügig durch kilometerlange Gänge ging, wartete er auf einen Rückruf von Ramon Llul.
Comisario Ramon Llul war wie Pavel Hajek Teil des EUROPOL-Teams gewesen, das den international operierenden Babyface-Killer zur Strecke gebracht hatte.
Seit dem Babyface-Erfolg waren die ehemaligen Mitglieder der Sondereinheit in unregelmäßigem Kontakt, tauschten Erfahrungen und Fahndungsergebnisse aus und trafen sich bei Schulungen in diversen europäischen Hauptstädten.
Bei der Babyface-Operation hatte die spanische Polizistin Francisca Duran den Lockvogel gespielt, Ramon Llul war ihr Verbindungsoffizier. Mittlerweile waren die beiden verheiratet, Francisca hatte den Dienst quittiert und das Paar hatte drei Kinder bekommen.
Das alles ging Braun durch den Kopf, als er in der Ankunftshalle ein San-Miguel-Bier trank und mit Ramon Llul telefonierte.
„Ich habe mich schlau gemacht, Tony“, sagte Ramon Llul nach einer überschwänglichen Begrüßung.
„Gestern Abend ist ein Privatjet aus Linz gelandet, auf der Passagierliste standen Alex Huber, Anna Lange und Tatjana Drakovic.“
„Hast du sonst noch etwas für mich?“, fragte Braun und hielt sich die eiskalte Bierdose an seine Stirn, um sich ein wenig Kühlung zu verschaffen.
„Den Namen Slobodan Petrovic habe ich durch den Computer laufen lassen. Jemand mit diesem Namen ist heute Nachmittag, aus Zagreb kommend, in Palma gelandet!“
Zagreb, Hajek, Petrovic – Er wusste sofort, dass es sich um keinen Zufall handeln konnte. Doch alles zu seiner Zeit. Jetzt galt es, Anna vor Alex Huber zu warnen, dann konnte er sich dieser mysteriösen Schießerei in Zagreb widmen. Der Krieg wird durch viele kleine Erfolge entschieden!, dachte er und wunderte sich, weshalb ihm dieser Spruch jetzt einfiel.
„Also Tony“, Ramon Llul stockte kurz und räusperte sich, „was diese andere Sache betrifft, um die du mich gebeten hast. Treffen wir uns in der Bar Bosch in Palma, dort können wir das erledigen. Sagen wir in einer Stunde.“
Die Bar Bosch war eine der ältesten Bars in Palma und lag direkt am Ende der Ramblas und der Kreuzung zur Shopping-Meile, der Jaume III von Palma. Wie immer hatte Braun auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt mit einem lächerlich kleinen Mietwagen einen Tobsuchtsanfall erlitten, als der Verkehr zum Stillstand kam, das Inselradio Spitzentemperaturen bis zu 40 Grad in Aussicht stellte und er sich heillos verfahren hatte. Doch jetzt saß er an einem kleinen Bartisch, bei einem kühlen Bier, zwar völlig durchgeschwitzt, aber ruhig und entspannt. Ramon Llul zelebrierte das Wiedersehen auf typisch spanische Art. Er umarmte Braun überschwänglich, küsste ihn auf beide Wangen, klopfte ihm auf den Rücken, begutachtete ihn von oben bis unten.
„Qué tal, Tony?“, fragte Ramon Llul herzlich und tätschelte ihm die Wangen.
„Mir geht es gut, nur ein wenig heiß“, erwiderte Braun mit einem langen Seufzer.
„Du musst erst einmal im August hier sein, dann haben wir die richtige Hitze“, lachte Ramon Llul und wurde plötzlich ernst.
„Ich habe alles besorgt Tony“, sagte er und klopfte auf eine bunte Custo-Umhängetasche. „Aber verwende die Pistole nur im äußersten Notfall! Sonst bekomme ich Schwierigkeiten, die mich meinen Job kosten!“ Ramon Llul machte ein betrübtes Gesicht, das so gar nicht zu seinem sonstigen Aussehen passen wollte. Braun gebranntes Gesicht, die vorn schon schütteren dunklen Haare millimeterkurz geschnitten, dazu der
Weitere Kostenlose Bücher