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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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In­ter­na­tio­nal und be­en­de­ten das ge­schäft­li­che Pro­ze­de­re mit ei­nem Ab­schluss­drink. Igor Dra­ko­vic hat­te sein wei­ßes Lei­nens­ak­ko nach­läs­sig über die Stuhl­leh­ne ge­legt, saß di­rekt im grel­len Son­nen­licht, ohne dass sich ein ein­zi­ger Schweiß­trop­fen auf sei­ner Stirn bil­de­te. Wie macht er das bloß, dach­te Anna, die in ih­rer en­gen Klei­dung bei­na­he zer­floss. Sie schwamm auf ei­ner Wel­le der Eu­pho­rie und mal­te sich ihre Zu­kunft be­reits in den ro­sigs­ten Far­ben aus. Doch plötz­lich tauch­te das Bild ih­res Va­ters im Ge­fäng­nis auf und das Glücks­ge­fühl be­gann zu schwin­den. Als hät­te er ihre Ge­dan­ken er­ra­ten, nahm Igor Dra­ko­vic die Son­nen­bril­le ab, mach­te ein be­trüb­tes Ge­sicht und sah ihr in die Au­gen.
    „Sie müs­sen mich für ge­fühls­kalt hal­ten, lie­be Frau Lan­ge!“ sag­te er lei­se, ohne den Blick von ihr ab­zu­wen­den.
    „Mein Sohn wur­de er­mor­det und ich dis­ku­tie­re hier mit Ih­nen über un­se­re PR-Kam­pa­gne.“ Er lehn­te sich zu­rück und spiel­te ver­son­nen mit den Bü­geln sei­ner Bril­le. „Aber das Le­ben muss wei­ter­ge­hen. Das ist auch in Bogdans Sinn. Er hät­te das so ge­wollt.“ Er zog ein blüten­wei­ßes Ta­schen­tuch aus sei­nem Sak­ko her­vor, wisch­te sich schnell über die Au­gen und re­de­te wei­ter: „Wir sind das un­se­ren In­ve­sto­ren und vor al­lem un­se­ren Kun­den schul­dig!“
    Anna nutzte die plötz­li­che Wen­dung des Ge­sprächs und frag­te spon­tan: „Sie wis­sen si­cher, dass mein Va­ter als Tat­ver­däch­ti­ger in Un­ter­su­chungs­haft ist! Er ist un­schul­dig“, platzte es aus ihr her­aus.
    „Ma­chen Sie sich kei­ne Sor­gen um Ih­ren Va­ter, mei­ne Lie­be“, be­ru­hig­te sie Igor Dra­ko­vic und ver­zog sei­nen Mund zu ei­nem jun­gen­haf­ten Lächeln.
    „Glau­ben Sie mir, Ihr Va­ter ist bald wie­der ein frei­er Mann. Wir ha­ben die An­ge­le­gen­heit un­ter Kon­trol­le.“
    „Wie mei­nen Sie das?“, frag­te sie.
    Zum ers­ten Mal zeig­ten sich klei­ne Schweiß­per­len auf der ho­hen Stirn von Igor Dra­ko­vic und sei­ne Mie­ne ver­än­der­te sich schlag­ar­tig. Sei­ne Au­gen­brau­en stan­den steil in die Höhe und ver­lie­hen ihm ein dä­mo­ni­sches Aus­se­hen, die Au­gen strahl­ten ei­sig. Doch sei­ne Ant­wort war be­wusst aus­wei­chend.
    „Wie ich schon sag­te, wir ha­ben al­les un­ter Kon­trol­le. Kon­zen­trie­ren Sie sich auf Ihre Mar­ke­tingstra­te­gie.“
    Igor Dra­ko­vic dreh­te sich zur Sei­te und nick­te mit dem Kopf. So­fort er­schi­en ein Kell­ner mit ei­nem sil­ber­nen Ta­blett, reich­te ihm ein Blatt Pa­pier, das er ab­zeich­ne­te, ohne einen Blick dar­auf zu wer­fen. Dann schnell­te er ge­schmei­dig aus sei­nem Ses­sel, um­fass­te An­nas Hand­ge­lenk mit bei­den Hän­den und war wie­der der en­thu­sias­ti­sche Ge­schäfts­mann, der alle mit­reißt.
    „Sie er­in­nern mich an mei­ne Toch­ter, Frau Lan­ge. Ge­nau­so schön und in­tel­li­gent“, sag­te Dra­ko­vic schmei­chelnd. Doch die­ser Ver­gleich war das Letzte, was Anna woll­te. Aber sie ließ sich nichts an­mer­ken.
    „Es tut mir leid, Ihre an­ge­neh­me Ge­sell­schaft ver­las­sen zu müs­sen. Sie wis­sen, die Ge­schäf­te.“ Im Weg­ge­hen dreh­te Igor Dra­ko­vic sich noch ein­mal zu ihr um, so als wäre ihm spon­tan noch eine Idee in den Sinn ge­kom­men.
    „Kom­men Sie doch mor­gen zu dem großen Ge­burts­tags­fest mei­ner Schwes­ter! Schö­ne Frau­en sind im­mer will­kom­men!“
    Dra­ko­vic zwin­ker­te ihr ver­schwö­re­risch zu und ent­fern­te sich mit ei­li­gen Schrit­ten. Auf dem Weg zu sei­nem Wa­gen klopf­te er dem einen oder an­de­ren Gast noch gön­ner­haft auf die Schul­ter und fuhr mit sei­nem kö­nigs­blau­en Bent­ley Con­ti­nen­tal win­kend wie ein Mon­arch durch die schma­le Gas­se zur Schnell­straße Rich­tung Pal­ma.

26. Pal­ma: Der zehn­te Tag

    Der Flug­ha­fen von Pal­ma de Mal­lor­ca war in der Haupt­rei­se­zeit ei­ner der meist­fre­quen­tier­ten Air­ports von Eu­ro­pa. Bis zu 70.000 Per­so­nen ka­men an oder ver­lie­ßen die In­sel täg­lich. Der Groß­teil von ih­nen wa­ren Tou­ris­ten. Ei­ner da­von

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