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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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„Die ma­chen rich­tig high.“ Er ver­zog sei­ne dün­nen, blut­lee­ren Lip­pen zu ei­nem an­ge­deu­te­ten Grin­sen und bleck­te sei­ne un­re­gel­mäßi­gen Zäh­ne.
    Nun, in ei­ner Be­zie­hung hat­te der Psych­ia­ter Recht ge­habt, die Pil­len mach­ten wirk­lich high und als Braun mit sei­nem Ran­ge Ro­ver des­we­gen einen Be­ton­pfei­ler in der Tief­ga­ra­ge ra­sier­te, warf er sie in den Müll und ging statt­des­sen lie­ber auf ei­ni­ge Do­sen Bier in den Ana­to­lu Grill am Ha­fen. Doch da­von brauch­te Gru­ber ja nichts zu wis­sen.
    Braun trat einen Schritt zu­rück, kniff die Au­gen zu­sam­men und die Bil­der ver­schmol­zen zu ei­nem ab­strak­ten To­des­ge­mäl­de. Während er ver­sun­ken vor der Pinn­wand stand, zähl­te Gru­ber wei­ter die Fak­ten auf, die zu­sam­men mit dem psych­ia­tri­schen Gut­ach­ten die Ba­sis für das Brie­fing mit dem Po­li­zei­prä­si­den­ten Wag­ner am Nach­mit­tag und die Pres­se­kon­fe­renz am nächs­ten Tag bil­den wür­den.
    „Gre­gor Pesta­lo­z­zi lei­det un­ter dem Asper­ger-Syn­drom, eine spe­zi­el­le Form von Au­tis­mus. Des­halb hat er auch nicht nor­mal rea­giert, als wir auf­ge­taucht sind, und spricht auch jetzt noch im­mer nicht“, be­en­de­te Gru­ber sei­ne Aus­führun­gen.
    Braun blät­ter­te kon­zen­triert in den Ak­ten. „Al­les, was Gre­gor Pesta­lo­z­zi in sei­nem Schä­del hat, sind Schach­par­ti­en“, brumm­te er.
    „Fakt ist also, Pesta­lo­z­zi kann laut Psych­ia­ter nicht für sei­ne Tat be­langt wer­den und wird des­halb ohne Ver­hand­lung in die Psych­ia­trie ab­ge­scho­ben. Fall ab­ge­schlos­sen, der Mord an un­se­rer Miss World ist ge­sühnt und Big Boss Wag­ner und die Pres­se sind zufrie­den“, fass­te Gru­ber das We­sent­li­che zu­sam­men. Braun grunzte miss­ge­launt und mach­te auch kein Hehl dar­aus, dass ihm die bis­he­ri­gen Er­mitt­lungs­er­geb­nis­se über­haupt nicht zu­sag­ten. Das wer­den wir mal se­hen, ob wir da­mit zufrie­den sind!, dach­te er ins­ge­heim und lächel­te böse.

4. Letzte Sta­ti­on

    In Ma­tov­ce, ei­ner ver­schla­fe­nen slo­wa­ki­schen Ort­schaft di­rekt an der ukrai­ni­schen Gren­ze, stieg Sher­ban B. Sher­ban aus sei­nem Wa­gen und ver­fluch­te den schlech­ten Zu­stand der Straße. Mit ei­nem wei­chen Rau­le­der­tuch, das er im­mer ge­fal­tet in sei­ner Jacken­ta­sche trug, wisch­te er sorg­fäl­tig die Schmutzsprit­zer von der Stoß­stan­ge sei­nes schwar­zen Dod­ge V8. Wie bei ei­nem ero­ti­schen Vor­spiel be­feuch­te­te er dann mit sei­ner Zun­ge eine Ecke des Tu­ches und kratzte be­hut­sam die wei­ße Vo­gel­schei­ße aus dem Ge­sicht der wei­nen­den Ma­don­na, die als Air­brush-Ge­mäl­de vor­ne auf der lang ge­streck­ten Mo­tor­hau­be sei­nes Sport­wa­gens prang­te.
    Ein kal­ter Wind blies über den ver­las­se­nen Haupt­platz. Sher­ban zog den Reiß­ver­schluss sei­ner wei­chen De­si­gnle­der­jacke bis zum Hals hoch, ver­schränk­te frös­telnd die Arme vor der Brust, blick­te zu den bei­den nied­ri­gen Ge­bäu­den, die ein we­nig au­ßer­halb der Ort­schaft la­gen. Ge­bäu­de war über­trie­ben, tat­säch­lich han­del­te es sich um an­ge­ros­te­te Con­tai­ner, die man rechts und links der vom Re­gen auf­ge­weich­ten Schot­ter­straße auf­ge­s­tellt hat­te, um den Ver­kehr zu kon­trol­lie­ren.
    Das war eine Grenz­sta­ti­on, wel­che die Slo­wa­kei von der Ukrai­ne trenn­te. Der Grenzü­ber­gang war täg­lich nur vier Stun­den ge­öff­net, ein so ge­nann­ter klei­ner Grenz­ver­kehr, das wur­de zwar an den Schen­gen-Au­ßen­gren­zen nicht ger­ne ge­se­hen, aber bei dem ge­rin­gen Ver­kehrs­auf­kom­men war es leicht, die aus der Ukrai­ne kom­men­den Last­wa­gen, Bus­se und Au­tos auf Schmug­gel­wa­re oder il­le­ga­le Ein­rei­sen­de zu kon­trol­lie­ren.
    Vor­sich­tig lehn­te sich Sher­ban mit ver­schränk­ten Ar­men an die Küh­ler­hau­be sei­nes Dod­ge V8. Er zün­de­te sich eine Zi­ga­ret­te an, be­ob­ach­te­te die Grenz­pos­ten, die mit ih­ren Sturm­ge­weh­ren ge­lang­weilt von ei­nem Con­tai­ner zum nächs­ten schlen­der­ten, da­bei rauch­ten oder mit den Stie­fel­spit­zen Mus­ter in den

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