Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
noch früh ge­nug mit­krie­gen! Und jetzt hör mir ein­mal zu.“
    Mit über­ra­schen­der Bru­ta­li­tät pack­te sie Ma­rus­ha am Arm und drück­te sie auf einen der Stühle im Gang. Lo­las Kopf schoss nach vor­ne, ihre schwar­zen Haa­re klatsch­ten wie die neun­schwän­zi­gen Kat­zen auf Ma­rus­has Wan­gen, ängst­lich zuck­te die­se zu­rück, lächel­te halb­her­zig, während sie mit ih­ren lila Au­gen an Lola vor­bei zur Tür schau­te, aus der sie ge­ra­de ge­kom­men wa­ren.
    „Lass dich von Sher­ban nicht ein­lul­len, Klei­nes! Sieh zu, dass du bei der erst­bes­ten Ge­le­gen­heit ver­schwin­dest, am bes­ten nach Ös­ter­reich oder Deutsch­land! Sonst geht es dir so wie mir! Ich bin vor zehn Jah­ren aus Linz hier­her ge­kom­men, Sher­ban hat mich auf der Straße auf­ge­le­sen, ich war am Ende. Er hat mir Jobs ver­schafft, zu­nächst als Mo­del, dann woll­ten die Kun­den aber im­mer mehr!“
    Lola nahm einen tie­fen Zug von ih­rer Zi­ga­ret­te, blies den Rauch wie­der durch die Nase aus, be­hielt die fast ab­ge­rauch­te Kip­pe im Mund, während sie hek­tisch eine neue Zi­ga­ret­te aus der zer­knüll­ten Packung klopf­te.
    „Mir war das echt egal, ich er­war­te­te mir so­wie­so nichts mehr vom Le­ben! Aber es ist ein Ein­schnitt. Man über­schrei­tet eine Gren­ze und dann gibt es kein Zu­rück mehr. Man be­fin­det sich plötz­lich in ei­nem an­de­ren Le­ben, ei­ner an­de­ren Zeit­rech­nung, in ei­ner an­de­ren Welt.“ Lo­las Stim­me wur­de im­mer mehr zu ei­nem Flüs­tern:
    „Du er­wachst in ei­ner bö­sen Welt.“

13. Die Freund­schafts­an­fra­ge

    „Töten ist ein­fach schön!“ Die bal­ken­großen Let­tern füll­ten bei­na­he die ge­sam­te Ti­tel­sei­te der Zei­tung aus. Wütend warf Tony Braun die Zei­tung ge­gen die Wand, fuhr sich ge­nervt mit bei­den Hän­den durch die Haa­re, knall­te mit ei­nem Ab­satz sei­ner Sprin­gers­tie­fel die un­ters­te Lade sei­nes Schreib­tischs zu, dass die lee­ren Bier­do­sen klap­per­ten.
    „Ver­damm­te Schei­ße!“, fauch­te er und riss den Kühl­schrank auf, der ne­ben der Tür stand, hol­te einen ver­schrum­pel­ten Ap­fel her­aus, biss nur ein­mal hin­ein und pfef­fer­te ihn dann an die Wand. „So eine Schei­ße!“
    Mit der Zei­tung am Mor­gen hat­te al­les an­ge­fan­gen, schon auf dem Park­platz wa­ren ihm die bal­ken­großen Let­tern ent­ge­gen­ge­sprun­gen, als ein Kol­le­ge vom Dro­gen­de­zer­nat die Ti­tel­sei­te tri­um­phie­rend in sei­ne Rich­tung ge­schwenkt hat­te.
    Ja, Braun, jetzt hat es auch dich ein­mal er­wi­scht. Jetzt hast auch du end­lich eine schlech­te Pres­se ab­be­kom­men, nicht im­mer nur die an­de­ren!
    Die­se Ge­dan­ken hat­te Braun förm­lich von sei­ner Stirn ab­le­sen kön­nen.
    Der dop­pel­te Es­pres­so war eine denk­bar schlech­te Wahl, denn jetzt war Braun noch ner­vö­ser und ge­rei­zter. An­ge­wi­dert hob er die Zei­tung vom Bo­den auf, um den gan­zen Ar­ti­kel in der Mor­gen­post zu le­sen, bis­her hat­te er ja nur die Head­li­ne „Töten ist ein­fach schön!“ mit­be­kom­men. Ne­ben der Head­li­ne wa­ren zwei Fo­tos, ei­nes zeig­te Lau­ra Pesta­lo­z­zi mit Schär­pe und Miss-World-Kro­ne und ei­nes war ein Schnapp­schuss von Braun, der ihn un­vor­teil­haft und an­griffs­lus­tig bei der Pres­se­kon­fe­renz zeig­te. Schnell über­flog er den Be­richt, der ihn als einen Po­li­zis­ten be­schrieb, der den Mör­der in Schutz nahm, einen Mord ent­schul­dig­te, einen Mann, der bei der Mord­kom­mis­si­on war, weil er tote Frau­en moch­te. Am Schluss vers­tieg sich die Mor­gen­post zu der Be­haup­tung, dass für den Chef der Mord­kom­mis­si­on Linz „Töten ein­fach schön ist!“, be­son­ders wenn es sich um eine ehe­ma­li­ge Miss World han­delt.
    „Töten ist ein­fach schön!“ sei schon eine ziem­lich star­ke An­sa­ge, die tie­fe Rück­schlüs­se auf die emo­tio­nel­le Ge­dan­ken­welt von Tony Braun zu­las­sen wür­de. Die Ver­fas­se­rin des Ar­ti­kels war Kim Klin­ger. Mit vor Zorn zit­tern­den Fin­gern knüll­te Braun das Schmier­blatt zu­sam­men, stopf­te es in den Pa­pier­korb und gab dem Blech­kü­bel noch einen fes­ten Tritt.
    „Mist­stück, das hät­te ich ihr nicht

Weitere Kostenlose Bücher