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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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hoch­bran­den­den Fra­gen. Als be­reits alle Jour­na­lis­ten den Saal ver­las­sen hat­ten, stand auch Braun auf und ver­setzte sei­nem Stuhl einen wüten­den Fußtritt, ehe er als Letzter den Saal ver­ließ. In sei­nem Kopf wa­ren nur noch Käl­te und Lee­re.

12. Die War­nung

    Sher­ban war nur ein­mal wütend ge­wor­den. Ma­rus­ha saß auf dem durch­hän­gen­den Bett in der win­zi­gen Ein­zim­mer­woh­nung und ver­such­te ge­ra­de, Lud­mil­la, ih­rer bes­ten Freun­din aus Ter­no­pol, eine SMS zu schicken. Sie war so ver­tieft in das hek­ti­sche Tip­pen, in das aus­ufern­de Schil­dern der vie­len neu­en Ein­drücke, der Be­schrei­bung von Sher­ban, dass sie über­haupt nicht mit­be­kam, das Sher­ban schon län­ger in ih­rem Zim­mer stand. Erst als sei­ne Hand wie die Pran­ke ei­nes Ti­gers nach vor­ne ge­schos­sen war und ihr das Han­dy aus der Hand ge­ris­sen hat­te, war sie wie­der zu­rück in der Wirk­lich­keit, hat­te zu­nächst fas­sungs­los be­ob­ach­tet, wie er ihr kost­ba­res Han­dy ein­fach auf den Bo­den ge­schleu­dert und mit dem Ab­satz sei­nes Stie­fels zer­tre­ten hat­te.
    Gleich am nächs­ten Tag hat­te er sie schon früh am Mor­gen ab­ge­holt und ihr schwei­gend zu­ge­se­hen, wie sie sich vor dem klei­nen flecki­gen Spie­gel ge­schminkt hat­te.
    „Heu­te ist dein ers­tes Cas­ting, Täub­chen“, da­bei bleck­te er die Zäh­ne wie ein Raub­tier und Ma­rus­ha lächel­te scheu und ihre Fin­ger zit­ter­ten, als sie ihre sam­ti­gen Wim­pern tusch­te.
    „Gib dich locker und na­tür­lich. Und vor al­lem – hal­te den Mund. Rede kein Wort! Der Kun­de wird dir schon sa­gen, was du zu tun hast.“
    In ei­nem läng­li­chen Raum, des­sen Fens­ter mit schwar­zer Fo­lie be­klebt wa­ren, be­fand sich ein ver­spie­gel­ter Lauf­s­teg, auf dem Ma­rus­ha in den ver­gan­ge­nen Ta­gen das ele­gan­te Ge­hen ge­übt hat­te. Da­bei hat­te sie sich nicht un­ge­schickt an­ge­s­tellt, manch­mal hat­te ei­nes der Mäd­chen, die ab und zu bei Ma­don­na Mo­dels auf­tauch­ten, schwei­gend zu­ge­se­hen, aber im Grun­de fan­den alle die­se Trai­nings­ein­hei­ten lächer­lich, doch wenn Ma­rus­ha sie nach ih­rer Mei­nung frag­te, sag­ten sie nur „very good“ und hiel­ten grin­send den Dau­men in die Höhe.
    Dies­mal war es je­doch an­ders. Dies­mal war Mu­sik aus vers­teck­ten Laut­spre­chern zu hören, dies­mal war es kei­ne Trai­nings­ein­heit für Ma­rus­ha, dies­mal stand Sher­ban mit ver­schränk­ten Ar­men vor dem ver­spie­gel­ten Lauf­s­teg und un­ter­hielt sich lei­se mit ei­nem Mann in ei­nem dunklen An­zug, der auf­sah, als Ma­rus­ha den Raum be­trat.
    „Los, Ma­rus­ha, geh für uns auf und ab!“ Sher­ban klatsch­te auf­mun­ternd in die Hän­de. „Los, be­we­ge dich zur Mu­sik!“
    „Sie soll wie eine Kat­ze auf al­len Vie­ren ge­hen.“ Der Mann hat­te blon­de Haa­re und sprach völ­lig emo­ti­ons­los mit ös­ter­rei­chi­schem Ak­zent.
    „Hast du ge­hört?“ Als Ma­rus­ha nicht so­fort auf die Knie ging, gab ihr Sher­ban einen leich­ten Klaps auf den Hin­ter­kopf. „Das ist ein Cas­ting! Du musst die Wün­sche des Kun­den er­fül­len!“, zisch­te er.
    „Strecke den Hin­tern mehr in die Höhe!“, gab er An­wei­sung, als Ma­rus­ha sich auf al­len Vie­ren tat­säch­lich ge­schmei­dig wie eine Kat­ze über den spie­geln­den Lauf­s­teg schlän­gel­te und mit dem pul­sie­ren­den Beat und dem flackern­den Licht zu ei­nem blit­zen­den Stern­bild ver­schmolz, klei­ne fun­keln­de Blit­ze aus­schick­te, wenn sie ihre blon­de Mäh­ne schüt­tel­te und mit wil­dem Blick hin­ter das Licht starr­te, wo sie Sher­ban und den Kun­den ver­mu­te­te.
    „Habe ich Ih­nen zu viel ver­spro­chen?“, hör­te sie im abeb­ben­den Sound Sher­bans Stim­me, die sich schmei­chelnd, glatt und ölig wie ein glän­zen­der Aal über ih­ren Kör­per schlän­gel­te.
    „Ja, ich fin­de sie ganz okay“, sag­te der Mann, ohne be­son­de­res In­ter­es­se. „Ich gebe dir Be­scheid, wann der Trans­port star­tet.“ Er trat noch wei­ter zu­rück in die Fins­ter­nis, hin­ter die Schein­wer­fer, die gna­den­los auf den Lauf­s­teg brann­ten.
    Noch im­mer mit den zucken­den Blit­zen auf der

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