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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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beim Ana­to­lu Grill fuhr Tony Braun mo­ti­viert ins Po­li­zei­prä­si­di­um und dach­te an das be­vorste­hen­de Tref­fen mit Ri­chard Marx. Sei­ne Stim­mung ver­düs­ter­te sich schlag­ar­tig, als er auf sei­nem Schreib­tisch einen an ihn per­sön­lich adres­sier­ten Brief mit dem wohl­be­kann­ten Logo des Vor­mund­schafts­ge­richts vor­fand.
    Mit zu­sam­men­ge­knif­fe­nem Mund las er das amt­li­che Do­ku­ment, in dem ihm in dür­ren Wor­ten mit­ge­teilt wur­de, dass ein Ter­min mit Rich­ter, Psych­ia­te­rin, dem An­walt sei­ner Ex-Frau und Tony Braun fi­xiert wor­den war. Soll­te er die­sen Ter­min nicht wahr­neh­men, wür­de das al­lei­ni­ge Sor­ge­recht für sei­nen Sohn Jim­my auf Dau­er der Mut­ter zu­ge­spro­chen wer­den. Der Ter­min war be­reits in we­ni­gen Ta­gen.
    Der­zeit hat­te sei­ne Exfrau schon das al­lei­ni­ge Sor­ge­recht für Jim­my und sie setzte al­les dar­an, dass es auch so blieb. In ih­ren Au­gen war er ein ego­zen­tri­scher Po­li­zist, der nur sei­ne Ar­beit kann­te und sich für ein ge­re­gel­tes Fa­mi­li­en­le­ben nicht im Ge­rings­ten in­ter­es­sier­te. Für ihn gab es nur Tote und Mör­der, sei­ne liebs­ten Auf­ent­halts­or­te wa­ren ih­rer Mei­nung nach Ta­tor­te und die Ge­richts­me­di­zin.
    Höhe­punkt sei­ner Be­ses­sen­heit war in ih­ren Au­gen je­ner Frei­tag vor zwei Jah­ren, als er sei­nen Sohn von der Schu­le ab­hol­te, um dann mit sei­ner Fa­mi­lie einen Kur­z­ur­laub in Gra­do zu ver­brin­gen. Während er auf dem Weg nach Hau­se war, klin­gel­te sein Han­dy. Eine Schie­ße­rei mit zwei To­ten in ei­nem haupt­säch­lich von Afri­ka­nern be­wohn­ten Haus in der Lin­zer City.
    Da er ganz in der Nähe war, ras­te er ohne nach­zu­den­ken an den Tat­ort, stieg, den zehn­jäh­ri­gen Jim­my an sei­ner Hand, die muf­fi­ge Trep­pe hoch bis in den drit­ten Stock mit zwei ge­gen­über­lie­gen­den Türen. Zwei Po­li­zis­ten war­te­ten vor dem lin­ken Ein­gang auf ihn. Ei­ner der bei­den hock­te lei­chen­blass auf dem Bo­den, vor sich sein übel rie­chen­des Er­bro­che­nes, in dem noch halb auf­ge­weich­te Ke­ba­b­res­te schwam­men.
    „Er hat noch kei­ne Lei­che ohne Kopf ge­se­hen. Das war ein­fach zu viel für ihn!“, ent­schul­dig­te der an­de­re Po­li­zist sei­nen Kol­le­gen. Braun nick­te kurz, streif­te sich La­tex­hand­schu­he über und tipp­te die Tür auf. Er stand so­fort mit­ten in ei­ner Kü­che, die auch gleich­zei­tig als Bad diente, wie er an der Dusch­ka­bi­ne in ei­ner Ecke er­kann­te. Hier deu­te­te nichts auf eine Ge­walt­tat hin. An­ders al­ler­dings in dem Wohn­schlaf­zim­mer mit Blick in den ver­müll­ten In­nen­hof. Auf ei­nem pri­mi­ti­ven Bett an der Wand lag die Lei­che ei­nes Afri­ka­ners, wie er an den Ar­men er­ken­nen konn­te, denn vom Kopf war so gut wie nichts üb­rig ge­blie­ben. Ein kleb­rig rot­grau­er, ver­schleim­ter Brei hing un­för­mig von den Schul­tern, die Wand da­hin­ter war von der Ge­hirn­mas­se schmut­zig grau ge­spren­kelt und klei­ne Kno­chen­split­ter des Schä­dels la­gen ver­streut über der Bett­decke. Selbst Tony Braun, der schon ei­ni­ge Mor­dop­fer ge­se­hen hat­te, konn­te bei die­sem An­blick nur müh­sam sei­nen Brech­reiz un­ter­drücken. Der an­de­re Tote war eben­falls schwarz und saß in ei­nem ram­po­nier­ten Lehn­stuhl. Sei­ne Ge­sichts­zü­ge wa­ren ver­zerrt, die leb­lo­sen Au­gen weit auf­ge­ris­sen und gla­sig vor Ent­set­zen. Mit bei­den Hän­den hielt er noch im Tod das form­lo­se Ge­wirr sei­ner zer­platzten Or­ga­ne und her­vor­quel­len­den Ge­där­me zu­rück, die sich einen Weg aus dem zer­fetzten Ober­kör­per ge­bahnt hat­ten.
    Er­schos­sen aus nächs­ter Nähe mit ei­ner groß­ka­lib­ri­gen Waf­fe. Eine 45er-Ma­gnum oder eine Pump­gun, kon­sta­tier­te Tony Braun und woll­te sich ge­ra­de die kopf­lo­se Lei­che vor­neh­men, als der Ge­richts­me­di­zi­ner und das Spu­ren­si­che­rungs­team ein­tra­fen.
    „Ist das der rich­ti­ge Ort für dei­nen Sohn, Tony?“
    Der an­kla­gen­de Ton­fall des Ge­richts­me­di­zi­ners riss ihn zu­rück in die Ge­gen­wart. Ge­nau­er ge­sagt in das Le­ben sei­nes

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