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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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müs­sen ster­ben
    Der drit­te Tony Braun Thril­ler
    De­zem­ber 2013

Ich hüte die­sen Schmerz wie eine Flam­me.
    Und nie­mand wird die­ses Feu­er erah­nen.
    Nie­mand weiß, dass mei­ne See­le brennt.
    (Schil­ler Ver­si­on)

Pro­log: Heu­te ist ein gu­ter Tag zum Ster­ben

    Heu­te ist ein gu­ter Tag zum Ster­ben. Das war ihr ein­zi­ger Ge­dan­ke, als sie mit dem Kopf auf den Bo­den knall­te. Die ein­sa­me Ne­on­röh­re, die ge­sprun­ge­ne Ka­cheln und grell­bun­te Graf­fi­tis in der ver­las­se­nen Un­ter­führung nur not­dürf­tig be­leuch­te­te, be­gann zu knis­tern und zu flackern, als die Stie­fel­spit­ze mit­ten in das Feu­er­mal auf ih­rer Wan­ge trat und ihr Wan­gen­kno­chen split­ter­te.
    Heu­te ist ein gu­ter Tag zum Ster­ben. Oben auf dem Platz, wo sie ihre Bil­der aus­ge­brei­tet hat­te, war vor ei­ni­gen Wo­chen der hüb­sche Jun­ge, der nachts die Ei­sen­bahn­wa­gen vollspray­te und tags­über als Stri­cher ar­bei­te­te, ste­hen ge­blie­ben und hat­te ihre Ent­wür­fe be­wun­dert. Spon­tan woll­te der Jun­ge ihr alle ihre Zeich­nun­gen und Ski­z­zen ab­kau­fen, aber sie hat­te sich ent­schie­den ge­wei­gert, denn die­se Mo­ti­ve wa­ren nur für sie bes­timmt. Der Jun­ge hat­te sie ein­ge­la­den und in sei­nem ver­schim­mel­ten Zelt, das er un­ter ei­ner Au­to­bahn­brücke auf­ge­schla­gen hat­te, gab sie sich den bes­ten He­ro­in­schuss ih­res Le­bens und hat­te mit ihm ge­schla­fen. Da­mals war sie so stolz ge­we­sen, stolz dar­auf, dass je­mand ihre künst­le­ri­sche Kraft ent­deckt hat­te, stolz dar­auf, dass der Jun­ge sie trotz ih­res Feu­er­mals ge­liebt hat­te. Nach ei­ni­ger Zeit war er ver­schwun­den und sie hat­te die Er­in­ne­rung an die ge­mein­sa­men Näch­te in ih­rem Her­zen be­wahrt. Dann war sie wie­der zu­rück­ge­kehrt in die ver­las­se­ne Un­ter­führung, die au­ßer ihr nie­mand kann­te, das je­den­falls hat­te sie ge­glaubt.
    Der Bo­den der Un­ter­führung stank nach Pis­se und ein zer­drück­ter Ham­bur­ger be­kam im flackern­den Ne­on­licht ein Ei­gen­le­ben. Von drau­ßen war der Ver­kehr zu hören und das Le­ben der pul­sie­ren­den Stadt. Drau­ßen gab es Men­schen, die sich freu­ten, nach Hau­se zu kom­men, denn dort wur­den sie er­war­tet. Sie hat­te je­doch kein Zu­hau­se und nie­mand wür­de um sie trau­ern, wenn sie tot war.
    Wie­der traf sie der Stie­fel, dies­mal an ih­rer Schlä­fe, dort, wo das Feu­er­mal am deut­lichs­ten zu se­hen war, und wie­der hör­te sie das Knir­schen von bre­chen­den Kno­chen und spür­te das Blut, das heiß wie Lava über das Feu­er­mal schoss und sich mit dem Urin auf dem Bo­den ver­misch­te.
    Als sie im Ster­ben lag, öff­ne­te sie ein letztes Mal ihre Au­gen und sah das flackern­de Ne­on­licht, das sie an eine hek­tisch zucken­de Flam­me er­in­ner­te. Noch im­mer hielt sie ihre große, zer­fetzte Ta­sche mit bei­den Hän­den um­klam­mert, die sie je­doch nach zwei Fußtrit­ten in den Bauch los­las­sen muss­te, denn alle Kraft war aus ih­ren Ar­men ge­wi­chen. Zag­haft ver­such­te sie jetzt doch noch um Hil­fe zu ru­fen, aber eine ge­ball­te Faust schlug ihre Hil­fe­ru­fe mit­samt den Zäh­nen zu­rück in ih­ren Ra­chen. Mit ei­nem sat­ten Knir­schen brach ihre Nase und ihr Ge­sicht war nur noch eine breii­ge Mas­se, doch was mach­te das schon, mit dem Feu­er­mal war sie auch vor­her schon ents­tellt ge­we­sen.
    Heu­te ist ein gu­ter Tag zum Ster­ben. Die­ser Ge­dan­ke hat­te sich in ih­rem Kopf fest­ge­setzt und je här­ter die Trit­te und Schlä­ge auf sie nie­der­pras­sel­ten, je schwächer ihr Herz schlug, de­sto stär­ker wur­de die Er­in­ne­rung an die wun­der­ba­re Wo­che mit dem jun­gen Spray­er, dem sie als Zei­chen der Lie­be ihr Vers­teck in der auf­ge­las­se­nen Un­ter­führung ge­zeigt hat­te, wo sie ihre Bil­der mit den bren­nen­den See­len zeich­ne­te.
    Die Schlä­ge und Trit­te wa­ren nicht schlimm, auch nicht das Ben­zin, das jetzt über sie ge­schüt­tet wur­de, schlimm war nur die plötz­li­che Er­kennt­nis, dass der Jun­ge sie ver­ra­ten und ih­rem Mör­der den Weg zu ihr ge­zeigt hat­te. Das schmerz­te und ver­brann­te ihre See­le. Mit ei­nem

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