Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
lauten Knall entzündete sich das Benzin auf ihrem Körper und sie wurde vom Feuer eingehüllt wie in ein Flammenkleid. Der Schmerz war so heftig, dass sie sich noch einmal aufbäumte, auf die Knie kam und als brennendes Feuermal durch die Unterführung rutschte, bis zu der Treppe mit dem zugemauerten Aufgang. Als sich ihre Haare in der Hitze kräuselten, ihre Augäpfel verschmorten und der Tod Wirklichkeit wurde, da starb sie mit der bitteren Erkenntnis, dass er ihre Liebe verraten hatte.
1. Zwei Jahre später – die Stunde des Todes
In der Stunde des Todes, zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens, ruderte Georg Hauser im strömenden Regen mit seinem Boot über den schwarzen See. Noch wusste er nicht, dass im Yachthafen, der nur wenige Kilometer entfernt war, gerade ein hölzernes Segelboot mit einer besonderen Fracht klargemacht wurde. Und er ahnte auch noch nicht, dass er bei Tagesanbruch keinen einzigen der Fische auf dem Markt verkaufen würde, die er mit Hilfe seiner starken Lampe und seines selbst geknüpften Netzes bereits gefangen hatte.
Georg war schon immer gerne in der Dunkelheit über den See gerudert, obwohl ihn die Leute für verrückt oder zumindest für ein wenig seltsam hielten, aber er scherte sich nicht um die Meinung anderer. In den dunklen Nächten auf dem schwarzen See wurde er nicht mit seiner Schlaflosigkeit konfrontiert und den düsteren Gedanken, die sich zwangsläufig dabei einstellten. Auf dem Wasser konnte er sich ausschließlich auf die Fische konzentrieren, die von dem hellen Schein seiner Lampe angelockt wurden und sich in seinem engmaschigen Netz verstrickten.
In der Zwischenzeit hatte das hölzerne Segelboot den Yachthafen verlassen und trieb auf den See hinaus. Wäre sein Fischerboot jetzt in der Nähe gewesen, dann hätte Georg unschwer erkannt, dass ein Ruderboot es hinausgeschleppt hatte. In dem Ruderboot hätte er eine dunkel gekleidete Gestalt gesehen, die konzentriert das Geschehen filmte. Doch Georg war noch einige hundert Meter von dem Segelboot entfernt und ahnte nichts.
Neben sich auf der regennassen Ruderbank, unter einer Plastiktüte lag das gebrauchte Smartphone, das ihm sein Enkel zum Geburtstag geschenkt hatte. Obwohl er sich immer gegen die neumodische Technik gesträubt hatte, musste er zugeben, dass ihn die Möglichkeiten des Smartphones faszinierten. Besonders die Kamerafunktion gefiel ihm und er nahm sich vor, den direkt an den Traunsee grenzenden Berg, den Traunstein, zu fotografieren, wenn der Regen aufhören und der Mond hinter den Wolken hervorkommen würde.
Jetzt hatte er den MP3-Player des Smartphones aktiviert und klassische Musik klang leicht verzerrt aus dem kleinen Lautsprecher. In einer Anglerzeitung hatte er gelesen, dass klassische Musik Fische magisch anzieht. Deshalb hatte er sich auch vom Besitzer eines Elektrogeschäftes die Brandenburgischen Konzerte auf sein Smartphone laden lassen und nach einigem Hin und Her konnte er sie auf dem Gerät abspielen. Das leise Tuckern des Elektromotors, der an dem Segelboot befestigt war und der jetzt gestartet wurde, drang nicht zu ihm durch.
Noch konnte er auch die seltsame Fracht nicht sehen, die sich an Bord des Segelbootes befand und selbst wenn er das Boot jetzt entdeckt hätte, so wäre ihm doch die langsam und präzise abbrennende Zündschnur verborgen geblieben, die vom Heck des Bootes bis zum Mast knapp unterhalb der Reling verlegt worden war und in einer grünen, mit Benzin gefüllten Weinflasche endete, die zwischen den Füßen eines Mannes stand und mit einem schmutzigen, nach Benzin stinkenden Lappen verstopft war. Die Füße waren nackt und mit Schnitten übersät, aus denen Blut tropfte. Der nackte
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