Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
an.
„Los, abheben!“, befahl Braun.
Gruber aktivierte das Handy, lauschte, hielt es dann Braun entgegen und sagte mit überraschtem Gesichtsausdruck: „Es ist die Polizei aus Prag!“
„Hier spricht Chefinspektor Tony Braun, Mordkommission Linz. Austria“, sagte er.
„Hajek? Bist du das?“ Angespannt ging er in seinem Büro auf und ab, das Handy ans Ohr gepresst, horchte, unterbrach Hajek ganz entgegen seiner Gewohnheit nicht ein einziges Mal.
Als er die Verbindung trennte, wandte er sich zu seinem Assistenten Gruber.
„Unsere Tote Yurika Mekas ist – besser war – die Freundin von Milan Drakovic, dem Mordopfer in Prag! Haben wir schon die Bilder vom Opfer?“
„Bekommen wir nachmittags mit dem Obduktionsbericht“, informierte ihn Gruber. „Können Sie mir erklären, was hier eigentlich los ist?“
„Das war so eine Idee von Hajek, wir sollen die Leiche nach einem Hämatom absuchen. Er schickt mir gleich das Bild zum Vergleichen.“ Er beugte sich über seinen Computer, checkte die Mails, aber Hajek hatte noch nichts gesendet.
„Sagen dir die Buchstaben E.T. etwas?“
„Aber sicher!“ Gruber musste lachen. „E.T., der Film mit diesem entzückenden Außerirdischen.“
„Arschloch!“, rief Braun und schmunzelte. Das ist die perfekte Aufgabe für Richard Marx, dachte er. Der soll seine verdammten Datenbanken nach E.T.s durchwühlen. Doch zunächst gab es Wichtigeres zu tun.
„Hajek hat vielleicht ein Motiv für den Mord gefunden. Milan Drakovic hat eigene Geschäfte an Royal vorbei gemacht. Das ist doch das perfekte Motiv für Bogdan Drakovic“, sagte er und starrte unentwegt auf seinen Bildschirm.
„Jetzt hast du ein Motiv, Bogdan Drakovic! Jetzt wirst du in die Enge getrieben!“, knurrte er und eine dicke Ader auf seiner Stirn pulsierte.
„Was meinst du, können wir Drakovic mit dem illegalen Club drankriegen?“, fragte er Gruber, wartete aber keine Antwort ab, sondern redete gleich weiter.
„Der Scheißanwalt Claude Berger lässt uns nicht an ihn ran!“ Er machte eine kurze Nachdenkpause, klopfte sich mit der Faust auf die Stirn, ging in seinem Büro von einer Wand zur anderen, wie ein Gefangener, der sich in seiner Zelle fit halten möchte. Aber Tony Braun war auch ein Gefangener, ein Gefangener seiner Gedanken, ein Gefangener, dem nur ein Ziel die Freiheit bringen konnte, und dieses Ziel war, Bogdan Drakovic zu überführen.
„Chef, wenn ich was dazu sagen darf?“, meldete sich Gruber zaghaft.
Er blieb stehen, betrachtete seinen Assistenten, so als wäre er überrascht, ihn noch immer hier im Büro zu sehen, als würde er Gruber überhaupt zum ersten Mal sehen.
„Sag schon, los, sag schon, was du auf dem Herzen hast“, sagte er ungehalten und setzte seine Wanderung fort.
„Wir können vielleicht über Üzkül, den Türken, an Drakovic herankommen.“
„Sprich weiter!“, forderte er ihn auf, als Gruber verstummte.
„Die Stiftung Thanatos finanziert doch die Homepage und diese ominösen Live Fights. Im Board der Stiftung sitzt auch Üzkül Bordar.“ Wieder machte Gruber beim Sprechen eine kurze Pause und Braun stampfte wütend mit seinem Fuß auf, machte eine kreisende Handbewegung.
„Weiter, weiter!“
„Ich habe ein wenig über Üzkül recherchiert, bei internationalen Kollegen Informationen eingeholt. Üzkül hat vor Jahren mit der PKK sympathisiert, er ist nämlich Kurde!“ Inspektor Gruber holte tief Luft und Braun nutzte diese Pause.
„PKK? Du meinst die kurdische Freiheitsbewegung?“
„Freiheitsbewegung sagen die. In Österreich ist das eine terroristische Bewegung“, nahm Gruber wieder den Faden auf.
„Worauf willst du hinaus? Was hat das mit Bogdan Drakovic zu tun?“, fragte Braun und konnte sich noch immer kein
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