Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
ver­hängt, aber ein Stu­dio­tech­ni­ker des We­bra­di­os „Wah­re Wer­te“ hat­te ge­se­hen, wie Chef­in­spek­tor Braun zu sei­nem Auto ge­gan­gen war.
    „Braun, du Arsch­loch“, flüs­ter­te Kim und konn­te ih­ren Blick nicht von dem bren­nen­den Wa­gen lö­sen. „Du ver­damm­ter Mist­kerl, du hast mich nicht mehr ins Kino ein­ge­la­den!“
    Mehr brach­te sie nicht her­vor, dann ver­schwam­men die Bil­der vor ih­ren Au­gen und sie hör­te nur noch das hek­ti­sche Ge­schwa­fel der Re­por­te­rin, die über mög­li­che Hin­ter­grün­de spe­ku­lier­te, aber im Grund kei­ne Ah­nung hat­te.
    Wie fern­ge­s­teu­ert tapp­te Kim in ihr Ba­de­zim­mer, pack­te ihre Toi­let­ten­ar­ti­kel zu­sam­men, ver­harr­te mit­ten in die­ser Tätig­keit und leer­te dann al­les wie­der auf den ge­ka­chel­ten Bo­den des Ba­de­zim­mers. Sie setzte sich mit­ten zwi­schen ihre Kos­me­tik­ar­ti­kel auf den Bo­den, zog ih­ren Ruck­sack zu sich her­an und füll­te ihn mit al­len Jä­ger­meis­ter-Fläsch­chen, die sie in ih­rem Ba­de­zim­mer vers­teckt hat­te. Ganz lang­sam zog sie sich dann am Wasch­becken in die Höhe, riss sich das bun­te Tuch von Kopf und fuhr mit ih­ren Hand­flächen über die stop­pe­li­gen asch­blon­den Haa­re. Früher war sie im­mer so stolz ge­we­sen auf ihre dicken blon­den Haa­re, die so gut zu ih­ren schwe­ren Li­dern und den grü­nen Kat­zen­au­gen ge­passt hat­ten, die­ses Aus­se­hen wür­de sie wohl nie mehr zu­rück­er­lan­gen. Ohne nach­zu­den­ken griff sie in den Toi­let­ten­schrank, zog die ver­drück­te blon­de Pe­rücke her­vor und stülp­te sie mit zitt­ri­gen Fin­gern über ih­ren Kopf. Als sie den blut­ro­ten Lip­pens­tift auf­tra­gen woll­te, zit­ter­ten ihre Fin­ger so hef­tig, dass ihr Mund aus­sah, als hät­te sie je­man­dem die Schlag­ader auf­ge­bis­sen und das Blut ge­trun­ken. Mit meh­re­ren Ta­schen­tüchern wisch­te sie über ih­ren Mund, wisch­te und wisch­te im­mer hef­ti­ger, bis ihr schließ­lich wie­der die Trä­nen in die Au­gen schos­sen und sie nach drau­ßen in ihr Zim­mer stol­per­te.
    „Braun, du ver­damm­ter Scheißkerl. Du hast dich nicht ein­mal von mir ver­ab­schie­det.“ Sie lach­te hys­te­risch auf und der Schmerz drang bis in ihr Herz, das so stark poch­te, dass sie glaub­te zu ster­ben.
    Sie kau­er­te am Bo­den un­ter dem Tisch, auf dem noch im­mer der Lap­top stand, auf des­sen Bild­schirm noch im­mer der bren­nen­de Ge­län­de­wa­gen zu se­hen war.
    „Ich kann mich nicht mehr dar­an er­in­nern, was du ges­tern zu mir ge­sagt hast. Ha­ben wir uns tat­säch­lich für einen Ki­no­be­such ver­ab­re­det oder bil­de ich mir das bloß ein?“, stieß sie her­vor und wur­de von ei­nem Heul­krampf ge­schüt­telt.
    „Wel­chen Film woll­ten wir uns an­se­hen?“
    Auch Sam­sa war ganz auf­ge­regt, ro­tier­te in ih­rem Schä­del vor und zu­rück, kratzte und poch­te und das schon lan­ge nicht mehr ge­spür­te „wei­ße Rau­schen“ kehr­te zu­rück und stülp­te sich über ih­ren Blick, über die Trau­rig­keit, den Ver­lust und das Ster­ben.
    Noch ein­mal schaff­te sie es, einen Jä­ger­meis­ter zu kip­pen, dann noch einen und jetzt wur­de sie ru­hi­ger und in­ner­lich kom­plett leer, so als hät­te sie mit den Trä­nen auch ihre in­ne­ren Or­ga­ne und vor al­lem ihr Herz her­aus­ge­weint. Lang­sam stand sie auf, wisch­te sich Trä­nen, Lip­pens­tift und Schmin­ke aus dem vom Wei­nen ver­quol­le­nen Ge­sicht und fass­te einen Ent­schluss.
    Nie wie­der wür­de sie eine Che­mo­the­ra­pie ma­chen und nie wie­der wür­de sie in die­se ver­damm­te Reha-Kli­nik zu­rück­keh­ren. Lei­se pack­te sie ihre Un­ter­la­gen zu­sam­men, kram­te noch ei­ni­ge Klei­dungs­stücke aus dem Kas­ten, ihre ge­lieb­te brau­ne Le­der­jacke und die Wild­le­der-Cow­boy­boots. In die­sem Out­fit hat­te sie Braun zum ers­ten Mal ge­se­hen, da­mals, als sie ihn während der Pres­se­kon­fe­renz zum Mord an der ös­ter­rei­chi­schen Miss World so bloß­ge­s­tellt hat­te. Bei dem Ge­dan­ken an die­se Aus­ein­an­der­set­zung schos­sen ihr wie­der die­se ver­damm­ten Trä­nen in die Au­gen und ener­gisch zog sie den Rotz hoch,

Weitere Kostenlose Bücher