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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Star, dem die Welt zu Füßen lag.
    Seit fünf Jah­ren wa­ren sie mit dem Ra­dio On Air und seit ei­nem Jahr konn­te man die Sen­dun­gen auch per Stream über das Web emp­fan­gen. Re­gis­trier­te Mit­glie­der konn­ten on­li­ne ge­gen einen ge­rin­gen Bei­trag jede Men­ge Dow­n­loads, In­fos und Tipps er­hal­ten. An­sons­ten hielt sich das Ra­dio durch ver­ein­zel­te Wer­be­kun­den, Sub­ven­tio­nen und vor al­lem aber durch den En­thu­si­as­mus der Free­lan­cer am Le­ben.
    Free­lan­cer, wie etwa Braun, der ein­mal wöchent­lich um ein Uhr mor­gens als Nighthawk mit sei­ner Sen­dung „Talk ohne Li­mits“ On Air ging.
    „Also Nighthawk, bist du gut drauf? Scha­det dir nicht, auch die Pro­ble­me an­de­rer an­zu­hören! Die Hö­rer mö­gen es, wenn du Schei­ße re­dest!“ Gior­gio Mil­ler schlürf­te ge­räusch­voll sei­nen hei­ßen Kaf­fee und lächel­te ihn an.
    „Kei­ne Mo­ral­pre­digt, Gior­gio“, sag­te Braun und hob ab­weh­rend sei­ne Hän­de. „Ich darf nicht im­mer mein Ego durch­drücken, schon ka­piert! Ich bin ein Pro­let ohne Kin­der­stu­be, dan­ke!“
    Im Live-Stu­dio hör­te er über Kopf­hö­rer die ver­trau­te Nighthawk-Si­gna­ti­on, der Web­mas­ter hin­ter der Glas­schei­be, ein Punk mit neon­grü­nen Haa­ren und hand­teller­großen Ohr­rin­gen, hob den Dau­men. Tony Braun war On Air.
    „Hal­lo Leu­te! Jetzt gibt’s wie­der Talk ohne Li­mits mit Nighthawk. Was so viel heißt wie, ihr könnt eure gan­ze Schei­ße bei mir ab­la­den und ich höre euch zu! Er­war­tet aber bloß kei­ne klu­gen Sprüche und ich spre­che aus Er­fah­rung, wenn ich sage: Die gan­ze Schei­ße raus­kot­zen ist bes­ser als dar­an zu ers­ticken!“
    Sei­ne Stim­me hall­te durch den Äther und die we­ni­gen, die die­sen ob­sku­ren Ra­dio­sen­der hör­ten, wa­ren be­ein­druckt von der di­rek­ten Art, in der er re­de­te und da­zwi­schen laut aus ei­ner Bier­do­se schlürf­te.
    Während aus den Laut­spre­chern die schläf­ri­ge Nou­vel­le-Vague-Ver­si­on des New-Wave-Hits „Eis­bär“ in die End­run­de kam und der Re­frain „Eis­bären müs­sen nie wei­nen“ in der Tie­fe der Nacht ver­ebb­te, wa­ren be­reits ei­ni­ge Blog­ger on­li­ne, die sich ihre Er­leb­nis­se mit Al­ko­hol-Black­outs und Dro­genex­zes­sen von der See­le tipp­ten und de­nen Braun auf sei­ne ziem­lich di­rek­te Wei­se ant­wor­te­te.
    Dann war auch ein be­sorg­ter Va­ter in der Lei­tung, der nicht wuss­te, wie er mit sei­nem drei­zehn­jäh­ri­gen Spröss­ling um­ge­hen soll­te, der stän­dig in den Elek­tro­märk­ten PC-Spie­le klau­te und bei der Po­li­zei schon Stamm­gast war.
    „Was machst du ei­gent­lich so mit dem Jun­gen?“, un­ter­brach Braun den An­ru­fer, des­sen Ge­schich­te lang­sam aus­ufer­te.
    „Wie? Ich kau­fe ihm die neues­ten Spie­le, da­mit er nicht steh­len muss! Der Jun­ge lebt seit mei­ner Schei­dung bei mir und braucht Be­schäf­ti­gung am Nach­mit­tag!“ Der An­ru­fer be­kam plötz­lich einen Recht­fer­ti­gungs­ton­fall.
    „Gehst du mit ihm zum Fuß­ball? Oder ins Kino? Machst du ir­gen­det­was selbst mit dem Jun­gen?“ Braun nahm einen kräf­ti­gen Schluck Bier, schnalzte mit der Zun­ge. „Ich sage dir, der Jun­ge will Zu­wen­dung! Ich sage das aus dem Bauch her­aus! Das hat nichts mit Psy­cho­lo­gie zu tun, das ist bloß mei­ne In­tui­ti­on! Un­ter­nimm was mit dei­nem Sohn! Ich habe es ver­mas­selt, aber für dich ist es noch nicht zu spät!“
    So ging es eine gan­ze Wei­le hin und her, bis zum nächs­ten An­ru­fer.
    „Ich habe mei­ner Freun­din K.o.-Trop­fen ge­ge­ben, da­mit sie end­lich mit mir ins Bett geht! War to­tal geil, aber sie kann sich nicht dar­an er­in­nern!“ Der Typ kam flap­sig über den Äther und Braun trank schnell einen Schluck Bier, um nicht zu ex­plo­die­ren.
    „Ich mei­ne, so einen tol­len Fick hat sie doch noch nie er­lebt, und sie kann sich nicht er­in­nern!“
    „Hör mal zu, du Arsch­loch!“ Braun knall­te die Bier­do­se so fest auf den Tisch, dass ein ble­cher­nes Feed­back durch das Stu­dio jaul­te. „Du bist ein Stück Schei­ße, das so­wie­so kei­nen hoch­kriegt, wenn es ehr­lich zu­geht. Und jetzt ver­piss dich!“ An­ge­wi­dert warf er den An­ru­fer aus

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