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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ein Mo­tiv fi­xiert: Ei­fer­sucht und ge­kränk­te Ehre.
    „Klingt ganz lo­gisch“, hat­te Braun zu Gru­ber ge­sagt. Sei­ne Freu­de dar­über war aber schnell wie­der ge­dämpft. „Dass aus­ge­rech­net Üz­kül das Op­fer ist, ist al­ler­dings mehr als merk­wür­dig.“ Als es be­reits nach Mit­ter­nacht war, ver­ab­schie­de­te sich Braun schnell und braus­te Rich­tung In­nen­stadt. Auf kei­nen Fall woll­te er sei­nen wöchent­li­chen Ter­min in den Sand set­zen.
    *

    „Schon die Nach­rich­ten auf dem Lo­kal­sen­der ge­hört?“, frag­te Slo­bo­dan Pe­tro­vic beim Ein­tre­ten und muss­te un­will­kür­lich grin­sen. Bog­dan Dra­ko­vic stand an der gut be­stück­ten Bar sei­nes Büros und füll­te zwei Glä­ser mit fünf­zig Jah­ren al­tem Whis­key.
    „Der arme Üz­kül! Die­se Tür­ken mit ih­ren alt­mo­di­schen Ehr­be­grif­fen“, sag­te er iro­nisch und hielt Pe­tro­vic ein Glas hin.
    „Muss ja ein ziem­li­ches Blut­bad ge­we­sen sein, am Bahn­hof“, fuhr er fort und zün­de­te sich eine Zi­gar­re an.
    „Was ist, wenn Flash God et­was erzählt?“, frag­te Pe­tro­vic und nipp­te an sei­nem Whis­key.
    „Flash God hat einen gu­ten An­walt. Den bes­ten, den ich ken­ne – Clau­de Ber­ger!“ Bog­dan Dra­ko­vic stieß eine dicke Rauch­wol­ke in die Luft aus und schnüf­fel­te mit er­ho­be­nem Kopf wie ein Wolf. „Das ist ein Aro­ma, die bes­ten Zi­gar­ren, die es der­zeit gibt. Willst du auch eine?“, frag­te er Pe­tro­vic und hielt ihm auf­for­dernd die Ze­dern­holz­box ent­ge­gen.
    „Dan­ke, ich blei­be bei mei­nen Zi­ga­ret­ten“, wink­te Pe­tro­vic ab. „Kann Ber­ger ver­hin­dern, dass eine Spur von Flash God zu uns führt? Im­mer­hin weiß er, wer ich bin!“
    Bog­dan Dra­ko­vic ließ sich durch die Ein­wän­de von Pe­tro­vic nicht aus der Ruhe brin­gen.
    „In ei­nem ver­trau­li­chen Ge­spräch wird Ber­ger Flash God er­klären, dass Na­tas­ha, die klei­ne, geld­gie­ri­ge Nut­te, so gut wie tot ist, wenn er re­det“, sag­te er und gur­gel­te sei­nen Whis­key so über­trie­ben, dass sich sei­ne tei­gi­gen Wan­gen auf und ab be­weg­ten.
    „Was ist mit dem Bul­len? Der lässt si­cher nicht locker und wird ver­su­chen, auf an­de­re Wei­se an uns her­an­zu­kom­men“, sag­te Pe­tro­vic, der noch im­mer sei­ne Zwei­fel hat­te. Für ihn gab es nur den di­rek­ten Weg, al­les an­de­re war ihm zu an­stren­gend und zu kom­pli­ziert.
    „Tony Braun? Für den habe ich mir et­was ganz Be­son­de­res aus­ge­dacht!“ Bog­dan Dra­ko­vic grins­te höh­nisch und saug­te genüss­lich an sei­ner Zi­gar­re. „Der Bul­le hat doch psy­chi­sche Pro­ble­me, das wis­sen wir ja von un­se­rer Kon­takt­per­son bei der Po­li­zei! Ein Fa­mi­li­en­trau­ma, was weiß ich! Aber das ist sein wun­der Punkt! Da­mit kön­nen wir ihn knacken!“
    Dann schil­der­te er Pe­tro­vic de­tail­liert sei­nen Plan, füll­te er­neut die Glä­ser mit Whis­key, bei­de pros­te­ten ein­an­der zu und freu­ten sich über den ge­lun­ge­nen Abend.
    *

    Die „Wah­ren Wer­te“ la­gen vers­teckt in ei­nem weit­läu­fi­gen Ge­bäu­de, das früher ein­mal die Zen­tra­le des Schlacht­hofs der Stadt Linz war. Vor­bei an den eben­falls mitt­ler­wei­le ge­schlos­se­nen Ta­bak­wer­ken, ei­nem der zahl­rei­chen Op­fer des Share­hol­der-Va­lue-Wahns, konn­te man das Ge­län­de nur über eine ver­wil­der­te Bahn­tras­se und eine von Schlaglöchern auf­ge­ris­se­ne Zu­fahrt­straße er­rei­chen. Das Haupt­ge­bäu­de er­in­ner­te an eine über­di­men­sio­nier­te Ga­ra­ge aus ro­ten Zie­gels­tei­nen und die ge­sam­te Vor­der­front be­stand aus ei­ner Gus­sei­sen­kon­struk­ti­on mit schmut­zig-trü­ben Gla­se­in­sät­zen. Di­rekt da­vor, die gan­ze Brei­te des Ge­bäu­des ein­neh­mend, be­fand sich eine Ram­pe, auf der früher das Schlacht­vieh durch drei große Schie­be­to­re ins In­ne­re ge­trie­ben wur­de. Über dem mitt­le­ren Tor zer­säg­te ein Leucht­schild mit dem Wort „Cave Club“ in re­gel­mäßi­gen Ab­stän­den die Dun­kel­heit. Um­run­de­te man das Ge­bäu­de, muss­te man sich zu­nächst zwi­schen ros­ti­gen Git­tern in aben­teu­er­li­chen Zick­zack-Win­dun­gen

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