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Trips & Träume

Trips & Träume

Titel: Trips & Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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bin ich in der Schweiz beim Jazz Festival in Montreux. Dort werde ich den Manager von Magma treffen. Magma, das ist diese neue Band aus Frankreich. Vielleicht verlege ich ihre Platten auf meinem Label, mal sehen. Ihr kommt dorthin, du und dein Partner, wer immer das auch ist, und dort können wir reden.«
    »Mein Partner heißt Don. Wo finden wir dich?«
    »Magma spielen am Samstag. Vor dem Auftritt kommt ihr nachmittags so gegen sechzehn Uhr ins Palace-Hotel. Also, bis dann, wenn ihr den Mumm dazu habt. Hahaha.«
    Wie in Trance legte auch ich den Hörer auf die Gabel.
    Don machte sich als Erster Luft. »Du hast es geschafft! Du hast ihn rumgekriegt. Wir haben Fürst im Boot. Sensationell ist das!«
    Er klopfte mir auf die Schulter, als hätte ich einen Pokal gewonnen. Dann strahlte er mich an wie auf einem Kindergeburtstag. Alle Schokoküsse und Gummibärchen gehörten ihm.
    »Komm runter«, sagte ich. »Vielleicht macht Fürst sich nur lustig über uns.«
    »Hast du schon vergessen? Erstes Augustwochenende, Jazz Festival Montreux, Palace-Hotel.«
    »Genau das meine ich, Don, das ist nichts. Es kann doch sein, dass der gar nicht dorthin fährt, und dann?«
    »Das ist ja bald«, sagte Don und ignorierte meinen Einwand. »Wir müssen uns sofort darum kümmern, wie wir nach Montreux kommen. Das liegt am Genfer See, glaub ich.«
    *
    »Was wollt ihr denn hier, habt ihr kein Zuhause?«
    Kief blickte nicht von seinen Unterlagen auf. Er saß an der Theke, schrieb etwas in ein kleines schwarzes Buch, das neben der Kasse lag.
    »Euch kann ich jetzt nicht gebrauchen«, sagte er weiter und machte jenes Sorgenfaltenunternehmergesicht, das ich mittlerweile auch von Don kannte.
    »Wir müssen eine Besprechung abhalten«, antwortete dieser.
    Kief schüttelte den Kopf. »Hier? Heute ist Ruhetag. Und in einer halben Stunde bin ich sowieso weg.«
    »Ich geh hoch und hol Andi. In der Zwischenzeit stellst du uns was zu trinken hin. Mark kommt auch gleich. Wir quatschen ein bisschen, und wenn du gehst, verschwinden wir auch. Bitte, es ist wichtig.«
    Kief machte eine Geste in Richtung Zapfhahn. »Getränke müsst ihr euch selbst holen.« Augenblicklich war er wieder in seine Zahlen vertieft.
    Zehn Minuten später saßen wir auf der Eckbank neben dem DJ-Podest. Mark und Andi auf der einen, Don und ich auf der anderen Seite des Tisches.
    Seit der Müsli-Aktion hatte ich sie nicht mehr gesehen. Die beiden sich anscheinend auch nicht. Sie nickten mir kurz zu und starrten stumpf in die Gegend. Außer der ollen Holzvertäfelung gab es aber nichts zu sehen.
    Don leerte sein Bierglas in einem Zug. »Okay, alle mal herhören!«
    Er erzählte von dem Anruf bei Fürst, behielt aber ein paar Details für sich. Er erwähnte die Vorentscheidung und das Auswahlverfahren, das er und ich ausbaldowert hatten.
    »Du willst also, dass ich euch alle nach Montreux kutschiere, sozusagen Taxi für die Herren spiele? Darauf läuft es doch hinaus, oder?«, fragte Andi.
    »Nicht euch. Uns. Damit meine ich auch dich. Ich will dich dabeihaben. Mark natürlich auch. Aber du bist der, der das Auto hat.«
    Andi zwirbelte sein Oberlippenbärtchen. »Das könnte dir so passen. Ich kann nicht weg. Wir proben rund um die Uhr. Bis zum Festival ist es nicht mehr lang hin, bis dahin muss das Programm stehen. Stücke fallen nicht einfach so vom Himmel, mein Lieber. Also, du Festivalmacher, es geht nicht. Sucht euch einen anderen Dummen. Die Altfreaks vom Hausboot haben einen Bus, da könnt ihr gleich das halbe Rats mitnehmen und einen Betriebsausflug draus machen. Ja, fragt doch die.«
    »Andi hat recht«, sagte Mark, »wir proben mit Dreamlight wie die Weltmeister. Ich kann nicht einfach für ein paar Tage verschwinden. Das würde uns zurückwerfen, das könnt ihr vergessen. Nicht mit mir.«
    »Bitte«, bettelte Don, »es geht nicht darum, dass wir nach Montreux fahren, um Party zu feiern. Sich mit Fürst zu treffen, könnte großen Einfluss auf das Festival haben. Der Typ hat Kontakte, möglicherweise kann er so was wie einen ersten Preis zur Verfügung stellen. Er scheint ganz heiß darauf zu sein, dich und Andi kennenzulernen.«
    Andi schnaubte. »Was soll das heißen, er will uns kennenlernen?«, ereiferte er sich. »Was habt ihr dem Typen bloß für einen Mist erzählt?«
    »Wir haben ihm vom Musikfieber berichtet und dass es mindestens zwei Talente in der Stadt gibt, die es wert sind, dass man sie fördert. Nämlich dich, Andi, und dich, Mark.« Don glaubte Eindruck

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