Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
niemand ein großer Zauberer.«
    »Er hat ein Geheimversteck mit Zaubersprüchen entdeckt«, brachte Derrick eine andere Erklärung vor. »Die verloren geglaubte Weisheit der Alten!«
    »Das könnte schon eher zutreffen!«, bestätigte Iibeem. »Aber niemand hat Abrakadasab je lesen sehen. Er hat noch nicht einmal ein Buch mit Zaubersprüchen.«
    »Vielleicht hat der MP ja irgendeine Sonderform der Magie erlernt?«, wollte Tiana das Rätsel lösen. »Genau wie die Drachen, die in ihrer Drachensprache zaubern, die sie niemandem beibringen.«
    »Die Drachenmagie unterscheidet sich im Grunde nicht stark von jener der Menschen«, erklärte der Dekan. »Die Drachensprache ist allerdings sehr ausgefeilt und deshalb gut für Zauber geeignet. Außerdem sind Drachen ungemein selbstbewusst.«
    »Was wisst Ihr noch über die Magie Abrakadasabs, verehrter Dekan Iibeem?«, fragte Trix.
    »Er ist zu jeder Minute des Tages durch seine Magie geschützt«, berichtete Iibeem. »Jedem Mörder fällt der Dolch aus der Hand, jeder Kampfzauber versagt, Gift verwandelt sich in harmloses Pulver. Dergleichen hat es noch nie gegeben! Gut, ein Zauberer kann sich mit einem magischen Schild schützen – aber er muss zuvor exakt alle Gefahren benennen. Außerdem verliert der Schild mit der Zeit an Kraft, vor allem wenn es tatsächlich Angriffe gibt. Abrakadasab scheint jedoch ein für alle Mal gegen jedwede Gefahr gefeit!«
    »Ist unsere Ausbildung also vergebens?«, fragte Tiana.
    »Wie kommst du denn darauf? Abrakadasab hat mit Sicherheit nicht die Gefahren vorausgesehen, die von Taschentüchern und Teelöffeln ausgehen. Auch das tödliche Potential von Filzpantoffeln und die giftigen Eigenschaften des Honigweins dürfte er nicht bedacht haben! Wenn überhaupt jemand den MP besiegen kann, dann ein Assassine!«
    Doch noch ehe Trix und Tiana sich mit einem begeisterten Blick verständigen konnten, fügte der Dekan hinzu: »Trotzdem bleibe ich skeptisch. Mehr Aussicht auf Erfolg hättet ihr, wenn ihr etwas über die Natur von Abrakadasabs Magie wüsstet!«
    »Aber wie sollen wir über die etwas herauskriegen?«, fragte Trix. »Warum fürchten denn alle den MP? Menschen wie Drachen, Samarschaner wie Vitamanten. Weil niemand weiß, worin seine Kraft besteht. Das weiß vermutlich nur Abrakadasab selbst! Und den können wir ja wohl schlecht danach fragen!«
    »Warum eigentlich nicht?«, erwiderte Iibeem. »Ein Assassine ist nicht nur ein trickreicher Mörder, der einen Besen auf innovative Weise zu gebrauchen weiß! Ein Assassine ist in erster Linie ein Schattenmann, ein Spion, der jedem Vertrauen einflößt! Was habt ihr denn über mich gedacht, als ihr mich zum ersten Mal gesehen habt?«
    »Ehrlich gesagt …«, druckste Tiana, »hatten wir den Eindruck, dass Ihr sehr … streng seid. Und ziemlich … verschlossen.«
    »Mit anderen Worten: böse und gefühlskalt«, sagte Iibeem. »Und jetzt? Nach einer Woche? Bin ich höflicher geworden? Lache ich mit euch? Lobe ich euch oft? Nein, nein und noch mal nein. Trotzdem mögt ihr mich jetzt irgendwie und vertraut mir eure Geheimnisse an. Warum? Aus dem einzigen Grunde, weil ich ein Assassine bin!«
    Trix wollte schon widersprechen, bemerkte dann aber das stolze Gesicht des Dekans und verbiss sich jede Richtigstellung. »Wie sollen wir denn das Vertrauen des MP gewinnen?«, fragte er stattdessen.
    »Normalerweise wird diese Frage erst in höheren Klassen behandelt«, sagte Iibeem. »Sie setzt nämlich Lobkunde voraus, ein Stoff für Fortgeschrittene. Aber in eurem Fall drängt die Zeit, daher … Beschäftigen wir uns neben dem Tadeln also auch mit dem Loben! Die beiden Bereiche sind eh verwandt! Trix, ans Brett!«
    Trix vermutete, er solle jetzt den Scheuch loben, doch Iibeem hatte andere Pläne. Trix musste aufs Brett klettern und eine stolze Haltung einnehmen. Zum Loben rief der Dekan dann Derrick ans Brett.
    »Große Lust habe ich dazu nicht«, knurrte Derrick.
    »Deshalb habe ich dich aufgerufen«, erklärte Iibeem mit einem kalten Schlangenlächeln. »Jemanden zu loben, den man mag, ist kinderleicht. Aber jemanden zu loben, den man nicht mag, noch dazu aufrichtig, dafür ist echte Meisterschaft vonnöten!«
    »Und wen mimt er?«, fragte Derrick. »Den Scheuch? Oder Horrore Graus?«
    »Keinen von beiden«, antwortete Iibeem genüsslich. »Lobe Trix Solier, deinen Cousin, den Sohn des Co-Herzogs Rett Solier. Deine Familie hat gegen Rett Solier geputscht und ihn und seine Frau gefangen genommen. Den

Weitere Kostenlose Bücher