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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Dekan Iibeem vermittelt.«
    »Wieso dauert die Ausbildung in der Schule der Assassinen dann sonst vom Säuglingsalter bis zur Volljährigkeit?«, fragte Trix. »Jedenfalls behaupten das die alten Überlieferungen.«
    »Wahrscheinlich habt Ihr viel von Eurem einstigen Wissen verloren«, mutmaßte Derrick süffisant.
    »Weit gefehlt!«, sagte Iibeem. »In früheren Zeiten waren unsere Schüler bloß weniger talentiert.«
    Die drei sahen sich stolz an. Aber auch zweifelnd.
    »Waren sie wirklich so viel dümmer?«, fragte Tiana schließlich. »Sollten sie wirklich Jahre für das gebraucht haben, was wir in so knapper Zeit gelernt haben?«
    »Früher konnten die Kinder weder schreiben noch lesen. Sie wussten nichts vom Leben außerhalb der Schule«, holte Aabeze aus. »Allein ihnen beizubringen, mit Messer und Gabel zu essen, dauerte fast ein Jahr!«
    »Und ein guter Assassine schätzt seine Gabel«, mischte sich Iibeem ein. »Vier Löcher könnt ihr eurem Gegner mit diesem Besteck beibringen! Gut, das ist nicht ganz so beeindruckend wie ein Angriff mit dem Besen – aber dennoch effektvoll!«
    »Die richtige Anrede von adligen Personen nimmt ein weiteres Schuljahr in Anspruch«, fuhr Aabeze fort. »Nicht mit dem Finger in der Nase zu bohren, wieder ein Semester. An dieser Hürde sind übrigens etliche Schüler gescheitert.«
    »Zwei Jahre für die Lieder und Tänze der Völker dieser Welt!«, bemerkte Iibeem.
    »All das muss ein Assassine jedoch wissen, damit er in die Nähe seines Opfers kommt und zum tödlichen Schlag ausholen kann«, endete Aabeze. »Ihr als Menschen adliger Herkunft wusstet das bereits. Und wie man einen Feind tötet, das lernt man mühelos in zwei, drei Wochen.«
    »Denn das ist im Grunde ja kinderleicht«, erklärte Iibeem. »Schlagt den Feind, würgt ihn, stukt ihn tief unter Wasser, oder zwingt ihn, etwas derart Widerwärtiges zu essen, dass er jede Lebenslust von selbst verliert!«
    »Zum Abschluss eurer Schulzeit überreichen wir euch den Assassinen-Gürtel des 2. Dan«, verkündete Aabeze und holte drei grellrote Gürtel heraus. »Ich habe sie in der letzten Woche eigenhändig genäht. Eigentlich wollte ich euch nur den 1. Dan-Grad verleihen. Aber die Motten haben den gesamten braunen Stoff gefressen. Doch da wir auch die Wiederaufnahme des Unterrichts nach einer langen Dürrezeit feiern, ist der 2. Dan durchaus angemessen!«
    Die drei nahmen die roten Gürtel stolz an sich.
    »Und jetzt schwört!«, sagte Iibeem.
    Daraufhin leisteten alle den alten Schwur der Assassinen. Trix’ Stimme zitterte sogar vor Aufregung, als er sprach: »Ich, Trix Solier, gelobe anlässlich meines Eintritts in die Unübertroffene Schule der Assassinen und in Gegenwart meiner Gefährten feierlich: Ich liebe meine Schule inniglich. Ich werde leben, töten und sterben, wie es uns der große Aabeze beigebracht hat und wie es der Rat der Assassinen lehrt. Die Gebote der Assassinen werden mir heilig sein.«
    Im Anschluss lasen die drei gemeinsam die Gebote der Assassinen vor:
    Du sollst ehren die Schule, den Lehrer und die Kunst.
    Du sollst bereit sein, zum toten Assassinen zu werden.
    Du sollst gelten als den lebenden und den toten Assassinen-Helden ebenbürtig.
    Du sollst reiche Assassinen beneiden und selbst nach Reichtum streben.
    Du sollst stets der Beste in der Schule, bei der Arbeit und im Hindernislauf sein.
    Du sollst ein ehrlicher und treuer Arbeitsmann sein, der beherzt jeden gut bezahlten Auftrag annimmt.
    Du sollst als eines anderen Assassinen Freund und Gefährte handeln, sofern dies dein Auftrag erlaubt.
    Du sollst den Aristokraten und Reichen aller Länder ein Freund sein.
    Trix missfiel die geforderte Bereitschaft zu sterben und die Verpflichtung, für Geld zu arbeiten, zwar, denn Adlige arbeiten grundsätzlich nie für Geld, sondern ausschließlich um des Vergnügens, des Ruhms und um des Königs willen, doch damit musste er sich wohl abfinden. Wenn er schon Assassine werden musste, um seine Freunde und das Königreich zu retten, würde er sich auch an die Regeln halten.
    »Das war’s«, erklärte der Lehrer Aabeze. »Geht nun eures Weges und macht, was euch beliebt. Aber vergesst eins nicht: Ein Zehntel dessen, was ihr als Assassinen verdient, geht an die Schule!«
    »Falls nicht …«, drohte Iibeem. »Wir haben überall unsere Hände.«
    »Wir wollen doch bloß den MP töten!«, erklärte Trix. »Keine Ahnung, ob das Geld bringt.«
    »Vermutlich gereicht euch das nur zur Ehre«, sagte Aabeze. »Es

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