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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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löste nur noch Gelächter bei allen Anwesenden aus. Andererseits war Feuer an sich eine recht simple Sache. Mit etwas Mühe erzielte ein Magier deshalb auch heute noch ein einigermaßen befriedigendes Ergebnis.
    »Was ist, wenn ich dich treffe?«, erkundigte sich Trix.
    »Ein kleines Feuerchen schadet mir nicht«, beruhigte ihn Ilin. »Und ein kräftiges Feuer zauberst du eh nicht.«
    »Ach? Nicht?« Ilins Worte hatten Trix empfindlich getroffen. »Das wollen wir doch mal sehen. Aber dass du dich hinterher nicht beklagst, wenn du was abgekriegt hast.«
    Ilin nahm Anlauf, sprang und erhob sich in die Luft. Trix spreizte den rechten Arm seitlich ab und krümmte die Hand ein wenig, ganz wie die Magier auf Wandteppichen und in Abbildungen. Die Drachen in der Nähe drehten ihm den Kopf zu. Ob sie spürten, wie die Magie sich entfaltete?
    »Einst war ich ein gewöhnlicher Junge, der von Abenteuern und Zauberei nur träumte«, begann Trix leise. »Mir war ein Leben voller Bankette, Jagden und ähnlichem Unsinn vorbestimmt. Doch dann geschah ein Wunder, und das Schicksal, das mich zu einem Verbannten gemacht hatte, führte mich an die Magie heran. Oder war es die Magie, die mich zu sich zog?«
    Sein Handteller erwärmte sich. Blaue Flammenzungen tanzten über ihn hinweg, was jedoch überhaupt nicht schmerzte.
    »Eine mächtige Kraft aus dem tiefsten Innern der Erde erfüllt mich!«, rief Trix und sah zu Ilin hoch, der inzwischen im Sturzflug auf ihn zuschoss, wobei er unaufhörlich Haken flog, indem er sich bald auf den einen, bald auf den anderen Flügel legte. »Eine Kraft, die wärmt und unser Land schützt! Eine Kraft, die zu beherrschen ein jeder sich sehnt! Eine wilde, ungezügelte Kraft, vor der unsere Nachbarn erzittern! Die Magie! Die Träume wahr werden lässt!«
    Daraufhin riss er den Arm nach oben – und eine riesige blaue Feuerkugel stob auf, direkt auf Ilin zu.
    Der Drache kreischte und schoss wie ein Pfeil wieder zum Himmel hinauf, um der immer stärker anschwellenden Feuerkugel zu entkommen.
    »Sei etwas vorsichtiger mit deinen Zaubern«, sagte Sua. »Du bist in der Tat ein großer Magier. Doch die Kraft, die du rufst, vermag nicht nur einen funkelnden Palast zu errichten, sondern auch einen ganzen Staat auszulöschen. Gehe also mit deinem Können behutsamer und … mit Verstand um.«
    Trix stierte entgeistert auf seine Hand. Hoch über der Stadt fiel das Feuer in sich zusammen, bis es schließlich ganz verlosch. Ängstlich näherte Ilin sich ihnen wieder.
    »Ich wusste nicht, dass mir dieser Zauber … so vortrefflich gelingt.« Trix blickte Sua fest in die Augen. »Obwohl … nein. Als ich ihn wirkte, spürte ich, dass es flutscht.«
    »Das deutet auf einen echten Magier.« Sua wandte sich Ian zu. »Du hast also niemanden angeschwindelt, als du ständig gerufen hast: ›Macht Platz für den großen Magier!‹«
    »Das habe ich immer gewusst, ehrlich!«, beteuerte Ian. »Und, verehrter Drache? Meint Ihr nicht auch, dass Trix sogar den Mineralisierten Propheten besiegen kann?«
    »Gegen Abrakadasab hat er nicht die geringste Chance!«, antwortete Sua. »Denn der MP ist mehr als ein Zauberer.«
    »Das hat Gavar auch behauptet«, sagte Trix. In diesem Moment warf er einen Blick hoch zur Stadtmauer, wo die Gaffer begeistert mit den Armen fuchtelten. »Oje! Jetzt weiß die ganze Stadt, dass sich hier unten ein Magier aufhält.«
    »Wenn du den Samarschanern Magiern nicht in die Arme laufen willst, solltest du schnellstens von hier verschwinden«, riet Sua. »Ohne Zweifel sind bereits Dutzende von Kristallkugeln auf uns gerichtet. Vielleicht lauschen sogar fremde Ohren unserem Gespräch.«
    »Oje«, stieß Trix noch einmal aus.
    Ilin landete in ihrer Nähe und stapfte auf sie zu. »Ja, du hast gewonnen«, grummelte er. »Aber ich hatte keine Angst! Und ich hab kaum was abgekriegt!«
    Als Trix sah, wie verrußt Ilins Bauch war, begriff er, dass er seinen Freund fast abgeschmurgelt hätte.
    »Wir müssen sofort in die Stadt zurück«, sagte Trix. »Und zwar unauffällig.«
    »Lass mich dir dabei helfen, Zauberer«, schaltete sich Sua ein. »Ich bringe dich an einen Ort, der deine kühnsten Hoffnungen übertrifft. Vielleicht erreichst du ja doch etwas …«
    Er stieg aus dem Stand zum Himmel auf, was die anderen Drachen mit anerkennendem Gemurmel quittierten.
    »Was hat er vor?«, fragte Ian. »Nein!«
    Sua schoss mit einer derartigen Geschwindigkeit auf sie zu, dass Trix am liebsten eine Feuerkugel auf ihn

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