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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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geschleudert hätte. Wollte der Drache sie zermalmen? Fressen? Oder …?
    Dicht überm Boden schlug Sua einmal mit den Flügeln und blieb in der Luft schweben. Die riesigen Pfoten streckten sich nach Trix und Ian aus, packten sie fest um die Taille – und Sua erhob sich wieder in die Lüfte. Er überquerte die Stadtmauer, umrundete den neuen Turm der Magier (prompt lugten Köpfe mit Turbanen und Hüten zu den Fenstern heraus), ging tiefer und flog über dem Spinnennetz aus Gassen dahin. Über weitläufigen Gärten hielt er an und spreizte die Klauen.
    Trix und Ian fielen nach unten, wenn auch nicht aus großer Höhe. Außerdem landeten sie im Gras. Sua schoss wieder davon – und Trix hätte schwören können, dass in seinen Pfoten noch immer zwei kleine Figuren baumelten.
    »Nicht schlecht«, kommentierte Trix, als er seinen Zauberstab aufhob, der ihm aus der Hand gefallen war. »Diese Drachen sind verdammt fixe Zauberer.«
    »Das macht einzig die Übung! Schließlich fallen sie ständig über Ritter her«, hielt Ian dagegen. »Im Übrigen hätte er uns mit etwas mehr Respekt absetzen können. Wo hat er uns eigentlich hingeschleppt?«
    Trix sah sich um. Weit und breit gab es nichts als Gärten (und das war für Dachrian außergewöhnlich). Überall blühten Blumen. Die Bäume trugen reife Früchte. In winzigen Teichen, die durch weiße, steinerne Kanäle miteinander verbunden waren, zogen bunte Fische träge ihre Bahn. In der Ferne erhoben sich Gebäude aus weißem und rosafarbenem Marmor.
    »Ich glaube«, sagte Trix, »er hat uns direkt in die Gärten des Sultans gebracht. Da drüben – das ist doch der Palast, oder?«
    »Wenn jetzt bloß keine Wache aufkreuzt«, hauchte Ian. »Obwohl: Du bist ja Magier, da brennst du sie alle auf der Stelle nieder!«
    »Ian!«, rief Trix. »Ich habe nicht die geringste Absicht, irgendjemanden niederzubrennen! Außerdem sehe ich überhaupt keine Wache. Was sollten sie auch im Garten? Die sind mit Sicherheit alle auf den Palastmauern und passen auf, dass sich niemand hereinschleicht. Komm, vielleicht finden wir ja einen Gärtner oder einen Diener. Den bitten wir, uns zum Sultan zu bringen.«
    »Du willst also immer noch zu ihm?«, fragte Ian. »Gut. Ich bin übrigens trotz allem davon überzeugt, dass der Sultan eine Frau ist. In Märchen ist das auch immer so!«
    »Ja, in Märchen!«, entgegnete Trix. »Aber Sua hat mich bestimmt nicht angelogen. Nein, da muss etwas anderes hinterstecken.«
    Während sie auf den Palast zuhielten, dachte Trix über das Geheimnis des Sultans nach. Ian sah sich neugierig um. »Wie raffiniert die hier die Blumen angepflanzt haben! Wenn der Dach-der-Welt-Schneeball verblüht ist, fangen gerade die Engelstrompeten an zu blühen. Und danach sind die Brechnussgewächse und der Kanonenkugelbaum an …«
    »Der Sultan ist ein Mann, keine Frau. Was hat er dann zu viel? Und was hat er nicht?«
    »Und da! Mirakelfrucht! Die musst du mal kosten! Sie schmeckt eigentlich nach gar nichts, als ob du auf Lappen rumkaust! Aber danach kommt dir alles, was sauer ist, süß vor! Da kannst du sogar Zitronen essen!«
    »Was braucht ein Sultan unbedingt? Verstand. Aber Abnuwas ist klug. Gepflegte Umgangsformen. Aber Abnuwas soll ein sehr angenehmer Mann sein. Ein majestätisches Äußeres. Er ist weder eine Missgeburt noch ein Krüppel!«
    »Du denkst wahrscheinlich, ich würde all diese Pflanzen kennen, weil mein Vater Gärtner war und sie gezüchtet hat, wie? Weit gefehlt! Bei uns wachsen die nämlich gar nicht! Nein, wir haben im Waisenheim mit dem Buch Samarschaner Pflanzen und Früchte lesen gelernt, weil die beiden anderen Bücher in der Bibliothek keine Bilder hatten.«
    »Aber vielleicht ist die Frage gar nicht, was dem Sultan fehlt?«, spann Trix seine Gedanken fort. »Vielleicht geht es eher darum, was er zu viel hat …«
    »Die Blumen da kenne ich nicht. Aber schön sind sie.«
    Obwohl Trix immer noch in seine Grübeleien versunken war, bemerkte er den Mann noch vor Ian. Er trug ein einfaches, langes Gewand und saß auf einem Stein am Teich, um die golden schimmernden Fische zu füttern.
    »Das ist aber nicht der Gärtner«, stellte Ian fest. »Erstens ist er zu jung für diesen Garten. Zweitens taugt seine Kleidung nicht für die Arbeit. Und drittens hat er weder Spaten noch Hacke oder Baumschere. Das ist bestimmt ein Fischzüchter.«
    Als der Mann sie hörte, drehte er ihnen den Kopf zu, nickte ihnen lächelnd zu, stand auf und streifte sich die Futterreste

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