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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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nicht nach Dachrian bringen kann!«
    »Wenn du meinst!«, erwiderte Kitap und brach in schallendes Gelächter aus. »Nur haben wir diesen Trick schon in der ersten Klasse durchgenommen. Damit legst du mich nicht rein!«
    »Soll das heißen, ihr lernt, die Menschen übers Ohr zu hauen?«, fragte Trix.
    »Wir lernen nicht, die Menschen übers Ohr zu hauen«, konterte Kitap. »Wir lernen, uns nicht von ihnen übers Ohr hauen zu lassen.«
    »Gut«, sagte Trix. »Ich wünsche, dass du Tiana und mich in die Hauptstadt Samarschans bringst, und zwar noch heute, bis Mittag, ohne uns absichtlich oder unabsichtlich einen offenen oder versteckten Schaden zuzufügen, sondern dass du im Gegenteil darauf achtest, dass du uns vor allen etwaigen Gefahren schützt, die unterwegs auf uns lauern könnten!«
    Kitap heftete den Blick nachdenklich auf den rosafarbenen Streifen im Osten. »Schon erledigt, mein Herr und Gebieter«, sagte er dann schließlich mit einem Grinsen. »Ihr seid in der Hauptstadt Samarschans!«
    »Die Hauptstadt Samarschans ist Dachrian!«
    »Aber früher war die Hauptstadt hier!«, trumpfte Kitap auf. »Deshalb ist der Wunsch erledigt!«
    »Von wegen!«, fuhr ihn Trix an. »Die Hauptstadt ist die mächtigste Stadt des Landes, in der der Herrscher lebt! Hier gibt es erstens keine Stadt, sondern nur Ruinen und zweitens keinen Herrscher. Also ist das nicht die Hauptstadt!«
    »Mir war von Anfang an klar, dass ich mit dir nichts als Ärger haben werde«, fauchte Kitap. »Ich hasse es, mit Zauberern zu tun zu haben!«
    »Bringst du uns jetzt hin?«, fragte Trix. »Oder bist du der erste Dschinn, der die Schande auf sich nehmen muss, den Wunsch eines Menschen nicht erfüllen zu können?«
    »Was heißt hier der erste?«, schnaubte Kitap. »Ich könnte euch da von Fällen …« Er steckte einen Arm in die Lampe und zog ein Paar weicher Filzstiefel heraus. »Das sind Siebenmeilenstiefel. Eine hervorragende Erfindung, wenn sie an geschickten Füßen sitzen! Ich erinnere mich noch, wie mich vor hundert Jahren ein kleiner Junge darum gebeten hat. Warum, weiß ich nicht mehr, vielleicht wollte er Kurier beim Sultan werden oder etwas aus dem Sultanspalast stehlen.«
    »Vor hundert Jahren also?«, hakte Trix nach. »Hast du nicht behauptet, seit dreitausend Jahren in der Lampe zu stecken?«
    »Seit dreitausendsechshundertundneunzig Jahren, um präzise zu sein«, verbesserte ihn Kitap. »Stimmt. Wieso?«
    »Wie konntest du dann vor hundert Jahren …?«
    »Wer sagt denn, dass ich immer in derselben Lampe sitze?«, parierte der Dschinn. »Also wirklich, hast du ernsthaft angenommen, ich würde mich in einen kleinen Käfer verwandeln und wer weiß wie viele Jahrhunderte in dieser Lampe vor mich hin schlummern, bis mein nächster Retter auftaucht? Ha! Ein hochwertiger, qualifizierter Dschinn kümmert sich mindestens um ein halbes Dutzend Lampen gleichzeitig! Einige von uns bringen es sogar auf ein paar Hundert! Manche der Dinger sind ja praktisch aus dem Verkehr gezogen, die liegen am Meeresgrund, sind im Sand vergraben oder in alten Gräbern zusammen mit ihren früheren Besitzern eingemauert. Eine Lampe ist jedoch eine Art Tür, kleiner Zauberer. Und in jedem Haus gibt es nun mal mehr als eine Tür!«
    »Und um wie viele Lampen kümmerst du dich?«
    »Um achtzehn«, gab Kitap zögernd zu, wobei er beschämt zu Boden blickte. »Aber ich leiste solide Arbeit – so was findest du heutzutage selten. Doch zurück zum Thema: Also gut, ich gebe mich geschlagen, der dritte Wunsch ist noch nicht erledigt. Soll ich euch in den Sultanspalast teleportieren?«
    »Ach, ist das plötzlich nicht mehr gefährlich?«, stichelte Trix.
    »Papperlapapp«, meinte der Dschinn bloß. »Ich pass schon auf, dass euch nichts geschieht. Ich hau euch nicht übers Ohr, ihr landet gesund und munter in den Gärten des Sultans von Dachrian. Ehrenwort!«
    »Du sorgst dich um die Schuhe?«, vermutete Trix.
    Der Dschinn wollte offenbar nicht mit der Sprache rausrücken.
    »Gut, teleportiere uns! Aber pass ja auf, dass uns nichts geschieht!«, befahl Trix und fasste Tiana fest bei der Hand.
    Kitap hob eine Hand und schnipste mit den Fingern.
    »Ärger dich nicht weiter über ihn …«, riet er Tiana gerade – als er merkte, dass er nicht mehr Sand, sondern Gras unter sich hatte, um ihn herum keine alten Ruinen lagen, sondern Bäume blühten und in seinen Ohren nicht der Wind rauschte, sondern Wasser plätscherte.
    Tiana stand neben ihm, Kitap schwebte lächelnd in

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