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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Mädchen im Nachthemd bot offenbar einen Anblick, der die einfachen Samarschaner Soldaten überforderte.
    »Das ist die wunderbare Fürstin Tiana, die zukünftige Schwiegertochter des Königs Marcel. Sorgt dafür, dass sie angemessene Kleidung erhält«, befahl Trix.
    Sofort eilte der eine Soldat davon, während der andere – den Blick stur auf den Boden gerichtet – sie in ein großes Zimmer brachte. Auf dem Boden lagen bestickte Kissen und auf niedrigen Tischen standen Schalen mit Früchten.
    »Wir hätten gern gekühltes Wasser mit Limone«, bat Trix, und sofort stürzte der andere Soldat davon.
    Als Trix und Tiana allein zurückblieben, fühlten sie sich mit einem Mal unbehaglich. Zum Glück betraten kurz darauf Dienerinnen den Raum, die bunte Gewänder vor die Brust gepresst hielten. Mit missbilligenden Blicken in Trix’ Richtung führten sie Tiana ins Nebenzimmer.
    »Mir ist ja noch nicht mal aufgefallen, dass sie nur ein Nachtgewand trägt«, murrte er. »Kein Auge hab ich für sie übrig gehabt. Oder höchstens … ein halbes.«
    Ein Diener brachte ihm einen Krug mit gekühltem Wasser sowie eine Schale mit aufgeschnittenen Limonen. Trix schenkte sich ein und gab eine Limonenscheibe ins Glas. Aus dem Nebenraum drangen das fröhliche Gekicher der Dienerinnen und die verblüffte Stimme Tianas zu ihm herüber.
    Warum ließ Akhsogud bloß so lange auf sich warten?
    »Trix!«
    Der Jüngling drehte sich zur Tür um, starrte Tiana an – und hätte beinahe aufgeschrien und sich wieder abgewandt.
    Gut, Tiana hatte sich umgezogen. Mit dem Ergebnis, dass sie noch nackter aussah als zuvor: Sie trug halb durchscheinende Pumphosen aus Chiffon, die blumengemusterte Bluse aus Gaze ließ nicht nur den Bauch unbedeckt (und gab damit den Blick auf den Nabel frei), sondern verbarg auch ansonsten weit weniger als das gute alte Königsleinen. Lediglich die mit Edelsteinen und Goldstickerei verzierten Schuhe mit ihren hochgezogenen Spitzen durften als mehr oder weniger dezent gelten.
    »Tiana!«, stieß Trix aus.
    »Gefalle ich dir?«
    Trix verschluckte sich und stierte die zufriedenen Dienerinnen an. »Was habt ihr der Fürstin da gebracht? Ist das etwa Kleidung für ein adliges Mädchen?«
    »Selbstverständlich«, antwortete eine der Dienerinnen beleidigt. »Frauen und Töchter reicher Samarschaner tragen genau diese Kleidung.«
    »Mir gefällt sie!«, rief Tiana entzückt.
    »Willst du etwa in diesem Aufzug vor den Wesir treten?«
    »Bei uns zu Hause käme ich natürlich nie auf die Idee«, erwiderte Tiana. »Aber wir sind in Samarschan, da müssen wir die hiesigen Bräuche achten.«
    Trix winkte schicksalsergeben ab. Oh ja, Tianas Aufmachung gefiel ihm schon, sie war nur … sehr ungewohnt.
    »Wenn du meinst …«, setzte er an.
    In diesem Augenblick ging die Zimmertür auf. Die Dienerinnen huschten zur Seite und verschwanden so unauffällig, wie es nur sehr geschickte Dienerinnen vermögen.
    Das Zimmer betraten: der große Sultan Abnuwas – mögen sich alle ob seiner Güte und Großherzigkeit entzücken! –, der Großwesir Akhsogud – möge seine Weisheit und Freigiebigkeit noch in Jahrhunderten gepriesen werden! – und der große Narr Sutar – möge sein Esprit nie vor dem Wesir und dem Sultan versagen! Obendrein quetschten sich noch zehn Soldaten ins Zimmer, die sich lautlos an den Wänden aufbauten.
    »Trix!« Akhsogud breitete die Arme aus. »Du kehrst als Sieger zu uns zurück?« Sein Blick wanderte sofort zu Tiana. »Mit Abrakadasabs Lieblingsfrau als Gefangener? Dieser Barbar hat wahrlich keinen schlechten Geschmack!«
    »Erlaubt mir, Euch die Fürstin Tiana vorzustellen«, kam Trix weiteren Auslassungen zuvor. Ihre Rolle als zukünftige Schwiegertochter des Königs verschwieg er vorerst lieber doch, denn der Gedanke schmerzte ihn zu sehr. Für den Großwesir stellte sie aber offenbar längst kein Geheimnis mehr dar.
    »Tiana? Die künftige Frau des Thronfolgers?« Akhsogud zog eine Braue nach oben. »Ich schätze mich glücklich, Euch auf Samarschaner Boden begrüßen zu dürfen, Fürstin. Welches Schicksal hat Euch hier herverschlagen?«
    Wie es sich für eine wahre Fürstin gehört, bewahrte Tiana die Fassung. Sie streckte Akhsogud die Hand entgegen, damit er sie feierlich küsse, und sagte: »Ich habe schon lange davon geträumt, Samarschan einmal einen Besuch abzustatten.«
    Akhsogud ließ erneut die Brauen tanzen. »Ich will hoffen, es gefällt Euch, Fürstin, auch wenn Ihr keine sonderlich glückliche

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