Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
Ortssinn“, stellte Trixie lachend fest. „Laß uns lieber Butterbrote und etwas zu trinken mitnehmen!“
Dann gingen sie zur Reitschule. Da Trixie noch nicht lange ritt, wählte sie ein ruhiges schwarzes Pferd mit Namen „Prinz“.
Brigitte schwang sich auf den temperamentvollen kastanienfarbenen Wallach „Cäsar“. „Ich zittere immer bei dem Gedanken, daß Mama in ,Autostadt’ anruft! Wenn sie wüßte, daß wir hier in den Wäldern ohne Begleitung ausreiten...“
„Es muß doch gräßlich sein, wenn man reich ist!“ fiel Trixie ihr ins Wort. „Deine Eltern haben dauernd Angst, daß du entführt wirst, was?“
„Ja“, gab Brigitte zu. „Aber Fräulein Trasch hat Papa klargemacht, daß sie es besser fände, ich würde wirklich einmal gekidnappt, anstatt ewig unter einer Glasglocke zu leben!“
„Wenn man dich jetzt sieht, glaubt niemand, daß du reich bist! Deine Blue jeans sehen so schäbig aus wie die von Hannelore!“
„Ulis Hosen sahen übrigens genau so aus“, erinnerte sich Trixie. „Er besaß nur die Sachen, die er am Leibe trug.“
„Aber nun bekommt er all das viele Geld!“ bemerkte Brigitte. „Ob er seinen silbernen Taufbecher und die wertvolle Bibel noch bei sich hat? Wo er wohl nachts schläft? Meinst du, daß er inzwischen eine Stellung gefunden hat?“
„Vielleicht im Lager ,Tannenschlucht’. Also — auf geht’s!“ rief Trixie.
Im leichten Galopp ritten sie den Weg entlang, der schließlich in eine Asphaltstraße mündete.
Brigitte hielt ihr Pferd an. „Was nun? Wenn wir die Straße kreuzen, kommt doch sicher wieder ein Reitweg?“
„Ja!“ Trixie war ein paar Pferdelängen voraus. „Hier, siehst du das Schild?“ rief sie erfreut, „hier geht es zur ,Tannenschlucht’.“
Sie trabten einen Hügel hinauf. Oben angelangt, konnten sie das Lager sehen. Um den See herum standen mehrere Häuser zwischen hohen Tannen. Im Wasser tummelten sich viele Jungens.
Als sie langsam zum See ritten, begegnete ihnen eine Gruppe von jungen Leuten, ebenfalls zu Pferde.
„Hallo!“ rief Trixie, „wir wollen zu eurem Lager. Wir suchen einen Jungen. Er heißt Uli!“
Der Anführer lachte. „Wir haben drei Ulis bei uns im Lager. Wie soll er denn aussehen?“
„Er ist rothaarig!“ antwortete Brigitte.
Die Jungen brüllten vor Vergnügen. „Wir haben aber zwei Rothaarige! Ihr könnt wählen!“
Trixie wurde es heiß vor Aufregung. „Der Uli, den wir finden wollen, sucht eine Stellung im Lager als Gruppenleiter.“
„Das ist etwas anderes“, sagte der junge Mann, mit dem sie zuerst gesprochen hatten. „Ein rothaariger Junge von ungefähr fünfzehn Jahren hat vorgestern gefragt, ob er im Lager arbeiten kann. Er hat seinen Namen nicht genannt. Er kam mit einem Fahrrad. Hilft euch das irgendwie weiter?“
Trixie und Brigitte sahen sich fragend an. Uli könnte ja ein Fahrrad gekauft haben. Laut riefen sie: „Das könnte unser Freund sein. Hat er die Arbeit bekommen?“
Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Leider nicht! Im Augenblick wird hier niemand gebraucht.“
„Hat er gesagt, was für Pläne er hat?“ fragte Brigitte. „Nein! Er schwang sich auf sein Rad, und weg war er! Richtung Hauptstraße.“
Die Mädels zogen die Zügel an und wendeten die Pferde. Trixie rief abschiednehmend: „Vielen Dank!“ Dann sagte sie befriedigt zu Brigitte: „Nun wissen wir wenigstens, daß Uli versucht, in den Lagern zu arbeiten! Vielleicht ist er im ,Ochsenhof. Dahin wollen wir morgen reiten.“
„Hoffentlich“, seufzte Brigitte. „Wenn wir nur wüßten, wo Uli jetzt ist!“
„Ich glaube, ich weiß es!“ Trixie lachte verschmitzt. „Wo?“ Brigitte drehte sich im Sattel fast um die eigene Achse.
„Im Wald! Da ist er am sichersten. Er ist so geschickt; bestimmt hat er irgendwo ein Zelt aufgeschlagen.“
„Hoffentlich hast du recht“, meinte Brigitte zweifelnd. „Wenn er bloß nicht unter freiem Himmel schläft! Denk doch daran, wie es gestern nacht gegossen hat!“
„Das macht Uli nichts aus, der ist zäh!“ beruhigte Trixie sie. „Aber sag einmal: Müssen wir bei dieser Gabelung rechts oder links herunterreiten?“
Brigitte sah angestrengt und suchend in beide Richtungen. Ab wägend prüfte sie die Reitwege. Plötzlich rief sie aufgeregt:
„Trixie — siehst du hier die Fahrradspuren? Vielleicht führen sie uns zu Uli!“
Trixie sprang vom Pferd. „Stimmt“, bestätigte sie. „Aber — das ist nicht derselbe Weg, den wir heraufgeritten sind! Wir
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