Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
würden sonst Abdrucke der Pferdehufe finden. Mir scheint — wir haben uns verirrt!“
Brigitte mußte lachen. „Wenn ich mir vorstelle, daß wir Uli vielleicht bald wiedersehen! Weißt du...“ Sie zögerte. „Ich habe dir bisher nichts gesagt. Ich wollte erst darüber sprechen, wenn wir eine Spur von Uli gefunden haben.“ Sie verhielt ihr Pferd und sah Trixie genau in die Augen. „Als ich Fräulein Trasch erzählte, wie gern wir den Uli leiden mögen, und ausmalte, wie herrlich es sein würde, wenn er mit uns zusammen lebte und vielleicht in die gleiche Schule ginge, da meinte sie, das sei eine prächtige Idee!“
„Das ist auch eine prächtige Idee!“ bekräftigte Trixie. Brigitte schwieg noch einen Augenblick, bevor sie stockend fortfuhr: „Und darum habe ich an Papa und Mama geschrieben, bevor wir wegfuhren. Ich habe von Uli berichtet — und gefragt, ob sie Uli adoptieren wollen! Natürlich habe ich noch keine Antwort auf meinen Brief.“
„Glaubst du, daß deine Eltern Uli adoptieren?“
„Fräulein Trasch meint, vielleicht würden sie es tun“, erzählte Brigitte weiter. „Sie hat sich mit Herrn Rahn letzten Donnerstag, nachdem du weggegangen warst, noch lange unterhalten. Stell dir vor: Herr Rahn überlegt auch, ob er Uli adoptieren soll. Aber da er sehr viel auf Reisen sein muß, wäre es wohl doch nicht der richtige Vater für Uli. Fräulein Trasch sagt auch, es wäre besser, wenn Uli Geschwister hätte. Und dann schlug Herr Rahn vor, daß Papa Ulis Vormund werden soll. Papa war nämlich mit Ulis verstorbenem Vater in derselben Schule!“
„Das wird ja immer besser!“ rief Trixie begeistert aus. „Was sagt deine Mutter dazu? Ist sie dafür?“
„Ich — weiß — nicht — recht...“ Sehr langsam kamen diese Worte aus Brigittes Mund. „Ich hab solche Angst, daß Mama dagegen ist.“ Sie seufzte. „Trotzdem — wenn sie Uli erst einmal gesehen und gesprochen hat, muß sie ihn einfach gern haben!“ Ihr traten Tränen in die Augen. Zögernd und leise sprach sie weiter. „Als ich noch klein war, habe ich einmal gehört, wie mein Kindermädchen zu unserer Köchin sagte, meine Mutter kümmere sich überhaupt nicht um mich, weil ich leider kein Junge sei!“ Trixie entrüstete sich: „Das kann ich einfach nicht glauben! Gitta — das ist dummes Geschwätz eurer Dienstboten!“
Brigitte sah sie traurig und zweifelnd an. Sie atmete tief und blickte auf ihre schmalen Hände, die die Zügel hielten.
Der Weg, den sie entlanggeritten waren, endete wieder auf der Asphaltstraße, die zur ,Tannenschlucht’ führte!
„Was nun?“ fragte Trixie. „Ist Uli nun rechts oder links abgebogen? Oder hat er diese Straße nur gekreuzt und ist hier durch das Unterholz geschlüpft? Das sieht aus, als ob da jemand etwas durch das Buschwerk geschoben hat.“
„Mit den Pferden kommen wir da aber nicht durch!“ gab Brigitte zu bedenken.
Es knackte in den Zweigen. Beide Mädels drehten sich blitzschnell herum. Sie sahen gerade noch, wie etwas Blaues, das wie Blue jeans wirkte, im Dickicht verschwand.
„Uli!“ schrien beide wie aus einem Mund. Keine Antwort! Noch einmal riefen sie, so laut sie konnten: „Uli, Uli!“
Niemand kam aus dem Gestrüpp heraus! Trixie war sehr enttäuscht.
„Es wäre zu viel Glück gewesen, wenn wir Uli auf Anhieb gefunden hätten!“
Wieder suchten sie aufmerksam den Boden nach Fahrradspuren ab. Zur gleichen Zeit hofften sie, einen anderen Reitweg zu finden. Schon wollten sie aufgeben und umkehren, als ein großer Lastwagen langsam aus dem Wald herausgerollt kam. Geradewegs auf sie zu.
„Da muß doch ein Weg sein!“ rief Trixie. Als der Laster vorbeirollte, sah sie zufällig auf den Mann am Steuer. Sie hielt den Atem an und flüsterte Brigitte zu: „Der Mann hat genauso struppiges Haar wie Hannelores Vater! Und der Beifahrer ähnelt dem Kellner Georg!“
„Du siehst Gespenster! Bist du sicher?“
Trixie schüttelte den Kopf. „Nein, sicher nicht. Die Männer sahen in die andere Richtung. Die Gesichter konnte ich nicht richtig erkennen.“
„Ja, hör mal“, meinte Brigitte belustigt, „schließlich haben ja viele Leute heute struppiges Haar! Und ich finde, daß ein Kellner wie der andere aussieht!“
Trixie unterbrach sie. „Der Lastwagen kam nicht von der Straße! Er stand dort in der Lichtung zwischen den Bäumen und Sträuchern.“
„Vielleicht dachte der Fahrer, die Lichtung führt zu einer Straße. Wahrscheinlich ist er irrtümlich dort
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