Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
hörte man Georg. „Kannst du mir sagen, wie du in die Scheune fahren willst, ohne daß der Bauer dich sieht?“
„Habe ich dir schon doch erklärt!“ zischte der andere. „Von hinten! Zwischen den Feldern durchfahren! Es gibt da eine alte Straße, die vom Obstgarten zur Scheune führt.
„Nach diesem Regen wird so eine alte Straße ja auch bestens zu befahren sein!“ gab der Kellner hämisch zurück. „Da bleiben wir heute nacht im Dreck stecken. Aber bitte — wie du willst! Ist ja zum Totlachen, daß wir wegen dieser dummen Gören alle Pläne ändern!“
Man hörte Schritte. Wenige Augenblicke später sah Trixie einen Mann mit struppigem Haar vorsichtig am Fenster des Lesezimmers vorbeischleichen.
Auf Zehenspitzen huschte sie auf die Veranda, um ihn besser zu sehen. Er wandte sich um, als ob er etwas gehört hätte. Schnell duckte sich Trixie hinter eine Bank. Da es regnete, hatte man das Licht auf der Veranda nicht eingeschaltet. Trotzdem konnte Trixie im Halbdunkel viel vom Gesicht des Mannes erkennen: Es war nicht Hannelores Vater! Sie eilte ins Lesezimmer zurück, weckte Brigitte und teilte ihr die Neuigkeiten mit.
„Ganz sicher bin ich natürlich nicht!“ schränkte sie ein. „Doch er hatte nicht diesen leeren Gesichtsausdruck wie Hannelores Vater. Er wirkte nicht niedergeschlagen. Im Gegenteil — er hatte ein böses Gesicht. Wie ein Fuchs sah er aus!“
„Hannelores Vater hat aber wirklich kein Fuchsgesicht!“ meinte Brigitte ruhig. „Als ich ihn das letztemal sah, schaute er mich an wie ein großer, ganz trauriger Hund, der sein Herrchen verloren hat. Wenn er auch Hannelore nicht gleich im Wald suchte — mir tut der Mann leid!“
„Gitta! Menschenskind!“ platzte Trixie heraus. „Die Familie hat kein Dach über dem Kopf! Darum sehen alle so verzweifelt aus.“
„Sie haben doch den roten Wohnwagen ..Brigitte schwieg sekundenlang. „Ach — nun verstehe ich! Meinst du, sie haben den ,Rubin’ gestohlen, weil sie keine Wohnung haben?“
„Das wird’s sein!“ rief Trixie.
Brigitte seufzte. „Hoffentlich treffen wir diese Familie nie mehr! Wir müßten doch zur Polizei gehen, wenn wir den ,Rubin’ wiedersehen!“
„Natürlich! Aber der Mann ist bestimmt kein Dieb, der Wohnwagen ausraubt!“ sagte Trixie mit fester Überzeugung. „Ich glaube vielmehr, daß Georg und sein sauberer Freund etwas mit diesen Diebstählen zu tun haben!“
„Es sieht fast so aus“, erwiderte Brigitte gedankenvoll. „Ein versteckter Lastwagen. Eine verlassene Scheune. Sollten wir das alles nicht der Polizei melden?“
„Das hat noch keinen Zweck“, belehrte Trixie sie. „Vermutlich werden Georg und der andere Mann den Laster nicht wieder im Wald verstecken. Wo mag nur diese verlassene Scheune sein? Erst wenn wir richtige Beweise haben, können wir zur Polizei gehen. Wenn ich der Polizei zum Beispiel jetzt sagen würde, daß ich Georg verdächtige, dann meinen die Polizisten, ich wollte dem Mann Scherereien machen, weil er mich mit dem Tablett angerempelt hat.“
„Du liebe Güte!“ jammerte Brigitte. „Was haben wir alles zu tun: Wir wollen Uli und Hannelore finden. Wir wollen den roten Wohnwagen nicht finden! Aber den Laster und die verlassene Scheune — die wollen wir finden!“
Trixie lachte. „Im Grunde wollen wir doch nur Uli finden! Wenn wir dabei am Rande auch noch Hannelore aufsammeln — um so besser! Das arme Ding tut mir leid. Ob sie wohl immer noch allein umherirrt?“
Wenig zuversichtlich meinte Brigitte: „Vielleicht weiß sie, wohin ihre Familie fahren wollte, und hat sie inzwischen eingeholt.“
Trixie überlegte: „Warum ist sie dann überhaupt weggelaufen?“
„Das weiß ich auch nicht, ich...“ Brigitte hielt den Atem an. „Glaubst du, Trixie, die Person in den verschossenen Blue jeans, die in der Nähe von ,Tannenschlucht’ im Wald verschwand, könnte Hannelore gewesen sein?“
Trixie starrte die Freundin mit offenem Mund an. „Ich wette, das war Hannelore! Wir gehen zurück und suchen sie!“
„Du meinst, morgen früh“, erinnerte Brigitte. „Findest du es nicht besser, wir reiten zuerst zum ,Ochsenhof? Wir wollen doch Ulis Spur auf keinen Fall verlieren!“
„Natürlich! Dann suchen wir Hannelore nachmittags!“ Sie trafen Fräulein Trasch am Eingang des Restaurants. Sie winkte den Mädels zu, und gemeinsam gingen alle hinein. Im Radio wurden gerade Nachrichten und Wetterbericht durchgegeben.
„Achtung! Achtung!“ hörte man den Ansager. „Wir
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